EU startet Ozeanpakt | Weather.com
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Welttag der Ozeane: EU startet Ozeanpakt zum Schutz der Meere

Zum Welttag der Ozeane setzt die EU ein Zeichen: Ein neuer Ozeanpakt soll Europas Meere besser schützen, Forschung stärken und nachhaltige Meereswirtschaft fördern. Doch Umweltschützer zweifeln am Tempo.

08.06.2025, Thailand, Koh Chang: Freiwillige Helfer sammeln im Rahmen einer inselübergreifenden Initiative zum Weltozeantag Müll an einem Strand. Der Weltozeantag wird jedes Jahr am 8.Juni begangen. Foto: Andre Malerba/ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Beachcleaning auf Koh Chang: Freiwillige Helfer sammeln im Rahmen einer inselübergreifenden Initiative zum Weltozeantag Müll an einem Strand.
(Andre Malerba/ZUMA Press Wire/dpa)

Zum heutigen Welttag der Ozeane sendet Brüssel ein politisches Signal: Mit einem neuen Ozeanpakt will die EU-Kommission Europas Meere besser schützen und zugleich Impulse für eine nachhaltige maritime Wirtschaft setzen. Es ist ein Spagat zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen – aber einer, der laut Kommission dringend notwendig ist.

Verschmutzung, Überfischung, Klimawandel, Kriege

Denn die Lage ist ernst. Verschmutzung, Überfischung, Klimawandel und zerstörte Lebensräume bringen die Ozeane an ihre Belastungsgrenzen. Fischerei- und Ozeankommissar Costas Kadis nennt die Herausforderungen „dringlich“ – und verweist auf wachsende geopolitische Spannungen, die die Situation zusätzlich verschärfen.

Mehr Schutz, mehr Forschung, weniger illegale Fischerei

Der neue Pakt soll EU-Mitgliedsstaaten gezielter unterstützen: bei der Wiederherstellung geschädigter Küsten- und Meeresökosysteme, beim Kampf gegen illegale Fischerei – und beim Ausbau der Meeresforschung. Letztere gilt als Schlüssel, um den Wandel wissenschaftlich zu begleiten und effektiv zu steuern.

Gleichzeitig betont die Kommission, dass die Maßnahmen nicht auf Kosten der sogenannten blauen Wirtschaft gehen sollen. Tourismus, Schifffahrt und Fischerei sollen nachhaltiger, aber auch wettbewerbsfähig bleiben. Eine saubere Umwelt, so die Logik, sei langfristig Voraussetzung für ökonomischen Erfolg.

WWF: Nur 2 Prozent der europäischen Gewässer geschützt

Doch nicht alle sind überzeugt. Der WWF kritisiert, dass aktuell nur zwei Prozent der europäischen Gewässer als echte Schutzgebiete mit Managementplänen gelten. „Das ist viel zu wenig, um die Gesundheit der Ozeane zu sichern“, warnt Jacob Armstrong von der Umweltorganisation. Bis 2030 sollen eigentlich dreißig Prozent der Meeresflächen unter Schutz stehen – ein Ziel, das derzeit in weiter Ferne liegt.

UN-Ozeankonferenz in Nizza folgt

Am kommenden Montag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Pakt offiziell bei der UN-Ozeankonferenz in Nizza vorstellen. Die Symbolik ist gewollt: internationale Bühne, globale Bedrohung und europäische Initiative.

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