Weiße Landschaft wie im Winter: Was hinter dem Phänomen „Sommerschnee“ steckt | Weather.com
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Weiße Landschaft wie im Winter: Was hinter dem Phänomen „Sommerschnee“ steckt

Mancherorts verwandelt derzeit der sogenannte Sommerschnee Wiesen und Straße in eine weiße Landschaften. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
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Mancherorts verwandelt derzeit der sogenannte Sommerschnee Wiesen und Straße in eine weiße Landschaften. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Sommer, Sonne und Badewetter bei 30 Grad und mancherorts bedeckt eine teils zentimeterdicke weiße Schicht Straßen und Wiesen. Was hinter diesem Phänomen „Sommerschnee“ steckt und welche Gefahr von ihm ausgeht.

Derzeit schwirren vermehrt Pappelsamen durch die Luft, deren weiße Flocken wie Schnee anmuten. Im Volksmund wird das Phänomen deshalb auch „Pappelschnee“ oder „Sommerschnee“ genannt. In der Fachsprache werden die weißen Wattebäusche „Pappelflaum“ oder „Pappelwolle“ genannt.

Das Phänomen tritt ab Mai auf, wenn die Samen der Pappel reif sind. Dann platzen die Kapseln auf und geben die flaumigen Samen frei. In weiße Wattebäusche gepackt, werden die Früchte an trockenen Tagen im Frühsommer sogar kilometerweit vom Wind getragen. Je trockener es ist, desto weiter fliegen die Samen. Durch diese Fortpflanzungsstrategie stellt der Pappelbaum sicher, dass seine Art sich so weit wie möglich verbreiten kann. In der Regel dauert das Phänomen zwischen zwei und vier Wochen. Erst wenn ausreichend Regen fällt, lösen sich die faserigen Wattebäusche auf und geben den Samen frei.

W​elche Gefahr von Pappelflaum ausgeht

Für Allergiker stellt das Phänomen keine Gefahr dar. Anders als die Pollen der Pappel, die im April ihre Hauptblütezeit erreichen, gelten die Samen der Pappel als hypoallergen und lösen deshalb keine Nies-Attacken aus. Dafür bergen sie eine andere Gefahr. Denn die Pappelwolle ist aufgrund ihrer Beschaffenheit leicht entflammbar. Eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder ein fliegender Funke vom Grill oder Lagerfeuer reichen aus, um die trockenen feinen Fasern der Pappelwolle binnen Sekunden in Brand zu setzen.

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Entgegen der landläufigen Meinung entsteht ein Feuer in der Natur äußerst selten durch den sogenannten Brennglas-Effekt. Zwar ist es richtig, dass Glas einfallendes Sonnenlicht so stark verdichten kann, dass die Zündtemperatur überschritten wird und so brennbares Material in der Nähe Feuer fangen kann. Doch das passiert in den wenigsten Fällen, da sich nicht jedes Glas als Brennglas eignet.

Damit ein Glas das Sonnenlicht so stark fokussieren kann, dass ein Funke überspringt, muss die Linse konvex geschliffen sein, etwa so wie bei einer Lupe. Die meisten Glasscherben in der Natur stammen jedoch von Flaschen oder Gläsern. Sie weisen meist eine gleichmäßige Dicke auf und eignen sich deshalb nicht als Brennglas.

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