Vatikan will mit Solarpark erster CO2-neutraler Staat werden | Weather.com

Vatikan will mit Solarpark erster CO2-neutraler Staat werden

Die Vereinbarung für den Solarpark sieht Vorteile für sowohl den Vatikan als auch Italien vor. Das italienische Parlament muss noch zustimmen.

Rom, Italien: Der Petersdom auf dem Petersplatz im Vatikan (Getty Images)
Rom, Italien: Der Petersdom auf dem Petersplatz im Vatikan
(Getty Images)

Der Vatikan will ein 430 Hektar großes Gelände nördlich von Rom in einen großen Solarpark verwandeln und damit zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt werden. Italien stimmte am Donnerstag dem Vorhaben des Stadtstaats vorläufig zu, das Gelände Santa Maria Galeria für die Stromerzeugung zu nutzen. Im Rahmen einer Vereinbarung wurde festgelegt, dass die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche erhalten wird und Folgen für die Umwelt so gering wie möglich gehalten werden, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte.

Die Vereinbarung wurde vom vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, und dem italienischen Botschafter im Vatikan, Francesco Di Nitto, unterzeichnet. Sie braucht noch die Zustimmung des italienischen Parlaments.

Santa Maria Galeria ist seit langem umstritten

Gemäß dem Abkommen muss der Vatikan keine italienischen Steuern zahlen, um die benötigten Solarpaneele für das Gelände rund 35 Kilometer nördlich von Rom zu importieren. Italien kann wiederum das Solarfeld angeben, um Vorgaben der EU zu sauberer Energie zu erfüllen. Wie aus informierten Kreisen verlautete, soll zudem ein möglicher Stromüberschuss an die örtliche Gemeinde fließen.

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Nach Vatikanangaben dürfte es weniger als 100 Millionen Euro kosten, den Solarpark zu errichten. Das Gelände Santa Maria Galeria ist seit langem umstritten, weil Funktürme des Radiosenders des Vatikans dort elektromagnetische Wellen abgeben.

Papst Leo XIV. tritt für den Umweltschutz ein

Im Laufe der Jahre haben Anwohner über gesundheitliche Probleme geklagt, unter anderem Fälle von Leukämie in der Kindheit. Der Vatikan bestritt eine Verbindung zu den Erkrankungen. 2012 schränkte er aber die Funkübertragungen ein. Begründet wurde das mit kostengünstigeren technologischen Möglichkeiten.

Der inzwischen verstorbene Papst Franziskus hatte im vergangenen Jahr angeordnet, dass die Umwandlung des Geländes in einen Solarpark geprüft wird. Er hatte sich dafür eingesetzt, sich bei der Energiegewinnung weg von fossilen Brennstoffen hin zu sauberen, CO2-neutralen Quellen zu orientieren. Sein Nachfolger Papst Leo XIV. besuchte im Juni Santa Maria Galeria. Er tritt wie Franziskus für den Umweltschutz ein.

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