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Richtigen Zeitpunkt wählen: Einige Fehler sollten Sie beim Baumschnitt vermeiden | The Weather Channel
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Haus und Garten

Richtigen Zeitpunkt wählen: Einige Fehler sollten Sie beim Baumschnitt vermeiden

Professional Lumberjack Cutting a big Tree in the Forest during the Winter
Bis auf einige Ausnahmen werden die meisten Bäume in der winterlichen Ruhephase beschnitten, damit sie sich bis zum Austrieb wieder erholen können.
(GettyImages)

Viele Hobbygärtner legen Wert auf schöne Laub- oder Obstbäume im Haus- oder Kleingarten. Um gut gedeihen zu können und gesund zu bleiben brauchen die großen Pflanzen allerdings die richtige Pflege. Dazu gehört vor allem der regelmäßige Schnitt. Was dabei wichtig ist verrät unser Überblick.

Warum müssen Bäume beschnitten werden?

Ob und wie ein Baum geschnitten werden muss hängt vor allem davon ab, um welche Art es sich handelt und welche Funktion er erfüllen soll. Junge Bäume erhalten in den ersten Jahren regelmäßige Erziehungsschnitte, damit sie von Beginn an den richtigen Aufbau bilden. Sogenannte formale Bäume, deren Kronen aus ästhetischen Gründen beispielsweise ein kugelförmiges Aussehen haben, benötigen zum Erhalt ihrer Form alle drei bis vier Jahre einen Pflegeschnitt, bei dem sie stark zurückgenommen werden. Für den Schnitt an einzelnen im Garten stehende Hausbäumen gibt es hingegen unterschiedliche Gründe, beispielsweise wenn sie zu groß geworden sind und das Licht blockieren oder um das gewünschte Wuchsprofil zu erhalten.

Ebenso können ein Krankheitsbefall oder die drohende Sturzgefahr von Ästen ein Grund sein einen Baum zu stutzen. Obstbäume benötigen einen regelmäßigen Schnitt, um stark und widerstandsfähig zu bleiben und damit sie ausreichend Licht und Sauerstoff erhalten. Blätter und Äste trocknen nach einem Regenguss so schneller und die Gefahr von Pilzkrankheiten ist geringer. Dazu kommt: Je mehr Sonne im Sommer auf die Früchte scheint, desto besser schmecken sie.

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Bis auf einige Ausnahmen werden die meisten Bäume in der winterlichen Ruhephase beschnitten, damit sie sich bis zum Austrieb wieder erholen können. Gleichzeitig darf es nicht zu stark frieren, damit die Schnittwunden keine Erfrierungsschäden davontragen. Als Faustregel empfehlen die meisten Experten eine Mindesttemperatur von fünf Grad unter Null. Oft wird sogar dazu geraten, nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt zu schneiden. „Bei den klassischen Obstbäumen Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume ist der beste Schnittzeitpunkt von Februar bis März“, sagt Wolf-Dieter Giesebrecht, Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen-Lippe im Bund deutscher Baumschulen e.V. (BdB) und Inhaber der Niederadener Obstbaumschule in Lünen. „Zum Frühling sollte der Schnitt allerdings beendet sein.“ Denn zu dieser Zeit könnten Sie nistende Vögel stören. 

Wie sollte man vorgehen?

Gerade beim Schnitt von Obstbäumen herrscht bei vielen Hobbygärtnern große Unsicherheit. Doch in aller Regel sind Obstbäume in privaten Gärten heute keine Erwerbsbäume mehr und die Besitzer sind wirtschaftlich nicht auf möglichst hohe Erträge angewiesen. „Die Angst vor dem Obstbaumschnitt ist daher unbegründet“, sagt Gartenexperte Giesebrecht. Bis auf die Auslichtung und die Begrenzung der Wuchshöhe müsse an privaten Obstbäumen meist nichts gemacht werden. Bei Obstbäumen werden dazu alle Äste abgeschnitten, die nach unten oder nach innen wachsen. Auch sich kreuzende Triebe sollte man abschneiden. Ziel ist, dass auch alle innenliegenden Äste – und damit später auch die dort wachsenden Früchte – genug Sonnenlicht erhalten. Zur Orientierung gilt man sollte nach dem Schnitt einen Hut durch die Krone werfen können, ohne dass dieser hängen bleibt.

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Eine weiterer Grundsatz lautet: Lieber zu beherzt schneiden als zu zaghaft. Wer nur hier und da ein wenig herumschnippelt, der fügt dem Baum damit viele kleine Wunden zu, die dieser unter großem Energieaufwand wieder schließen muss – Kraft, die der Pflanze dann für das Ausbilden von Früchten fehlt. Alle Schnittstellen, die größer sind als ein Zwei-Cent-Stück sollten mit einem Wundverschlussmittel bestrichen werden, um Pilzinfektionen zu verhindern.

Lokale Vorschriften beachten

Übrigens: Vor dem ersten Schnitt ist es gut sich darüber zu informieren, ob unter Umständen regionale Bestimmungen oder Schnittverbote gelten. So können auch Kommunen grundsätzlich eigene Satzungen erlassen, beispielsweise aus Gründen des Natur- oder Vogelschutzes. Wer auf Nummer Sicher gehen will, der sollte sich vor dem Schnitt einen Überblick über das geltende Landesrecht verschaffen und sich bei seiner Gemeinde nach einer möglichen Baumschutzsatzung erkundigen.

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