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Unwetter: Gewitterwolke versetzt Meteorologen in Alarm | Weather.com
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Wetterlexikon

Overshooting Top: Diese Gewitterwolken versetzen Meteorologen in Alarm

Ein Overshooting Top zeigt sich über einem starken Aufwind eines Gewitters, der die Tropopause durchdringt. Quelle: NASA/ESA:/Dafis, Stavros
Overshooting Top über einem starken Aufwind eines Gewitters
(NASA/ESA:/Dafis, Stavros)

Auf einen Blick

  • Meteorologen reicht oftmals ein Blick auf das Satellitenbild, um gefährliche Wetterlagen zu erkennen.
  • Weisen Gewitter ein bestimmtes Phänomen auf, das man mit bloßem Auge erkennen kann, erhöht sich das Unwetterpotenzial.

Der Blick von oben verrät Meteorologen viel über die Intensität eines Gewitters. Manchmal zeigt sich auf Satellitenbildern eine kuppelartige Struktur über dem Amboss einer Gewitterwolke, das sogenannte Overshooting Top.

Dieses Phänomen ist ein untrügliches Zeichen für ein Gewitter mit hohem Unwetterpotenzial. Dann ist mit großkörnigem Hagel oder heftigem Starkregen zu rechnen. Doch wie entsteht diese kuppelartige Struktur? Damit sich die für den Sommer typischen Wärmegewitter bilden können, braucht es feucht-warme Luft in Bodennähe. Die warme Luft steigt auf, kühlt dabei ab und kondensiert. Dadurch setzt Wolkenbildung ein.

Wolken schießen in die Höhe

Ist die Bewegung der aufsteigenden Luft (Aufwind) stark genug, wachsen Wolken über mehrere Kilometer in die Höhe bis sie sogar die Tropopause erreichen. Diese Atmosphärenschicht liegt an den Polen in etwa 8 Kilometer und an den Tropen in 15 Kilometer Höhe. Sie ist eine wichtige Grenzschicht zwischen der unteren wetterwirksamen Troposphäre und der darüberliegenden Stratosphäre. Stößt eine Gewitterwolke an diese Grenzschicht, kann sie in der Regel nicht mehr in die Höhe schießen. Die Tropopause wirkt wie ein Deckel und zwingt so die Gewitterwolke in die Breite zu wachsen. Dadurch entsteht der sogenannte Amboss der Gewitterwolke.

Overshooting Tops kann man vergleichen mit einem Luftballon, den man unter Wasser loslässt. Der Luftballon steigt bis zur Wasseroberfläche auf und hüpft schließlich durch die Wasseroberfläche. So ähnlich ist es mit den Luftpaketen in der Gewitterwolke. Auch sie steigen auf, weil sie durch Kondensation von Wasser immer mehr Energie aufnehmen und damit wärmer werden als ihre Umgebung. Auch sie können durch die Wolkenobergrenze schießen, so wie der Luftballon im Wasser.

Kuppel als Warnzeichen – wann das Gewitter stark ausfällt

Anatomie einer Gewitterwolke. Foto:  DC3 team/NASA Earth Observatory
Anatomie einer Gewitterwolke.
(DC3 team/NASA Earth Observatory)

Sind die Aufwinde stark genug, können sie die Tropopause durchbrechen und bis in die untere Stratosphäre hinausschießen. Auf Satellitenbildern zeigt sich dieses Phänomen als kuppelförmige Struktur, die auf der Ambossfläche liegt. Diese Overshooting Tops verraten Meteorologen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um langlebige und starke Gewitter handelt.

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Vor allem in der warmen Jahreszeit kann das häufiger vorkommen, da wir im Sommer die stärksten Gewitter erleben. Der Grund dafür sind die heißen Luftmassen, die mehr Feuchtigkeit aufnehmen können als kalte. Auch die Aufwinde können dann stärker ausfallen. Wenn sich dann ein Gewitter bildet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu Starkregen oder Hagel kommt. Und je stärker die Aufwinde sind, desto heftiger fällt der Niederschlag aus.

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