Taliban stoppen UN-Hilfe für Frauen | Weather.com

Taliban verhindern Erdbebenhilfe für Frauen durch UN

Taliban verwehren Frauen Zutritt zu UN-Einrichtungen. Hilfszentren müssen geschlossen werden.

ARCHIV - 15.08.2022, Afghanistan, Kabul: Frauen in Burkas warten auf Lebensmittelrationen. Die UN sorgen sich um die Situation für Frauen und Mädchen in Afghanistan. (zu dpa: «Afghanistan schränkt Frauen in UN-Hilfe weiter ein») Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kabul: Frauen in Burkas warten auf Lebensmittelrationen. Die UN sorgen sich um die Situation für Frauen und Mädchen in Afghanistan.
(Ebrahim Noroozi/AP/dpa)

Inmitten der Erdbeben-Not in Afghanistan schränken die dortigen Behörden nach UN-Angaben den Einsatz von Frauen in der humanitären Hilfe weiter ein. Das habe verheerende Auswirkungen für Hunderttausende Hilfsbedürftige, berichten UN-Vertreter. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sah sich gezwungen, Hilfszentren für Menschen zu schließen.

Warum dürfen UN-Mitarbeiterinnen nicht mehr in die Lager?

Die Behörden verwehrten einheimischen UN-Mitarbeiterinnen nun den Zutritt zu allen UN-Einrichtungen, mit militärischen Wachen vor der Tür, sagte Arafat Jamal, UNHCR-Vertreter in Afghanistan, zu Reportern in Genf. Er sprach von einer "ziemlich unverschämten Zumutung". Das betreffe zum Beispiel die acht Hilfszentren, wo Menschen, die teils gegen ihren Willen aus Pakistan vertrieben wurden, ankommen, registriert werden und Nothilfe erhalten. Dort seien täglich rund 7.000 Menschen angekommen. 52 Prozent der Ankömmlinge seien Frauen.

Warum müssen Zentren geschlossen werden?

"Ohne weibliche Mitarbeiter ist es nicht möglich, Frauen zu helfen", sagte er. Weil das UNHCR den Zutritt nicht nur auf Männer beschränken könne und wolle, hätten die Zentren nun geschlossen werden müssen. Verhandlungen laufen. Die Vereinten Nationen verhandelten mit den Taliban-Behörden über eine Aufhebung der neuen Beschränkungen.

Das Verbot der Beschäftigung von Frauen bestehe seit 2023, aber die UN hätten bislang ihre Arbeit mit Duldung der Behörden fortsetzen können.  Betroffen seien alle UN-Einrichtungen, sowohl in der Hauptstadt als auch in den Regionen, wie die UN-Hilfsmission für Afghanistan (Unama) berichtet. Lokale Mitarbeiterinnen könnten auch nicht mehr reisen, etwa in das Erdbebengebiet.

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