Mistral: Der gefürchtete Wind wütet mit bis zu 135 km/h | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Mistral: Der gefürchtete kalte Fallwind wütet mit bis zu 135 km/h

Am häufigsten tritt der Mistral im Februar auf, am seltensten im Juni.
Am häufigsten tritt der Mistral im Februar auf, am seltensten im Juni.
(GettyImages)

Seefahrer im Golfe de Lion kennen den Mistral – und fürchten ihn. Denn dieser kalte Fallwind tritt meist sehr plötzlich auf und kann Sturmstärke erreichen, mit Spitzen von über 135 Kilometer pro Stunde.

Der Wind entsteht, wenn aus nördlichen Richtungen Polarluft in den Mittelmeerraum einströmt. Dort trifft die kalte Front auf wärmere Mittelmeerluft. Dann kann sich ein Tiefdruckgebiet über Italien – das sogenannte Genuatief – bilden. Oft entsteht gleichzeitig ein Hochdruckgebiet über der Biskaya.

Durch den Druckunterschied fließt die Kaltluft hin zum Genuatief. Auf dem Weg dorthin trifft sie auf die Alpen und die Cevennen, die wie Sperrriegel aufragen und den kalten Wind ins Rhônetal ablenken, das als Grabenbruch zwischen den beiden Gebirgen liegt.

Mistral birgt Waldbrandgefahr

Das enge Flusstal wirkt wie eine Düse, die den Wind zum Golfe de Lion lenkt, wo die Rhône ins Mittelmeer mündet. Dabei durchströmt der Winde die Provence. Da der Mistral sehr trocken ist, entzieht er dem Boden Feuchtigkeit, was die Waldbrandgefahr in der Region erhöht. Auch die Garonne-Carcassonne-Senke, die zwischen den Pyrenäen und den Cevennen liegt, kann zur Kaltluftautobahn werden.

Ein kräftiger Mistral weht bis zu den Inseln Korsika und Sardinien hinaus. Der östliche Teil der Côte d’Azur – die Französische Riviera – ist durch die dort höher aufragenden Berge dagegen vor dem Wind weitgehend geschützt.

Mistral ist gut zu erkennen

Advertisement

Am häufigsten tritt der Mistral im Februar auf, am seltensten im Juni. Er hält oft tagelang an und tritt so häufig auf, dass im Rhônetal viele Bäume in Windrichtung gebogen sind, also nach Süden.

Kennzeichnend für Mistral-Wetterlagen sind ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel, ein klarer Sternenhimmel, gute Fernsicht, das Auftreten linsenförmiger Lenticularis-Wolken sowie ein steiler Temperaturabfall.

L​esen Sie auch:

Beaufourt-Skala: Die Windstärken-Skala erklärt

A​b welcher Windstärke Menschen und Autos weggeweht werden

Advertisement