Polarwirbel: So funktioniert das winterliche Wetterphänomen | Weather.com
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Polarwirbel: Wie das winterliche Wetterphänomen funktioniert

Was ist eigentlich der Polarwirbel und warum beeinflusst er unser Wetter? Der Polarwirbel ist ein großflächiges Tiefdruckgebiet, das sich über beiden Polen in der Stratosphäre befindet. Damit liegt er in einer Höhe zwischen 10 und 50 Kilometern, also über der Troposphäre, in der unser Wetter entsteht.

Besonders im Winter verstärkt sich dieser Wirbel, da die Sonne die Polargebiete nicht mehr erreicht und die dortige Atmosphäre stark abkühlt. Dadurch sammelt sich dort die Kaltluft und die westliche Windströmung verstärkt sich. Die typische Windgeschwindigkeit des Wirbels liegt bei über 250 km/h.

Polarwirbel: So funktioniert das Wetterphänomen

Bei stabilen Bedingungen hängt der Polarwirbel im Winter genau über dem Pol. Sollte es jedoch zu einer starken Erwärmung in der Stratosphäre kommen oder der Wirbel sich teilen, wird die Strömung innerhalb des Wirbels instabil. Dadurch kann sich der Polarwirbel verformen oder sogar entzwei teilen und es kommt zu einem polaren Kaltluftausbruch.

Polarwirbel-Split im Winter 2021 und die Folgen

I​m Winter 2021 kam es zu so einem Polarwirbel-Split, der damals in Norddeutschland bis zu einem halben Meter Schnee hervorbrachte. In Langelsheim kamen dabei über ein Wochenende hinweg 45 Zentimeter Neuschnee zusammen. Auf dem Fichtelberg kamen sogar fast 90 Zentimeter Schnee zusammen. Und auch die Temperaturen mit bis zu -10 Grad waren auf einem eisigen Niveau. Hier eine Übersicht, in welchen Bundesländern damals wie viel Schnee lag.

Polarwirbel bildet sich im Herbst

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Im Herbst bildet sich jedes Jahr der Polarwirbel. Da die Sonne den Nordpol im Winter kaum noch erreicht, sinken die Temperaturen in der Region drastisch. Diese Abkühlung betrifft sowohl die bodennahen Temperaturen als auch die Stratosphäre.

 The polar vortex is a key driver of the polar jet stream (seen here). (NASA/Goddard Space Flight Center)
Der Polarwirbel ist auch einer der wichtigsten Antriebskräfte des Polarjets.
(NASA/Goddard Space Flight Center)

In etwa 30 Kilometern Höhe sinken die Temperaturen über dem Nordpol auf extrem niedrige Werte zwischen -60 und -80 Grad Celsius. Diese Kaltluft führt dazu, dass sich der stratosphärische Polarwirbel bildet. Dieser Wirbel erreicht seine maximale Stärke meist zwischen Anfang Dezember und Februar.

Polarwirbel und die Wechselwirkung mit dem Jetstream

Ein schwacher Polarwirbel kann auch den Jetstream abschwächen. Bei dem Jet handelt es sich um ein Starkwindband, das Hoch- und Tiefdruckgebiete beeinflusst und damit auch unser Wetter bestimmt. Wenn der Jetstream an Kraft verliert, treten polare Kaltlufteinbrüche häufiger auf. Auch Deutschland kann das kalt erwischen.

So sieht es aus, wenn sich der Polarwirbel entzwei teilt und sich Kaltluft über die Nordhalbkugel ergießt.
(TWC)

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