Rückschnitt, Nistkästen, Düngen: Wichtige Arbeiten machen den Garten fit für den Frühling | Weather.com

Rückschnitt, Nistkästen, Düngen: Wichtige Arbeiten machen den Garten fit für den Frühling

Close up of unrecognizable gardener trimming hedge in the garden.
Hecken müssen vor dem 1. März geschnitten werden
(GettyImages)

Kaum sind die ersten Frühlingsboten zu beobachten, juckt es viele Gartenbesitzer in den Fingern. Zu Recht, meint eine Expertin der Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Bereits jetzt können erste Gartenarbeiten erledigt werden. Mit manchen Handgriffen sollte man sich aber noch etwas zurückhalten.

Winterliche Reste können langsam entfernt werden

Für den idealen Rückschnitt der allermeisten Pflanzen gibt es für die Gartenbauingenieurin Eva Hofmann einen klaren Zeitraum. „Früher hat man spätestens bis Allerheiligen das allermeiste im Garten weggemacht“, erklärt sie. „Heute lässt man alles, das schön und stabil ist, erstmal stehen und sagt eher zeitig im Frühjahr ‚Hallo‘ zum Garten, statt sich im Herbst zu verabschieden.“

Dass die Reste besser stehengelassen werden sollen, hat laut Hofmann mehrere Gründe: Im Garten gibt es so auch im Winter was zu sehen, die verbliebenen Samen dienen als Nahrung für die Vögel und Tiere können in den Resten überwintern. „Für größere Tiere wie Igel bieten sich die Gräserhorste an, in den Stängeln können vor allem Insekten überwintern.“

Ran an die Hecken, Stauden und Bäume

An vielen Pflanzen kann im Februar die Schere angesetzt werden. „Damit sollte tatsächlich auch gar nicht mehr lange gewartet werden, denn zum einen werden sonst auch bereits austreibende Zwiebelblumen auf dem Boden zertrampelt und zum anderen sollte man Hecken etwa ab dem 1. März nicht mehr schneiden, weil dann die Vögel anfangen dort zu brüten“, sagt die Gartenexpertin, die bei der Gartenakademie Rheinland-Pfalz Freizeitgärtner berät. „Allerdings sollten Sie dabei Laub und Reisig noch liegen lassen für die Tiere und auch bei Gräsern und Stauden erstmal vorsichtig schauen, ob hier noch jemand überwintert.“

An einjährigen Holz blühende Sträucher ganz unten abschneiden

Wie die Pflanzen zurückgeschnitten werden sollen, hängt von der Art ab – einjährig blühende Hölzer etwa können stark komplett zurückgeschnitten werden. Bei Blüten an mehrjährigen Holz, sollten nur die im Vorjahr abgeblühten Blüten/Samenstände abgeschnitten und ein wenig ausgelichtet werden. Wer unsicher ist, wie er seine Pflanze schneiden soll, dem rät Hofmann, sich an Gartenakademien zu wenden. „Hier sind jede Menge Tipps und Infos zusammengetragen und wir beraten auch telefonisch“, sagt sie.

Auch bei Rosen könnte bereits der Schnitt angesetzt werden, hier empfiehlt die Gartenbauingenieurin aber noch etwas Geduld. „Es gibt die Bauernregel, dass man sie erst schneiden soll, wenn die Forsythien blühen. Ich finde, das ist der späteste Zeitpunkt, aber man kann durchaus auch noch warten bis Knospen zu sehen sind.“ Warten sollte der Hobbygärtner auch bei frühblühenden Gehölzen wie Forsythien oder Flieder – diese sollten erst geblüht haben, bevor der Schnitt angesetzt wird. Wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, können auch neue Zier- und Obstbäume oder auch Stauden gepflanzt werden. „Insbesondere Stauden können geteilt und an anderer Stelle eingepflanzt werden“, sagt die Fachfrau.

Mit dem Düngen anfangen

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Auch mit dem Düngen kann bereits begonnen werden. „Nach dem Rückschnitt, wenn in den Beeten wieder Platz ist, ist eine super Zeit dafür“, sagt Hofmann. „Dann soll eine dünne Schicht von maximal 5 Liter Kompost pro Quadratmeter verteilt werden. Denn was man der Pflanze durch Schneiden wegnimmt, sollte man auch zurückgeben.“ Wichtig sei, einen organischen und keinen mineralischen Dünger zu verwenden. „Beim organischen Dünger brauchen die Pflanzen eine Weile, um das zu verwerten und das ist genau richtig.“

Geduld beim Vorziehen in der Wohnung

Was das Vorziehen von Gemüse in der Wohnung betrifft, rät die Fachfrau ebenfalls noch zu etwas Geduld. Wird zu früh gestartet, ist der Zeitpunkt zu lange, bis die Pflänzchen rausgesetzt werden können – sie schießen kraftlos in den Höhe und überleben dann draußen vielleicht nicht. „Bei heller Fensterbank können ganz robuste Kohlarten oder Paprika und Tomaten fürs Gewächshaus angesetzt werden.“, sagt Hofmann. „Aber ich würde noch ein paar Wochen warten. Dann ist der Druck mit dem Raussetzen nicht zu hoch und später ausgesäte Sämlinge holen den Rückstand schnell auf und sind meist kräftiger.“

Nistkasten aufhängen, Geräte warten oder Teich anlagen

Neben der eigentlichen Arbeit an dem Grün, warten laut Hofman weitere Aufgaben auf die Hobbygärtner. „Wälzen Sie einen Saatgutkatalog, entrosten und schärfen Sie Ihre Gartengeräte oder machen Sie die Gartenmöbel frühlingsfit.“ Wer schon länger mit einem Teich liebäugelt, für den sei nun die beste Zeit mit den entsprechenden Arbeiten anzufangen. Und auch den Vögeln kann nun etwas Gutes getan werden: mit Nistkästen saubermachen, vorbereiten und aufhängen.

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