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Haus und Garten

Gartenarbeit im März: Jetzt geht’s so richtig los

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Auf einen Blick

  • Die Ruhezeit im Garten ist im März endgültig vorbei.
  • Ob schneiden, pflanzen, mähen, sähen, pflegen oder planen: Was Sie diesen Monat alles tun können.

Wenn die Tage milder und länger werden, ist es auch für die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner höchste Zeit, die Gartenhandschuhe überzustreifen und aktiv zu werden. Eines schickt die Landschaftsgärtnermeisterin Viktoria Forster bei ihren Gartentipps für den März aber gleich vorweg: „Für Gärtner sind die zwölf Monate nur eine grobe Orientierung. Wir richten uns vielmehr nach dem phänologischen Gartenkalender, der in zehn Abschnitte eingeteilt ist: Das bedeutet, der Vorfrühling kann sowohl schon Ende Februar sein, aber auch erst Mitte/Ende März, je nach Jahr fällt dies unterschiedlich aus.“

So hat der Vorfrühling Forster zufolge beispielsweise dieses Jahr im Rheinland bereits Mitte Februar begonnen. Der phänologische Kalender, so erklärt sie, orientiere sich an sogenannten Zeigerpflanzen. Also solche, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zu blühen anfangen und somit anzeigen, dass weitere Arbeiten durchgeführt werden können.

Zeigerpflanzen zeigen an, was zu tun ist

Ein Beispiel für eine Zeigerpflanze ist die Forsythie. „Blüht sie, kann man beispielsweise anfangen, seine Rosen zu schneiden“, sagt Forster, die in dritter Generation mit ihrem Mann einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb führt. Die Orientierung an den Zeigepflanzen trägt auch den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Deutschland Rechnung. Denn während die Forsythien laut Forster im Rheinland in diesem Jahr etwa schon Mitte Februar zu blühen angefangen habe, ließ die gelbe Pracht da noch in Süddeutschland auf sich warten.

Vorsicht beim Hortensienschnitt

Neben Rosen können auch Rispen- und Ballhortensien kräftig zurückgeschnitten werden. „Bei diesen beiden Hortensiensorten kann ruhig ein Drittel beziehungsweise bis zur Hälfte runtergeschnitten werden,“ sagt Forster und mahnt gleichzeitig zur Vorsicht: „Der kräftige Schnitt gilt nicht für die Garten-/Bauernhortensie. Denn die hat schon Blütenknospen, die meist weit oben sitzen und wenn man da zu rabiat rangeht, hat man keine Blüten mehr. Besser ist, hier direkt unterhalb der alten Blüte vom Vorjahr den Schnitt anzusetzen.“

Auch bei Stauden und Gräsern darf nun die Schere angesetzt werden. „Häufig lachen einen dann ein paar Krokusse und Winterlinge an, die sich unter den Stauden und Gräsern versteckt haben“, sagt Forster. „Auch bei Christrosen sollten das alte Laub weggeschnitten werden – dann kommen sie besser zur Geltung und es wird gegen Pilzkrankheiten vorgebeugt.

Obstbäume schleunigst schneiden

Wer Obstbäume und anderen Gehölze noch nicht geschnitten hat, dem rät Forster, das so bald wie möglich zu erledigen – denn die Blütenknospen, die bereits im Vorjahr gebildet wurden, treiben nun sehr kräftig und werden dadurch sehr bruchempfindlich bei Berührung.

Eine Ausnahme bilden die sogenannten blutenden Gehölze: „Der Saftdruck in diesen Gehölzen ist zu dieser Jahreszeit sehr hoch und wenn sie geschnitten werden, sieht es an den Schnittstellen aus, als ob sie bluten. Bei manchen – etwa der Birke, der Walnuss oder dem Ahorn – ist der Saftdruck so hoch, dass sie verbluten können. Sie sollten also erst im Sommer geschnitten werden.“

Kompost auf die Beete auftragen

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Stauden und Gräser können nicht nur geschnitten, sondern auch neu angepflanzt und somit mögliche Lücken geschlossen werden. „Wer nicht viele Frühjahrsblüher hat, der kann auf die Beete eine Schicht Kompost auftragen – so schützt man den Boden, braucht keinen Dünger und macht es dem Unkraut etwas schwerer“, sagt die Landschaftsgärtnerin. Unter Hecken könne Rindenmulch aufgetragen werden. „Allerdings muss dabei die Pflanze vor der Mulchauftragung gedüngt werden, da Rindenmulch im Gegensatz zu Kompost keine Nährstoffe liefert, sondern dem Boden auch noch Stickstoff entzieht“, rät Forster.

Gedüngt werden kann auch der Rasen – allerdings erst, wenn er das erste Mal auch gemäht wurde. „Wenn das Gras sichtbar gewachsen ist, kann der Rasenmäher rausgeholt werden“, sagt Forster. „Dabei sollte das Gras aber nicht zu kurz geschnitten werden und es sollte mehrere Tage kein Frost herrschen.“ Am besten sei ein biologischer Dünger. Dieser brauche zwar etwas länger, bis er wirke, aber wer früh genug dran sei, der erreiche denselben Effekt, wie mit einem mineralischen Dünger – welcher aber teurer und weniger nachhaltig sei.

Gemüse steht noch im Zeichen der Vorbereitungen

In puncto Gemüse steht das meiste noch im Zeichen der Vorbereitungen. „Nur ganz robustes Gemüse wie Möhren, Pastinaken oder dicken Bohnen, können jetzt schon ausgesät werden“, sagt die Gartenexpertin. „Ansonsten kann nun das Beet geharkt, modelliert und vorbereitet werden.“ Andere Sorten wie Tomaten könnten jetzt auf der Fensterbank vorgezogen werden.

Allerdings hält Forster davon nicht sehr viel: „Drinnen wird das Gemüse sozusagen verhätschelt. Die Gewöhnungsphase, um die Pflanze letztendlich nach draußen zu setzen, ist dann recht aufwändig, da man sie langsam an die Temperaturen gewöhnen muss und tagelang rein und raustragen muss. Zwar hat man dann eher im Jahr seine Ernte, aber das muss sich jeder gut überlegen, ob er den Aufwand betreiben will.“

Forsters letzter Tipp, kann dann gemütlich im Sitzen – vielleicht schon in der Sonne im Gartenstuhl – erledigt werden: „Beetbesitzer mit Zwiebelblumen sollten eine Liste zu den Blumen schreiben, die sie in ihrem Garten vermissen. Denn die Zwiebeln müssen ja im Herbst eingepflanzt werden und meist hat man da schon wieder vergessen, was einem im Frühling gefehlt hat.“

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