Von wegen Winterruhe: Das gibt es jetzt im Garten zu tun | Weather.com
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Haus und Garten

Von wegen Winterruhe: Das gibt es jetzt im Garten zu tun

Singvögel sind wertvolle Verbündete des Hobbygärtners. Auch im Winter sollte man sich deshalb gut um sie kümmern.
(GettyImages)

In der kalten Jahreszeit herrscht im Garten zum größten Teil Winterruhe. Trotzdem gibt es für Hobbygärtner auch jetzt genug zu tun. Welche Arbeiten Sie im Haus- oder Kleingarten zwischen Dezember und Anfang März erledigen können, zeigt unser Überblick.

Saatgutkataloge wälzen

Winterzeit ist Planungszeit – nur mit einem genau durchdachten Anbauplan ist es möglich aus der meist begrenzten Beetfläche im Haus- oder Kleingarten einen zufriedenstellenden Ertrag zu erzielen. Dafür wird zunächst die verfügbare Anbaufläche eingeteilt und festgelegt, welche Gemüsesorten wo kultiviert werden sollen.

Im Sinne einer optimalen Flächennutzung pflanzt man dabei innerhalb einer Saison jeweils eine Hauptkultur sowie eine Vor- oder Nachkultur im selben Beet.

Vor- und Nachkulturen haben kurze Entwicklungszeit

Zu den Hauptkulturen zählen Sorten, die von der Aussaat bis zur Ernte verhältnismäßig viel Zeit benötigen, wie beispielsweise Möhren, Mangold und Tomaten. Vor- und Nachkulturen haben dagegen eine eher kurze Entwicklungszeit und sind verhältnismäßig früh beziehungsweise spät im Jahr erntereif. Zu ihnen gehören unter anderem Salat, Radieschen, Kohlrabi, Feldsalat oder Spinat.

Hat man auf diese Weise einen Anbauplan angelegt, geht es daran, die Samenkataloge zu wälzen. Für einen guten Anbauerfolg empfehlen Experten, nur Qualitätssaatgut von namhaften Herstellern zu bestellen.

Wer noch Restbestände aus den Vorjahren hat, kann Geld sparen, denn von vielen Gemüsesorten bleibt das Saatgut mehrere Jahre lang keimfähig. Aufschluss gibt eine Keimprobe am hellen Fenster. Dafür legt man ein flaches Behältnis mit Küchenkrepp, Papiertaschentuch oder Kaffeefilter aus, feuchtet die Lagen gut an und legt ein paar Samen darauf aus. Geht mehr als die Hälfte des Saatgutes auf, kann mit den Samen noch gepflanzt werden.

Vertrauen ist gut …

Auch wenn sie im Winter keine aktiven Arbeiten benötigen, gibt es im Garten zahlreiche Orte, die man regelmäßig kontrollieren sollte. Um Fäulnis zu vermeiden, ist beispielsweise darauf zu achten, dass der Komposthaufen nicht zu nass wird, sagt Isolde Keil-Vierheilig von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim.

"Bei starkem Regen sollte man den Kompost mit Gewebeplane locker von oben abdecken." Auch für überwinterte Kübelpflanzen ist zu viel Feuchtigkeit schädlich. Darüber hinaus sollten Gartenfreunde bei ihnen eine regelmäßige Schädlingskontrolle vornehmen und verdorrte oder verschimmelte Pflanzenteile zurückschneiden.

Ebenfalls kann das gelagerte Obst und Gemüse aus der vergangenen Gartensaison einen prüfenden Blick und gegebenenfalls ein Aussortieren vertragen.

Gartenvögel unterstützen

Bei der Bekämpfung von schädlichen Larven und Insekten sind Singvögel wertvolle Verbündete des Hobbygärtners. "Um die hungrigen Nachkommen zu versorgen geht ein Blaumeisenpaar bis zu eintausend Mal auf Futtersuche – und das jeden Tag", sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. (BDG) in Berlin.

Wer Nistgelegenheiten für Gartenvögel bereitstellt, den belohnen sie im Gegenzug mit der Vernichtung zahlreicher Pflanzenschädlinge. Alte Nistkästen müssen gereinigt und wenn nötig repariert werden, sodass sie wind- und regendicht sind. Darüber hinaus sollten Katzen nicht an sie herankommen können.

Kampf gegen Unkraut

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Auch wenn viele Pflanzen in der kalten Jahreszeit eine Wachstumspause einlegen – für einige Unkrautarten gilt das nicht. Auch bei niedrigen Temperaturen breiten sich viele der lästigen Gewächse weiter aus, wenn auch etwas langsamer.

Ein besonderes Augenmerk ist auf die Samenunkräuter wie einjähriges Rispengras, behaartes Schaumkraut und Vogelmiere zu legen. Daneben arbeiten sich Wurzelunkräuter wie Quecke, Giersch oder Brennnessel unbemerkt durch das Erdreich voran.

Die unerwünschten Kräuter sichern sich gegenüber anderen Gartenpflanzen einen Vorsprung und schießen dann im Frühling scheinbar aus dem Nichts an vielen Stellen aus der Erde. An frostfreien Tagen ist das Entfernen von Unkraut deshalb eine sinnvolle Arbeitsinvestition in die kommenden Monate, sagt Gartenexpertin Keil-Vierheilig.

"Wer jetzt jätet reduziert damit auch das Vermehrungspotenzial über das kommende Jahr." Achtung: Die entfernten Pflanzen und insbesondere die Teile, die Samen tragen, gehören nicht auf dem Kompost, sondern in die Biotonne.

Geräteinventur

Weil im frühen Jahr verhältnismäßig wenige Gartenarbeiten anstehen, ist nun der beste Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme im Geräteschuppen sowie für die Reinigung und Pflege der Werkzeuge. Stehen Neuanschaffungen an, sollte man einige Punkte beachten.

"Dazu gehört beispielsweise die Zweckmäßigkeit", rät BDG-Experte Wagner. "Mit den Geräten sollte man die betreffenden Arbeiten ohne großen Kraftaufwand verrichten können."

Damit bei der Arbeit der Rücken gerade bleibt, sollten Hacke, Spaten, Harke und Laubbesen über ausreichend lange Stiele verfügen. Die richtige Stiellänge, die im Durchschnitt 85 Zentimeter beträgt, erleichtert außerdem die schwere Arbeit beim Graben.

Die Mehrinvestition in qualitativ hochwertige Werkzeuge lohnt sich Wagner zufolge immer: "Auf Dauer sind billig angeschaffte Geräte die teuersten."

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