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Umwelt

Mount Everest: 11 Tonnen Müll entfernt, vier Leichen und ein Skelett geborgen

24.06.2024, Nepal, Kathmandu: Arbeiter trennen den Müll, der auf dem Weg zum Mount Everest gesammelt wurde, in einer Anlage von Agni Ventures, einer Agentur, die wiederverwertbare Abfälle verwaltet. Das von der nepalesischen Regierung finanzierte Team aus Soldaten und Sherpas hat während der diesjährigen Bergsaison 11 Tonnen Müll, vier Leichen und ein Skelett vom Everest entfernt.
(Sanjog Manandhar/AP )

Das höchstgelegene Camp auf dem höchsten Berg der Erde ist übersät mit Abfall. Den Unrat zu beseitigen, dürfte Jahre in Anspruch nehmen - so beschreibt es ein Sherpa, der ein Team leitete, das unweit des Gipfels des Mount Everest daran arbeitete, Müll zu beseitigen und seit Jahren dort gefrorene Leichen freizubekommen.

Die von der nepalesischen Regierung finanzierte Truppe aus Sherpas und Soldaten brachte in dieser Bergsaison elf Tonnen Abfall, vier Leichen und ein Skelett vom Everest fort.

Noch zwischen 40 und 50 Tonnen Müll am South Col

Ang Babu Sherpa, ihr Anführer, sagt, es könnten sich noch zwischen 40 und 50 Tonnen Müll am South Col befinden, dem letzten Lager auf etwa 8000 Metern Höhe, das Bergsteiger vor dem Gipfel passieren.

"Bei dem dort zurückgelassenen Müll handelt es sich hauptsächlich um alte Zelte, einige Lebensmittelverpackungen und Gaskartuschen, Sauerstoffflaschen, Zeltpackungen und Seile, die zum Klettern und zum Verschnüren der Zelte verwendet wurden", sagte er. Der Abfall türme sich in Schichten auf.

Seit der Erstbesteigung im Jahr 1953 haben Tausende von Bergsteigern den Gipfel erklommen - und dabei oft mehr als ihre Fußabdrücke hinterlassen. In den vergangenen Jahren verlangte die Regierung von den Abenteurern, ihren Abfall mit zurückzubringen. Andernfalls drohte der Verlust einer entsprechenden Kaution.

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Zusammen mit einem gewachsenen Umweltbewusstsein der Bergsteiger hat das dazu geführt, dass weniger Unrat zurückgelassen wird. In vergangenen Jahrzehnten galt das allerdings noch nicht. "Der Großteil des Mülls stammt von früheren Expeditionen", sagte Ang Babu.

Die Sherpas in dem Team sammelten während der beliebten Frühjahrssaison, wenn die Wetterbedingungen günstiger sind, wochenlang Müll und Leichen in den höher gelegenen Gebieten ein, die Soldaten konzentrierten sich auf niedrigere Höhenniveaus und die Umgebung des Basislagers.

Ang Babu sagte, das Wetter sei eine große Herausforderung vor allem im höchstgelegenen Lager gewesen, wo der Sauerstoffgehalt nur etwa ein Drittel des normalen Wertes beträgt, Winde schnell zu Schneestürmen werden können und drastische Temperaturstürze möglich sind.

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"Wir mussten auf gutes Wetter warten, darauf, dass die Sonne die Eisdecke schmelzen lässt", sagte er. "Aber unter diesen Bedingungen ist es einfach nicht möglich, lange zu warten. Die Bergung des Mülls gestaltet sich schwierig, da er aus dem Eis herausgebrochen werden muss."

B​ergung von Leichen

Die Bergung einer Leiche, die nahe South Col in stehender Position tief im Eis eingefroren war, habe zwei Tage gedauert, sagte er. Zwischenzeitlich habe sich das Team wegen sich verschlechternder Wetterbedingungen zurückziehen müssen.

Eine weitere Leiche befand sich noch höher, auf etwa 8400 Metern. Sie ins Camp 2 zu bringen, wo sie von einem Helikopter abgeholt wurde, dauerte 18 Stunden. Die Leichen wurden zur Untersuchung in ein Universitätskrankenhaus der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gebracht.

Von den elf Tonnen entfernten Mülls wurden drei Tonnen verrottbare Gegenstände in Dörfer in der Nähe des Everest-Stützpunktes gebracht, die restlichen acht Tonnen wurden von Trägern und Yaks transportiert und dann mit Lastwagen nach Kathmandu gebracht. Dort wurden sie in einer Anlage von Agni Ventures, einem Unternehmen, das sich um wiederverwertbare Abfälle kümmert, zum Recycling sortiert.

"Der älteste Abfall, den wir erhielten, stammte aus dem Jahr 1957, und das waren wiederaufladbare Batterien für Taschenlampen", sagte Sushil Khadga, der für das Unternehmen arbeitet.

Doch warum lassen Bergsteiger ihre Müll überhaupt zurück?

"In dieser großen Höhe ist das Leben sehr schwierig und der Sauerstoffgehalt sehr gering. Daher sind die Bergsteiger und ihre Helfer mehr darauf bedacht, sich selbst zu retten", sagte Khadga.

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