Kaffeetrinker nach der ersten Tasse morgens besser gelaunt

Kaffee macht glücklicher. Eine Studie zeigt: Nach der ersten Tasse am Morgen fühlen sich viele wacher und enthusiastischer.

Kaffee ist eines der beliebtesten antialkoholischen Getränke in Deutschland.
Gute Neuigkeiten für Kaffeefans: Schon eine Tasse Kaffee am Morgen macht laut einer aktuellen Studie glücklicher und wacher.
(GettyImages)

Ein bekanntes Sprichwort besagt:"Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen." Wissenschaftler aus Bielefeld und Warwick haben das Phänomen nun überprüft. Es geht um alle koffeinhaltigen Getränke.

Macht Kaffee wirklich glücklicher?

Regelmäßige Kaffeetrinker sind nach einer Tasse am Morgen in besserer Stimmung als zuvor. Das zeigt eine Studie der Universität Bielefeld und der britischen University of Warwick, die in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde. Die Befragten gaben an, sich nach dem ersten Kaffee glücklicher und enthusiastischer zu fühlen als an Tagen ohne Koffein.

Welche Effekte hat Koffein auf die Stimmung?

Die Forschenden stellten fest, dass Koffein auch negative Gefühle wie Traurigkeit oder Ärger abmildern kann. Dieser Effekt sei aber weniger stark und hänge nicht von der Tageszeit ab. Über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen wurden 236 junge Erwachsene siebenmal täglich zu ihrer Stimmung und ihrem Koffeinkonsum befragt.

Wie wirkt Koffein im Gehirn?

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Die Wirkung erklären die Forschenden durch die Blockade sogenannter Adenosin-Rezeptoren. Adenosin ist ein Stoff, der Müdigkeit signalisiert. „Koffein wirkt, indem es Adenosin-Rezeptoren blockiert, was die Dopaminaktivität in wichtigen Hirnregionen erhöhen kann – ein Effekt, den Studien mit einer verbesserten Stimmung und gesteigerter Wachsamkeit in Verbindung gebracht haben“, sagt Co-Autorin Professorin Anu Realo von der University of Warwick. Dopamin ist auch als Glückshormon bekannt.

Spielt auch Koffeinentzug am Morgen eine Rolle?

Die Forschenden weisen darauf hin, dass die positiven Effekte am Morgen auch mit dem Abbau von Entzugserscheinungen zusammenhängen könnten. „Selbst Menschen mit nur mäßigem Koffeinkonsum können leichte Entzugserscheinungen verspüren, die mit dem ersten Kaffee oder Tee am Morgen verschwinden“, erklärt Realo.

Warum erleben nicht alle Menschen denselben Effekt?

Eigentlich hatten die Wissenschaftler erwartet, dass besonders ängstliche Menschen nach Koffein stärker negative Stimmungslagen entwickeln – etwa Nervosität. Doch in der Studie zeigte sich dieser Effekt nicht. „Es ist jedoch möglich, dass Personen, die wissen, dass sie nicht gut auf Koffein reagieren, einfach kein Koffein trinken“, sagt Erstautor Justin Hachenberger von der Universität Bielefeld. Solche Personen seien nicht in die Auswertung eingeflossen.

Wie verbreitet ist Kaffeekonsum weltweit?

„Weltweit konsumieren etwa 80 Prozent der Erwachsenen koffeinhaltige Getränke und der Konsum von Tee und Kaffee reicht geschichtlich weit zurück“, erklärt Co-Autor Sakari Lemola von der Universität Bielefeld. Sogar im Tierreich ist der Effekt bekannt: Bienen und Hummeln bevorzugen Nektar von Pflanzen mit Koffeingehalt.

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