Giftiges Metall: Peru stoppt Rekord-Schmuggel von Quecksilber für Goldminen | Weather.com

Giftiges Metall: Peru stoppt Rekord-Schmuggel von Quecksilber für Goldminen

Es ist ein Schlag gegen den illegalen Goldabbau im Amazonas: Perus Zoll stoppt eine Rekordmenge von Quecksilber. Das giftige Metall belastet Umwelt und Gesundheit erheblich.

19.03.2025, Brasilien, Para: Luftaufnahme von abgeholzten Flächen und illegalem Goldabbau in einem Gebiet des Kayapo-Volkes.
(Philipp Znidar/dpa)

Peruanische Zollfahnder haben eine Rekordmenge an Quecksilber sichergestellt, das für illegale Goldminen in Bolivien bestimmt war. Rund vier Tonnen flüssiges Quecksilber könnten aus dem beschlagnahmten Material gewonnen werden - versteckt in 20 Tonnen zerkleinerter Steine, teilte die Zollbehörde Sunat mit.

Aufgespürt wurde die Fracht in der Hafenstadt Callao durch gezielte Ermittlungen und den Einsatz spezieller Analysetechnik. Nach Einschätzung der Umweltorganisation EIA handelt es sich um die bislang größte Quecksilber-Beschlagnahme in einem Amazonasland.

Das giftige Metall wird verdampft und gelangt so in die Atmosphäre

Quecksilber wird in der illegalen Goldgewinnung verwendet, um das Edelmetall aus dem Boden zu lösen. Quecksilber bindet effektiv Gold und erleichtert so die Gewinnung aus Gestein oder Sedimenten. Um das Edelmetall freizusetzen, wird das giftige Metall verdampft und gelangt so in die Atmosphäre.

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Im Amazonasgebiet verursacht es erhebliche Umweltschäden: Es verschmutzt das Wasser, oft sterben Fische. Die indigenen Bewohner können unwiderrufliche Schäden des Nervensystems davontragen. Außerdem finanzieren sich kriminelle Organisationen wie die kolumbianische Rebellengruppe ELN über den illegalen Bergbau.

Quecksilber-Schmuggel: Von Mexiko in den Amazonas

Laut einem EIA-Bericht wurden zwischen 2019 und Mitte 2025 rund 200 Tonnen Quecksilber illegal gehandelt - der größte jemals weltweit registrierte Schmuggel des giftigen Metalls. Nach Erkenntnissen der EIA stammt ein Großteil davon aus Minen in Mexiko und wird für den Einsatz in südamerikanischen Goldminen verwendet.

Daraus wurden nach konservativen Schätzungen mindestens acht Milliarden US-Dollar an illegalem Gold produziert, gemessen am aktuellen Goldpreis.

"Der giftige Fluss von Quecksilber in illegale Goldminen im Amazonasgebiet wurde über viele Jahre als unausweichlich dargestellt und hingenommen - es ist an der Zeit, diesen Status quo infrage zu stellen, der Amazonas-Gemeinschaften schadet und organisierten Kriminellen nützt", forderte EIA-Geschäftsführer Alexander von Bismarck.

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