US-Regierung stoppt CO₂-Berichte der Industrie | Weather.com

US-Behörde streicht CO₂-Berichte – Klimaschutz droht Rückschritt

Die US-Umweltbehörde will keine Emissionsdaten von Industrie mehr erheben. Forscher schlagen Alarm.

(dpa)

Seit rund 15 Jahren müssen Tausende US-Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen melden. Damit soll demnächst Schluss sein. Das sei nichts als bürokratischer Aufwand, meint die Umweltbehörde.

Was hat die US-Umweltbehörde EPA beschlossen?

USA stoppen CO₂-Berichte großer Industrieanlagen – das geht aus einer aktuellen Mitteilung der US-Umweltbehörde EPA hervor. Künftig will die Behörde auf die Erfassung von Emissionsdaten tausender Industrieanlagen verzichten. Laut EPA-Chef Lee Zeldin bringe das Programm zur Berichterstattung über Treibhausgase „nichts zur Verbesserung der Luftqualität“ und sei lediglich ein bürokratischer Aufwand.

Welche Anlagen sind betroffen?

Seit 2010 wurden jährlich Daten von etwa 8.000 Industrieanlagen wie Kohlekraftwerken, Ölraffinerien und Stahlwerken gesammelt. Diese Informationen flossen in politische Entscheidungen ein und wurden auch an die Vereinten Nationen übermittelt. Jetzt soll das Meldeprogramm beendet werden – voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres.

Welche Ausnahmen gibt es?

Nicht betroffen vom Stopp sind laut EPA bestimmte Öl- und Gasanlagen, darunter Pipelines. Der Vorschlag zur Abschaffung der Meldepflicht wird im US-Bundesregister veröffentlicht und soll dann gesetzlich verankert werden.

Warum ist das Programm wichtig?

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Treibhausgasdaten bilden die Grundlage für gezielte Klimapolitik. Ohne sie sei es unmöglich, Emissionen effektiv zu reduzieren, kritisieren Fachleute. Die USA sind nach China der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen weltweit. Ein Ende der Datenerhebung würde die Klimapolitik der USA massiv schwächen, warnen Umweltverbände.

Was bedeutet das für den internationalen Klimaschutz?

Die USA sind unter Präsident Donald Trump erneut aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten. Das 2015 vereinbarte Abkommen sieht vor, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten. Ohne verlässliche Emissionsdaten aus den USA droht die internationale Klimapolitik an Transparenz und Vergleichbarkeit zu verlieren.

Wie hat sich die Klimapolitik der USA verändert?

Seit Trumps Amtsantritt wurden zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen zurückgefahren. Die EPA kündigte zudem an, eine zentrale wissenschaftliche Einschätzung zu den Gefahren von Treibhausgasen aufzuheben. Auch die Forschung zur globalen Erwärmung wurde finanziell stark beschnitten.

Warum sind Treibhausgase so relevant?

Treibhausgase gelten als Hauptursache des menschengemachten Klimawandels. Seit dem späten 19. Jahrhundert haben sie zu einem deutlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur geführt. CO₂, Methan und andere Gase tragen zur Erderwärmung bei – mit Folgen wie Extremwetter, Dürren und steigendem Meeresspiegel.

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