Umwelt

Schieflage: Diese Nadelbäume neigen sich überall auf der Welt Richtung Äquator

Auf einen Blick

Auf der Nordhalbkugel neigen sich bestimmte Nadelbäume nach Süden, auf der Südhalbkugel nach Norden.
Der Nadelbaum Araucaria columnaris, auch Crooked Cook Pines, genannt ist gut an der schiefen Wuchsrichtung zu erkennen

Da staunte der Biologe Matt Ritter von der California Polytechnic State University nicht schlecht: Bei einer Vermessung von 256 Bäumen auf fünf Kontinenten, fiel auf, dass Nadelbäume der Gattung Araucaria columnaris sich unabhängig von ihrem Standort auf der Erde immer in Richtung Äquator neigten. Und zwar mit einer deutlichen Schieflage von gut acht Grad. Zum Vergleich: Der Schiefe Turm von Pisa weist eine Schräglage von vier Grad auf.

Wuchsrichtung: Im Norden nach Süden, im Süden nach Norden

Die immergrüne Kiefernart, die bis zu 60 Meter hoch wächst und in Neukaledonien im Südpazifik heimisch ist, neigt sich auf der Nordhalbkugel nach Süden und auf der Südhalbkugel nach Norden. Und: Je näher die Pflanzen an den Polen stehen, desto stärker ist ihre Schieflage. Normalerweise wachsen Bäume vertikal als Reaktion auf die entgegengesetzten Einflüsse von Schwerkraft (Gravitropismus) und Licht (Phototropismus).

Gendefekt als Ursache

Die Ursache der absonderlichen Wuchsform der Araukarien haben die Wissenschaftler noch nicht endgültig herausgefunden. So könnte es sich um einen Gendefekt handeln, wobei Teile des Erbguts beschädigt sind, die bei anderen Baumarten für einen geraden Stammwuchs sorgen.

Die Studie wurde publiziert im US-Wissenschaftsmagazin Ecology.

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