Brasilien: Funkgeräte für Amazonas-Indigene sollen Abholzung verhindern | The Weather Channel

Brasilien: Funkgeräte für Amazonas-Indigene sollen Abholzung verhindern

HANDOUT - 01.04.2019, Brasilien, ---: Ein junger Waiapi-Jäger hält Pfeil und Bogen in seiner Hand. Die Menschenrechtsorganisation Target des verstorbenen Abenteurers Rüdiger Nehberg stattet Indigene im brasilianischen Amazonas-Gebiet mit Funkgeräten aus, damit die Ureinwohner in der Corona-Krise den Kontakt zur Außenwelt aufrechterhalten können. Foto: Target/Nehberg/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Die Waiāpi werden mit Funkgeräten ausgestattet, damit die Ureinwohner in der Corona-Krise den Kontakt zur Außenwelt aufrechterhalten können.
(Target/Nehberg/dpa  )

Die Menschenrechtsorganisation Target des verstorbenen Abenteurers Rüdiger Nehberg stattet Indigene im brasilianischen Amazonas-Gebiet mit Funkgeräten aus, damit die Ureinwohner in der Corona-Krise den Kontakt zur Außenwelt aufrechterhalten können. Die Waiãpi wollten sich tief in den Regenwald zurückziehen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, sagte Nehbergs Tochter Sophie der Deutschen Presse-Agentur.

Intensivmedizin ist 300 Kilometer entfernt

In der letzten Kleinstadt vor dem geschützten indigenen Gebiet wurden bereits mehr als 1200 Covid-19-Fälle registriert. Intensivbetten, Beatmungsgeräte oder Isolationszimmer gibt es nur mehr als 300 Kilometer entfernt in der Stadt Macapá. Schon jetzt sind die Kapazitäten dort an der Grenze.

"Sie sind die Wächter des Waldes"

Das Immunsystem der Indigenen wiederum ist besonders anfällig. "Die Waiãpi brauchen uns», sagt Nehbergs Tochter Sophie. «Und die Welt braucht sie, denn die Waiãpi sind die Wächter des Waldes. Solange sie dort leben, können sie den Wald vor Holzfällern, Goldsuchern und anderen Eindringlingen schützen."

2000 Waiãpi leben in einem Gebiet halb so groß wie Schleswig-Holstein

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Mit den Funkgeräten können die etwa 2000 Waiãpi, die in einem Gebiet halb so groß wie Schleswig-Holstein leben, ihr zufolge direkt nach außen funken und das Militär und die Indigenen-Behörde rufen. Bei Krankheitsfällen könnten sie das Gesundheitsministerium anfunken, das mit Helikoptern oder Kleinflugzeugen zu Hilfe eilt.

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Mit ihrem Bruder Roman war Sophie schon als Jugendliche bei den Projekten im Regenwald gewesen, die Indigenen sind wie eine Familie für sie. Zusammen mit ihrer Mutter Annette Nehberg-Weber wollen Sophie und Roman die Arbeit fortführen. "Es geht kraftvoll weiter - mit der visionären Energie meines Vaters Rüdiger Nehberg", sagt Sophie. Rüdiger Nehberg war Anfang April mit 84 Jahren gestorben. Target engagiert sich seit 2002 für die brasilianischen Ureinwohner.

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