Durchbruch zum Schutz der Weltmeere | Weather.com
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Umwelt

Nach 15 Jahren Verhandlungen: Durchbruch zum Schutz der Weltmeere

HANDOUT - 03.03.2023, ---: Ein Blassfufl-Sturmtaucher (undatierte Aufnahme). Bei bestimmten Seevˆgeln hat ein†Forscherteam eine neue, speziell durch Plastikteile verursachte Krankheit entdeckt. Die ´Plastikoseª (englisches Original: ´plasticosisª) genannte Erkrankung sei zum ersten Mal festgestellt worden, was mˆglicherweise aber nur ´die Spitze des Eisbergsª sei, teilte das Londoner Natural History Museum mit. Untersucht wurden Blassfufl-Sturmtaucher von der australischen Lord-Howe-Insel. Foto: Eric Dunens/PA Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollst‰ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Forscher haben bei bestimmten Seevögeln eine neue, speziell durch Plastikteile verursachte Krankheit entdeckt - die Plastikose
(Eric Dunens/PA Media/dpa )

Nach 15 Jahren zäher Verhandlungen bei den Vereinten Nationen um ein internationales Abkommen zum Schutz der Weltmeere ist ein Durchbruch erzielt worden. Die UN-Mitgliedsstaaten einigten sich nach einer Marathonsitzung von fast 40 Stunden auf einen Text, wie Verhandlungskreise am Samstagabend (Ortszeit) in New York mitteilten.

30 Prozent der Weltmeere werden Schutzgebiete

Ziel der Verhandlungen war es vor allem, dass künftig mindestens 30 Prozent der Weltmeere als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Zudem wurde ein Verfahren festgelegt, um wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen. Außerdem soll das Abkommen die biologische Vielfalt auf Hoher See unter international verbindlichen Schutz stellen. Zwei Drittel der Ozeane gehören zur Hochsee und sind damit weitgehend rechtsfreier Raum.

Russland und China destruktiv unterwegs

Unklar blieb zunächst, ob Russland und China Teil des Abkommens sein werden. Verhandlerinnen und Verhandler zweifelten wegen der als destruktiv wahrgenommenen Haltung der Delegation aus Moskau daran. Aber auch China galt als Wackelkandidat.

1​5 Jahre zähe Verhandlungen

Mit einem Abkommen zum Schutz der Hochsee hatten sich die Länder der Welt rund 15 Jahre lang auseinandergesetzt, seit 2018 gab es mehrfach Verhandlungsrunden dazu. Im vergangenen August wurde eine Konferenz ergebnislos vertagt. Unmittelbar vor dem Durchbruch in New York gab es dann bei einer anderen Ozean-Konferenz in Panama eine Einigung: Die Teilnehmer sagten fast 20 Milliarden US-Dollar (18,8 Milliarden Euro) für den Schutz der Meere zu. Allein die US-Regierung versprach fast sechs Milliarden Dollar für 77 Projekte.

Zuletzt ging es bei den komplizierten Verhandlungen der fünften Konferenz zwischen den UN-Mitgliedstaaten in New York zum einen um die Frage, wie künftig festgelegt werden soll, welche Teile der Hochsee als Schutzgebiet definiert werden. Vor allem China und Russland pochten Diplomatinnen und Diplomaten zufolge darauf, dass dies einstimmig geschehen müsse - dann hätte ein einzelnes Land jede Entscheidung blockieren können. Das wurde nun offenbar umgangen: Aus Diplomatenkreisen verlautete in der Nacht zum Sonntag, dass die Schutzgebiete bereits mit einer Dreiviertel-Mehrheit der Mitgliedstaaten festgelegt werden können sollen.

T​iefsee-Lebewesen sollen Durchbrüche in der Medizin bringen

Ein weiterer Schlüsselkonflikt drehte sich um potenziell ertragreiche Forschungserkenntnisse, von denen niemand weiß, ob sie jemals Realität werden: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erhoffen sich durch den Fund bislang unbekannter Lebewesen in der kaum erforschten Tiefsee und deren Erbgut Durchbrüche zum Beispiel in der Medizin. Sollte es tatsächlich zu fundamentalen Fortschritten kommen, ließe sich daraus wohl großer Profit schlagen.

Ausgleichszahlungen an ärmere Länder

Bei dieser Frage rangen die Länder des sogenannten Globalen Südens vor allem mit den führenden Industriestaaten im Norden. Da die größten Volkswirtschaften auch die meisten der erhofften Erträge auf sich vereinen dürften, wurde ein Mechanismus für Ausgleichszahlungen an ärmere Länder etabliert. Der erzielte Kompromiss sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur jährliche Pauschalzahlungen seitens der Industrieländer vor.

P​assend zum Thema:

Warum die Weltmeere im Kampf gegen den Klimawandel so wichtig sind

So sieht die Welt ohne Ozeane aus

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