Coronavirus: Zwei Todesfälle in Nordrhein-Westfalen
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Coronavirus: Zwei Todesfälle in Nordrhein-Westfalen

Ein Mitarbeiter des polnischen Rettungsdienstes kontrolliert in Schutzkleidung an der Autobahn 4 an einem Grenzkontrollpunkt der Polizei der Woiwodschaft Niederschlesien an der polnisch-deutschen Grenze einen Autofahrer.
(Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)

Erstmals sind in Deutschland zwei Menschen nach Erkrankungen mit dem neuen Coronavirus gestorben. Das eine Opfer ist eine 89-jährige Frau aus Essen, die seit Anfang März in der dortigen Universitätsklinik behandelt wurde. Sie sei an einer Lungenentzündung in Folge der Coronavirus-Infektion gestorben, wie die Stadt Essen am Montag mitteilte. Zu dem oder der anderen Toten wollte der Landrat von Heinsberg am Abend nähere Informationen geben. Am Sonntag war bereits ein Feuerwehrmann aus Hamburg in Ägypten am Coronavirus gestorben.

Der erste bestätigte Fall in Nordrhein-Westfalen wurde am 25. Februar bekannt. Dann breitete sich das Virus weiter aus. Nachgewiesen wurde es zuerst bei einem 47-Jährigen Mann aus Gangelt im Kreis Heinsberg und seiner 46-jährigen Frau. Beide wurden in die Uniklinik Düsseldorf verlegt. Der Mann war zwischenzeitlich in einem sehr ernsten Zustand. Beide hatten zuvor eine Karnevalssitzung in ihrem Heimatort besucht. Die Ehefrau ist außerdem Erzieherin in einem örtlichen Kindergarten.

Um das Virus einzudämmen, standen Hunderte Karnevalisten und ihre Familien vorübergehend und vorsorglich unter häuslicher Quarantäne, außerdem Kinder und Personal des betroffenen Kindergartens - insgesamt waren es rund 1000 Menschen.

Zuletzt lag die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in NRW am Montag (Stand: 10 Uhr) bei 515. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus den Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums hervorging. Mit einem weiteren Anstieg wurde gerechnet.

Kölner Lüttich-Kaserne wegen Coronafall geschlossen

Wegen eines infizierten Soldaten ist die Kölner Lüttich-Kaserne am Montag geschlossen worden. Vorsorglich wurden zudem etwa 100 Kontaktpersonen unter häusliche Quarantäne gestellt, wie ein Sprecher am Montag sagte. In der Kaserne ist das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr untergebracht. Für zunächst zwei Tage soll der Dienstbetrieb in der Kaserne eingestellt werden.

In der Lüttich-Kaserne arbeiten insgesamt etwa 1300 Menschen. Das Personalamt hat in der Anlage seinen Hauptsitz. In der vergangenen Woche war wegen eines Coronavirus-Falls bereits der Betrieb in der Kölner Konrad-Adenauer-Kaserne eingeschränkt worden. Dort haben der Militärische Abschirmdienst (MAD) und das Amt für Heeresentwicklung ihren Sitz. Bundesweit sind bisher vier Soldaten mit dem Coronavirus infiziert gewesen, zwei wurden inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht die Bundeswehr angesichts des neuen Coronavirus gewappnet. "Die Bundeswehr ist handlungsfähig", sagte die CDU-Politikerin am Montag dem Nachrichtensender Welt. Bei allen Betroffenen sei "sehr stringent" gehandelt und nötige Quarantäne-Maßnahmen umgesetzt worden. "Wir helfen im Moment auch bei der Beschaffung von Schutzkleidung, bei der Frage von Medikamenten", sagte Kramp-Karrenbauer. Das Gesundheitsministerium habe die Bundeswehr in der vergangenen Woche gebeten, bei der Beschaffung zu helfen.

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