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Wetterphänomene

Von Orkan bis Hurrikan: Wie Stürme entstehen und welche Arten in Deutschland vorkommen

3D Render of a Topographic Map of the Caribbean Sea with the clouds from September 08, 2017. 
Three Major Hurricanes on a single day: Hurricane Katia, Hurricane Irma and Hurricane Jose (from left to right).
All source data is in the public domain.
Cloud texture: Global Imagery Browse Services (GIBS) courtesy of NASA, VIIRS data courtesy of NOAA.
https://www.earthdata.nasa.gov/eosdis/science-system-description/eosdis-components/gibs
Color texture: Made with Natural Earth.
http://www.naturalearthdata.com/downloads/10m-raster-data/10m-cross-blend-hypso/
Relief texture: GMTED 2010 data courtesy of USGS. URL of source image:
https://topotools.cr.usgs.gov/gmted_viewer/viewer.htm
Water texture: SRTM Water Body SWDB: https://dds.cr.usgs.gov/srtm/version2_1/SWBD/
Tropische Wirbelstürme können einen Durchmesser von bis zu 1500 Kilometern erreichen. Im Gegensatz zu Tornados entstehen diese Stürme immer über Wasser.
(GettyImages)

Ob Tornado, Zyklon, Hurrikan, Taifun oder Orkan: Alle Wirbelstürme können Folgen für Mensch und Tier haben. Doch die Wetterphänomene unterscheiden sich je nach Region. Wir erklären die einzelnen Typen und sagen, welche Arten auch in Deutschland vorkommen.

Tornados kommen vor allem in den USA vor: das ist aufgrund der klimatischen Bedingungen zutreffend. Allein im Mittleren Westen sind in diesem Jahr bereits über 300 der Wirbelstürme gezählt worden. Jährlich sind es mehr als 1200.

Aber was genau ist ein Tornado? „Vereinfacht gesagt ist ein Tornado ein durch starke Temperaturgegensätze und vertikal unterschiedliche Windverhältnisse entstehender Luftwirbel“, erklärt Andreas Friedrich, Tornado-Experte und Pressesprecher vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dabei können Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h erreicht werden. „Das ist dann der gefährlichste Tornado auf der Fujita-Skala, der F5.“

Bis zu drei Stunden Lebensdauer

Tornados mit dieser Stäke entstehen in der Regel in Folge von „Superzellen“, mächtigen Gewittergebilde. „Tornados der Stärke F5 zerstören Häuser, schälen die Rinde von Bäumen ab und reißen Autos in die Luft“, so Friedrich. Sie wirbeln in den USA teilweise zwei bis drei Stunden über dem Boden und bilden sich sehr plötzlich. „Daher haben die Menschen nur wenige Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen.“

In Deutschland nur wenige Minuten am Boden

In Deutschland können jährlich etwa 20 bis 80 Tornados nachgewiesen werden. „Sie können hierzulande überall auftreten“, sagt Andreas Friedrich. „Allerdings befinden sie sich im Gegensatz zu den USA oftmals nur wenige Minuten am Boden und die meisten erreichen höchstens F0 bis F1 auf der Skala.“ Zuletzt registrierte der DWD Ende März 2023 zwei Tornados in Hessen. In mehreren Gebieten wurden Äste von Bäumen abgeknickt und Häuser abgedeckt.

Tropische Wirbelstürme: Unterschiede zu Tornados

Tropische Wirbelstürme unterscheiden sich durch drei Merkmale von Tornados: Sie haben einen größeren Durchmesser, entstehen über dem Wasser und haben ein „Auge“, also ein Zentrum, in dem der Wind tobt. Zu den gängigsten tropischen Stürmen zählen Taifun, Hurrikan und Zyklon. Diese können nur in bestimmten Gebieten der Erde entstehen und heißen je nach Region anders:

  • Hurrikan: Der Wirbelsturm entsteht im Atlantik.
  • Taifun: Kommt im nördlichen Pazifik vor.
  • Zyklon: Bezeichnung für einen tropischen Wirbelsturm im Südpazifik.
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„Tropische Wirbelstürme kommen nicht in Europa vor“, erklärt Andreas Friedrich vom DWD. Denn damit diese sich überhaupt bilden können, muss das Wasser mindestens 26 Grad Celsius warm sein. „Zudem muss die Corioliskraft eine gewisse Stärke haben, um die aufsteigende Warmluft und die nachströmende Kaltluft in eine rotierende Bewegung zu bringen.“ Die Corioliskraft entsteht durch die Drehung der Erde um sich selbst.

Folgen von Hurrikan, Taifun und Zyklon

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Die größten tropischen Wirbelstürme haben einen Durchmesser von bis zu 1500 Kilometern. Ein Hurrikan, Taifun oder Zyklon weist eine Windgeschwindigkeit von 119 bis über 300 km/h auf. „Treffen sie auf Küstenregionen, kann das verehrende Folgen haben“, so Friedrich. „Enorm starke Niederschläge und meterhohe Wellen führen nicht selten zu Überschwemmungen und Erdrutschen.“

Einer der schlimmsten Stürme ereignete sich im August 2005: Hurrikan „Katrina“ fegte mit 280 km/h über den Südosten der USA hinweg und richtete vor allem in Louisiana Schäden in Milliardenhöhe an. Allein an der Golfküste in New Orleans kamen über 1500 Menschen ums Leben und 80 Prozent des Stadtgebietes wurden überschwemmt. Als bisher stärkster und größter Taifun gilt „Tip“: Der Wirbelsturm richtete 1979 mit 260 km/h in Japan schwere Überflutungen an und versenkte besonders auf den Philippinen zahlreiche Schiffe.

Erst Sturm, dann Orkan

Meteorologen sprechen ab Windgeschwindigkeiten von 75 km/h von einem Sturm. Ab einer Geschwindigkeit von über 117 km/h spricht man von einem Orkan. „Manchmal sind das Ausläufer von tropischen Wirbelstürmen, die nach Mittel- und Nordeuropa und somit auch nach Deutschland kommen können“, erklärt DWD-Pressesprecher Friedrich. „Sie bringen meist enorme Regengüsse oder Schneemassen sowie Flutwellen mit sich.“

Ein bekanntes Orkan-Beispiel: Kyrill, der mit 200 km/h im Januar 2007 über Deutschland fegte und etwa 75 Millionen Bäume umriss, das öffentliche Leben lahmlegte und einen Schaden von 5,5 Milliarden Euro verursachte.

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