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Schrebergärten wieder im Trend: Wie das Kleingärtnern auch Anfängern gelingt | The Weather Channel
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Haus und Garten

Schrebergärten wieder im Trend: Wie das Kleingärtnern auch Anfängern gelingt

Young woman, wearing jeans and green wellington boots, watering allotment plot.
Ein Schrebergarten kann als Rückzugsort dienen
(Getty Images)

Auf einen Blick

  • In den dicht besiedelten Großstädten wächst bei vielen Menschen die Sehnsucht nach der Natur
  • Im ersten Gartenjahr sollte man sich die Zeit nehmen, das neue Wirkungsfeld kennenzulernen
  • Grundsätzlich sollte man nicht mit allzu großem Anspruch an das neue Hobby herangehen
  • Von einem Schrebergarten profitiert nicht nur der Gärtner selbst, sondern er hilft auch der Umwelt

In der allgemeinen Wahrnehmung haben Schrebergärten ein angestaubtes Image – viele denken bei dem Stichwort an Spießertum in Reinkultur oder an verkrustete Vereinsstrukturen.

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Doch nicht nur die ungebrochene Popularität unzähliger Hochglanzmagazine über das Landleben zeigt: Besonders in den dicht besiedelten Großstädten wächst bei vielen Menschen die Sehnsucht nach der Natur.

Was spricht für den Schrebergarten?

Eine davon ist Carolin Engwert, Betreiberin des Blogs Hauptstadtgarten und Autorin des Ratgebers „Abenteuer Garten“.

„Ein Kleingarten ist ein guter Kompromiss zwischen den wirtschaftlichen und kulturellen Möglichkeiten und Vorteilen der Stadt und der Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit des ländlichen Lebens“, sagt die Autorin, die mit ihrem Buch Einsteigern praxisnah alles Wesentliche für das erste Jahr im Kleingarten nahebringen will.

So erklärt sie etwa nach Monaten aufgegliedert die wichtigsten Arbeiten.

Nutzungskonzept überlegen

Eine zentrale Erkenntnis der Autorin: Im ersten Gartenjahr sollte man sich vor allem die Zeit nehmen, das neue Wirkungsfeld kennenzulernen und sich gegebenenfalls ein Nutzungskonzept überlegen.

Dabei kann beispielsweise eine Liste helfen, auf der man festhält, welche Elemente in den Garten sollen und welche Priorität man ihnen jeweils zuordnet.

Denn ob man überwiegend Beete anlegt oder zusätzlich auch eine Spielecke für Kinder, einen ruhigen Rückzugsort zum Beobachten und Lesen oder eine große Sitzgelegenheit für gesellige Runden einrichtet, kommt wesentlich darauf an, welche Vorlieben man selbst hat und wie der Garten allgemein beschaffen ist.

Ansprüche klein halten

Grundsätzlich sollte man nicht mit allzu großem Anspruch an das neue Hobby herangehen – das gilt besonders für das Gemüsebeet: „Wer schon im ersten Jahr zum Selbstversorger werden will, schafft sich damit ein hohes Frustrationspotential“, sagt Carolin Engwert.

Besser ist es, zunächst nur einige wenige Gemüsesorten anzupflanzen und dann zu beobachten, wie diese sich entwickeln. Auch hier hat Engwert einen wichtigen Einsteigertipp parat: „Wer nicht gegen die Gegebenheiten arbeitet, sondern mit ihnen, der erleichtert sich die Arbeit enorm.“

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Das bedeutet unter anderem, die Standortwahl und die Ansprüche der Pflanzen aufeinander abzustimmen: Starkzehrer wie Tomaten, Lauch und Kartoffeln brauchen schwere und nährstoffreiche Böden, Schwachzehrer wie beispielsweise Erbsen und Salat gedeihen auf magerem Untergrund besser.

Preise sind unterschiedlich

Die Preise für eine Parzelle in einer Kleingartenkolonie sind je nach Stadt und Bundesland unterschiedlich. In Ballungsräumen beträgt die Pacht in der Regel einige hundert Euro im Jahr, dazu kommt häufig eine einmalige Ablöse für die Laube und eventuell vorhandenes Inventar sowie die laufenden Kosten für Strom, Wasser, Müllabfuhr und dergleichen.

Im Vergleich zu einem Haus mit Garten, vor allem in der Stadt und bei einer vergleichbaren Grundstücksgröße, ist das verhältnismäßig günstig.

Der Grund: Als kleingärtnerisch genutzte Flächen fallen Schrebergärten unter das Bundeskleingartengesetz, die Pacht darf damit eine bestimmte Höhe nicht überschreiten.

Im Gegenzug gilt für Schrebergärten die sogenannte Drittel-Regelung: Auf mindestens einem Drittel der Fläche müssen Gartenerzeugnisse für den Eigenbedarf angebaut werden.

Kleinanzeigenportale als Goldgrube für Schrebergärten

Bares Geld lässt sich mit ein wenig Organisationstalent auch im Schrebergarten selbst sparen: Größere Geräte und Werkzeuge, die vergleichsweise selten genutzt werden, kann man, gegebenenfalls in Absprache mit den Parzellennachbarn auch tauschen oder gemeinsam anschaffen.

Beim Kauf von Geräten lohnt zunächst ein Blick auf den Gebrauchtmarkt: „Kleinanzeigenportale im Internet sind eine Goldgrube für Schrebergärtner“, sagt Engwert. Auch bei Saatgut und Pflanzen lässt sich sparen, wenn man mit anderen Gärtnern tauscht.

Der Umwelt einen Gefallen tun

Von einem Schrebergarten profitiert nicht nur der Gärtner selbst, sondern er hilft auch der Umwelt. Kleingärten sind wichtige grüne Oasen und Klimainseln in einer fortschreitend versiegelten und intensiv bewirtschafteten Landschaft.

Sie können den verschiedensten Insekten- und Tierarten Nahrung und Unterschlupf bieten und tragen so entscheidend zur Biodiversität bei.

Um der Natur effektiv unter die Arme zu greifen, sollte man vor allem darauf achten, eine große Vielfalt möglichst heimischer Pflanzenarten zu kultivieren, an die die hier ansässigen Tiere ideal angepasst sind.

Dabei sollte nicht nur an die Sommerblumen gedacht werden, sondern ebenfalls an Pflanzen für die Jahreszeitenränder. „Auch im Frühling und im Herbst sind Insekten – und damit auch die Vögel und Säugetiere, die sich von ihnen ernähren – auf heimische Pflanzen mit offenen Blüten angewiesen“, sagt Carolin Engwert.

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