Wetterphänomen: Wann tritt strenger Frost auf? | The Weather Channel
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Wetterphänomen: Wann tritt strenger Frost auf?

Lighthouse on the baltic sea in winter with frozen water and icicles on it
Feuchte Meeresluft kann die Bildung von strengem Frost im Winter verhindern
(GettyImages)

In der kalten Jahreszeit droht vor allem morgens Frost, wenn der Boden gefriert und dann die gefürchtete Straßenglätte entsteht. In weiten Teilen Deutschlands herrscht zwar derzeit Frost, doch ein Wetterphänomen verhindert, dass die Temperaturen in den Keller rauschen und sich dadurch strenger Frost ausbilden kann.

Frost bedeutet, dass die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.

Je nach Temperatur wird von

  • leichtem Frost (unter -5°C)
  • mäßigem Frost (unter -10°C)
  • strengem Frost (unter -15°C) gesprochen.

Frost ist für den Winter nicht ungewöhnlich, doch bei der aktuellen Wetterlage kann es nur zu leichtem oder mäßigem Frost kommen, nicht aber zu strengem oder sehr strengem. Warum das so ist, lässt sich mit dem Ursprung und den damit verbundenen Eigenschaften der Luftmassen über Deutschland erklären.

Derzeit befinden wir uns im Einfluss von Luftmassen, die aus Nordosten kommen. Es wird also kalte, aber auch feuchte Meeresluft herangetragen. Die Feuchtigkeit der Luft ist der Grund, warum die Temperaturen nicht in den Keller rauschen.

Strahlungshaushalt steuert Erwärmung und Abkühlung

In der Luft kann bei hohen Temperaturen mehr Feuchtigkeit enthalten sein als bei niedrigen Temperaturen. Das heißt im Umkehrschluss, wenn feuchte Luft gegen Abend mit dem Tagesgang der Temperatur abkühlt, kann sich eine Wolkendecke ausbilden, die die Luft vor weiterer Auskühlung schützt. Für die tageszeitliche Erwärmung und Abkühlung ist der sogenannte Strahlungshaushalt der Erde zuständig. Er beinhaltet zwei unterschiedliche Arten von Strahlung, die kurzwelligen Sonneneinstrahlung und die langwellige Wärmestrahlung, die von der Erde abgegeben wird.

Nach dem Sonnenuntergang bleibt am Abend nur noch die Wärmestrahlung der Erde. Die Erde gibt Wärme an ihre Umgebung ab und kühlt sich so ab. Dadurch wird auch die Luft nahe der Oberfläche abgekühlt. Bei trockener Luft und klarem Himmel spricht man dann von Strahlungsnächten, in denen die Temperaturen stark abkühlen und strenger Frost auftreten kann.

Hochnebel durch feuchte Luft

Ist die bodennahe Luft feucht, kühlt sie durch die Abstrahlung ab und es entsteht sogenannter Hochnebel. Hochnebel ist eine geschlossene Wolkendecke, die eine klare Ober- und Untergrenze hat. Eine solche Wolkendecke verhindert, dass die gesamte Wärmestrahlung an die Atmosphäre abgegeben wird, denn sie reflektiert einen Teil der Strahlung zurück zur Erdoberfläche. Die bodennahe Luft kühlt also nicht ganz so stark ab, es tritt nur leichter oder mäßiger Frost auf.

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Tagsüber kommt es durch die Sonneneinstrahlung wieder zu einer Erwärmung der Luftmassen. Schafft es die Sonne allerdings nicht, die Luft im Verlauf des Tages so zu erwärmen, dass die Wolkendecke aufbricht, bleiben die Temperaturen am Boden den ganzen Tag über niedrig. Steigen die Werte dann tagsüber nicht über den Gefrierpunkt (0 Grad), spricht man von Eistagen.

Aus diesem Grund sinken die nächtlichen Temperaturen bei Hochnebel nicht so tief wie in Strahlungsnächten mit klarem Himmel. Am Tag jedoch bleibt es oft gräulich trüb und kalt, während es nach Strahlungsnächten durch die Sonneneinstrahlung untertags zu angenehmen Temperaturen kommen kann.

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