So überleben Ihre Kübelpflanzen den Winter | Weather.com
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Haus und Garten

Richtige Vorbereitung: So überstehen Kübelpflanzen den Winter

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Zu den populärsten Kübelpflanzen, die auf Frost sehr empfindlich reagieren, gehören unter anderem Bougainvillea, Hibiskus und Dipladenia. "Diese Pflanzenarten sollten auf jeden Fall vor den ersten Nachtfrösten ins Warme gebracht werden, sonst verlieren sie sofort die Blätter und bekommen Frostschäden", sagt Olaf Beier, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner (BVE) und Inhaber der Landgärtnerei Beier im schleswig-holsteinischen Siek.

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Ideal steht diese Art von Pflanze zunächst an einem hellen Standort bei Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad, also etwa an einem Fenster im Wohnzimmer. Ab der zweiten Dezemberhälfte sollte sie dann aber an einen ebenfalls hellen Ort mit Temperaturen von etwa 10 bis 12 Grad. Das kann beispielsweise ein wenig genutztes Zimmer oder ein Kellerraum sein – in Letzteren sollte jedoch ausreichend Tageslicht vordringen können.

Bedingt frostverträgliche Pflanzen

Einige Kübelpflanzen, die ursprünglich aus wärmeren Regionen stammen, darunter beispielsweise Oleander, Enzianstrauch, Solanum Jasminoides, Fuchsie oder Geranie, können bis zur Frostgrenze im Freien verbleiben. "Sogar ein gelegentlicher Nachtfrost macht ihnen nichts aus", sagt Gärtnermeister Beier. "Wenn die Temperaturen allerdings über längere Zeit deutlich unter Null liegen, haben diese Pflanzenarten draußen keine Chance."

Auf der anderen Seite darf das Winterquartier wiederum nicht zu warm sein – ideal ist ein Standort mit Temperaturen von etwa 5 Grad. Viel Tageslicht ist ebenfalls wichtig. Geeignete Standorte bieten möglicherweise Garagen, Schuppen oder Gartenlauben mit einem Fenster.

Frostharte Pflanzen

Den ganzen Winter draußen bleiben können immergrüne Laubgewächse wie beispielsweise Buchsbaum, Rhododendron, Kirschlorbeer oder Glanzmispel. Allerdings sollten auch hier einige Vorkehrungen getroffen werden. Weil sie einen viel begrenzteren Wurzelraum haben als freistehende Exemplare, frieren bei Kübelpflanzen die Wurzelballen häufiger vollständig ein.

Dadurch droht Frosttrocknis: Aus dem gefrorenen Erdreich kann kein Wasser mehr nachgeliefert werden, die Transpiration von Flüssigkeit über die Blätter geht jedoch weiter, insbesondere, wenn sie Sonnenschein und Wind ausgesetzt sind. In der Folge droht die Pflanze an Wassermangel einzugehen. "Um diesem Effekt vorzubeugen, kann man die Pflanzkübel mit isolierendem Material umwickeln", rät Gartenexperte Beier. "Ein Vlies, das über die Blätterkrone gestülpt wird, sorgt für zusätzlichen Schutz."

Beherzt vorgehen beim Herbstschnitt

Vor allem Kübelpflanzen mit vielen Blüten profitieren von einem Rückschnitt als Vorbereitung auf den Winter. Dabei sollte man alle Blüten und reifen Früchte entfernen, während Knospenansätze stehenbleiben dürfen. Die Blätterkrone wird verkleinert, um zu gewährleisten, dass die etwaigen verbleibenden Blätter gleichmäßig viel Licht bekommen.

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Generell sollte man beim Herbstschnitt eher beherzt als zu zaghaft vorgehen, sagt Oliver Beier: "Alles, was in diesem Jahr gewachsen ist, kann weg. Triebe können bis auf das Holz zurückgenommen werden." Wenn die Pflanze ohne Grüntriebe und mit möglichst wenigen Blättern in den Winter geht, kann sie die kalte Jahreszeit am besten überdauern und treibt im kommenden Frühjahr umso kräftiger wieder aus.

Vorsicht vor Schädlingen

Werden Kübelpflanzen zum Überwintern ins Haus oder in die Wohnung geholt, brauchen sie generell Standorte, an denen sie nur in Maßen Wärme und gleichzeitig viel Licht erhalten. Der Grund: Im Winter sollen die Pflanzen ruhen und möglichst wenig wachsen. Zuviel Wärme regt sie jedoch an und sie bilden auch weiterhin neue Triebe und Blätter.

Dadurch bieten sie jedoch verschiedenen Schädlingen wie etwa Blatt-, Schild- oder Wollläusen eine ergiebige Nahrungsquelle. Die Plagegeister sitzen meist schon auf den Pflanzen, wenn sie ins Winterquartier gebracht werden und finden bei trockener Heizungsluft und der fast vollständigen Abwesenheit von Fressfeinden optimale Bedingungen vor. Beim Einwintern sollte man daher die Pflanzen immer gründlich auf Schädlinge überprüfen.

Überwintern beim Profi

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann seine Kübelpflanzen auch bei vielen Gärtnereibetrieben in die professionelle Winterpflege geben. Dort überwintern die Pflanzen zwischen frühem Herbst und spätem Frühjahr bei den jeweils angemessenen Licht- und Temperaturverhältnissen – häufig im Glas- oder Foliengewächshaus – und erhalten alles, was sie brauchen.

Auch der Schutz vor Schädlingen und ein Herbstschnitt gehören häufig zum Angebot. Die Kosten für den Rundum-Sorglos-Service vom Profi liegen je nach Anbieter bei etwa 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter für die gesamte Dauer des Winters.

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