Blockierende Wetterlagen: Wie kommt es zum langanhaltenden Schönwetter in Deutschland? | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Blockierende Wetterlagen: Wie kommt es zum langanhaltenden Schönwetter in Deutschland?

Über Skandinavien befindet sich ein kräftiges Hochdruckgebiet, dass Mitteleuropa für sonniges Wetter sorgt.
Über weiten Teilen von Mitteleuropa liegt ein Hochdruckgebiet.

In den vergangenen Wochen haben sie uns eine beinahe nicht mehr enden wollende Schönwetterphase beschert, doch auch das Gegenteil kann durch sie eintreten: Die Rede ist von sogenannten blockierenden Wetterlagen.

Westwindlage wird unterbrochen

Doch was soll das sein? Bei blockierenden Wetterlagen wird, grob gesagt, die normalerweise vorherrschende Westwindlage für längere Zeit unterbrochen. Die normale Abfolge von Hoch- und Tiefdrucksystemen und dem damit einhergehenden Wetter wird dementsprechend ebenfalls kurzzeitig unterbunden.

Luft wandert zu Polen

Ein tieferer Blick in die Materie erklärt, warum dies zustande kommt. Zwischen Äquator und Polen herrscht nicht nur ein Temperatur-, sondern auch ein daraus resultierender Druckunterschied. Um diesen Druckunterschied auszugleichen, hat die Luft die Tendenz, auf der Nordhalbkugel Richtung Norden und auf der Südhalbkugel Richtung Süden zu wandern.

Durch Drehung entsteht Westwind

Doch die Erde dreht sich: Luftmassen werden abgelenkt, wodurch die Luft grundsätzlich von Westen nach Osten strömt. Wegen Reibung und Unterschieden in der Beschaffenheit der Erdoberfläche wird die Strömung deutlich komplizierter. Am Boden ist deshalb von dieser Westwindströmung nicht mehr viel zu spüren. Grundsätzlich strömen die Luftmassen jedoch von Westen nach Osten, Hoch- und Tiefdruckgebiete werden aus dieser Richtung über uns hinwegtransportiert.

Omega-Wetterlage ist am berühmtesten

Die bekannteste Wetterlage, die diese Strömung für einige Zeit blockieren kann, ist die sogenannte Omega-Wetterlage. Bei dieser wird ein Hochdruckgebiet (im allgemeinen Strömungsbild in circa acht Kilometern Höhe) von zwei Tiefdruckgebieten flankiert. Wenn sich diese Wetterlage ausgebildet hat, werden die Tiefdruckgebiete, die sich auf dem Ozean ausbilden, um die Region der Omega-Wetterlage herumgeführt. Je nachdem, ob man sich in dem Bereich befindet, in dem Luft aus Süden herantransportiert wird oder polare Luft einströmt, hat man langanhaltend trockenes, warmes Wetter oder es ist kalt und verregnet.

„Dynamisches Hoch“ sorgt für konstantes Schönwetter

Advertisement

Doch die Omega-Wetterlage war nicht schuld am deutschen Schönwetter der vergangenen Wochen. Für das langanhaltend gute Wetter hat stattdessen ein „dynamische Hoch“ gesorgt. Dabei handelt es sich weniger um eine blockierende Wetterlage als um ein konstantes Verstärken eines Hochdruckgebietes am Boden.

Bleiben Sie mit der kostenlosen App von The Weather Channel immer auf dem neuesten Stand! Hier herunterladen!

Ein dynamisches Hoch tritt auf, wenn sich die allgemeine Westwindströmung in der Höhe in Wellen ausbildet und man sich kurz vor einem Wellental befindet. An dieser Stelle stauen sich Luftmassen in der Höhe an, da sie sich beschleunigen und enger aneinander geführt werden. Höherer Luftdruck ist die Folge.

Auch Dynamisches Tief existiert

Dieser Höhenbereich ist jedoch auch mit unseren Drucksystemen am Boden gekoppelt. Auch hier kann erhöhter Luftdruck auftreten. Bereits bestehende Hochdruckgebiete am Boden werden dadurch verstärkt und können sich lange Zeit halten. Befindet man sich hingegen auf der Rückseite des Wellentals, strömen die Luftmassen in der Höhe auseinander und der Druck sinkt. Tiefdruckgebiete am Boden werden dadurch verstärkt und man erhält ein dynamisches Tiefdruckgebiet.

Bei diesen beiden blockierenden Wetterlagen handelt es sich um die bedeutendste beziehungsweise präsente Art. Es gibt allerdings noch eine Vielzahl anderer, durch die es ebenfalls zu langanhaltendem Gut- oder Schlechtwetter kommen kann.

D​as könnte Sie auch interessieren:

Schafskälte setzt der Hitze in Deutschland ein Ende

Advertisement