Erster Nachweis von West-Nil-Virus bei Tier in Rheinland-Pfalz | Weather.com
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Erster Nachweis von West-Nil-Virus bei Tier in Rheinland-Pfalz

ARCHIV - 30.08.2002, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Eine Mücke saugt Blut aus der Haut. In Deutschland wurde in dieser Mückensaison der erste Wildvogel mit einer West-Nil-Infektion entdeckt. Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger, der durch Zugvögel auch nach Europa verbreitet wird. Hauptsächlich wird das Virus von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. (zu dpa: West-Nil-Virus bei Vogel in Deutschland entdeckt) Foto: Andreas Lander/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das von Mücken übertragene West-Nil-Fieber ruft oft bis zu drei Wochen lange unspezifische Symptome mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung hervor
(Andreas Lander/dpa-Zentralbild/dpa)

Das West-Nil-Virus ist erstmals bei einem Tier in Rheinland-Pfalz nachgewiesen worden. Betroffen gewesen sei eine tote Schnee-Eule in einem Vogelpark im südlichen Teil des Landes, teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) am Donnerstag in Koblenz mit. Der Befund sei vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden. Das Virus wird über Stechmücken übertragen. Bisher gab es keine Fälle von Infektionen bei Menschen in Rheinland-Pfalz, wie das LUA mitteilte.

Impfstoff für Menschen gibt es nicht

Der tropische Erreger ist durch Zugvögel nach Europa gelangt und 2018 erstmals bei Tieren in Deutschland festgestellt worden. 2019 wurden laut Robert Koch-Institut erste in Deutschland durch Mücken übertragene Infektionen von West-Nil-Fieber beim Menschen bekannt. Die Infektionen verlaufen beim Menschen überwiegend unauffällig: Rund 20 Prozent der Infizierten entwickelten eine grippeähnliche Erkrankung. Mit oft bis zu drei Wochen lang anhaltenden, unspezifischen Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung. Nur in sehr seltenen Fällen komme es zu einer Hirnentzündung. Einen Impfstoff für Menschen gibt es bisher nicht.

V​om Tier auf den Mensch übertragene Krankheit

Bei Infektionen mit dem West-Nil-Virus handele es sich um eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung, teilte das LUA mit. Empfänglich seien neben dem Menschen auch Vögel und Pferde. Eine Infektion passiere über Blut - also wenn eine infizierte Mücke ein Tier oder einen Menschen sticht. "Da das Virus in Deutschland mittlerweile überwintert und die Mückensaison durch den Klimawandel immer länger dauert, breitet sich das West-Nil-Virus weiter aus", schrieben die Experten.

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