Strauchschnitt: Beste Jahreszeit, richtiger Ansatz - das müssen Sie beachten | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Haus und Garten

Strauchschnitt: Beste Jahreszeit, richtiger Ansatz - das müssen Sie beachten

Play

Wer sich in der warmen Jahreszeit eine üppige Blütenpracht wünscht, der stellt sich dafür häufig viele Sträucher in den Garten. Doch damit die Freude an den Ziergehölzen lange währt, brauchen diese regelmäßige Pflege. Besonders wichtig ist der Schnitt. Was man dabei beachten sollte, verrät unser Überblick.

Verjüngungskur mit Schere und Säge

Damit sie vital bleiben, müssen Sträucher regelmäßig geschnitten werden. Denn obwohl ein Schnitt zunächst wie ein radikaler Eingriff erscheinen mag, ist er für die Pflanzen in Wirklichkeit eine Verjüngungskur. „Ohne Schnitt würden Sträucher zwar prächtig wachsen“, sagt Erika Brunken, Leiterin der Niedersächsischen Gartenakademie in Bad Zwischenahn. „Sie würden aber auch schneller vergreisen.“ Denn je größer die Gehölze werden, desto weiter wandern die Blütenstände nach außen und in die Höhe – im Inneren werden sie dafür zunehmend kahl.

Bei einigen Arten leidet sogar die Blühfreudigkeit insgesamt. Bei Sträuchern, die direkt am alten gewachsenen Holz blühen, trifft das unter anderem auf Blutjohannisbeere, Weigelie, Kolkwitzie oder Falschen Jasmin zu. Manche werden auch schnell zu schlaksig wie Eibisch, Forsythie, Hartriegel oder Wildrosen. Sträucher, die am diesjährigen frisch gewachsenen Holz blühen wie beispielsweise Schneeballhortensie, Johanniskraut, Rispenhortensien und Schmetterlingsflieder, sollten jedes Jahr geschnitten werden.

Der richtige Zeitpunkt: Herbst oder Frühjahr?

Yellow forsythia blossoms in early spring against blue sky
Früh blühende Sträucher wie Forsythie sollte erst nach der ersten Blüte geschnitten werden.
(GettyImages)

Viele Menschen halten den Herbst für den richtigen Zeitpunkt zum Rückschnitt. Stimmt allerdings nicht: Für Wildgehölze sowie für alle normal blühenden Sträucher ist der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt der ausgehende Winter, wenn die stärksten Fröste vorbei sind. Leichter geht es, wenn die Sträucher kein Laub tragen, weil man dann einen deutlich besseren Überblick über die Ergebnisse seiner Arbeit behält.

Morning Brief|

anonTitle

contentLegalNote

Früh blühende Sträucher wie beispielsweise Forsythie, Blutjohannisbeere oder Duftschneeball sollten erst nach der Blüte geschnitten werden. So bleiben die schon im Herbst angelegten Knospen und damit die Blütenpracht erhalten.

Bei immergrünen Sträuchern wie Kirschlorbeer oder Liguster sollte man im Herbst höchstens einen leichten Ordnungsschnitt vornehmen und mit dem großen Rückschnitt bis ins Frühjahr warten, rät Erika Brunken von der Niedersächsischen Gartenakademie: „Vor dem nächsten Jahr treiben die Immergrünen nicht wieder aus – wer schon im Herbst zurückschneidet, blickt dann den ganzen Winter über auf die kahlen Äste.“ Bei immergrünen Hecken dagegen ist ein Schnitt im Sommer am sinnvollsten. Allerdings sollte man nicht bei strahlendem Sonnenschein zur Schere greifen, sondern besser einen bedeckten Tag abwarten – den frisch gekappten Heckenpflanzen droht sonst ein schädlicher Sonnenbrand.

Worauf beim Schnitt zu achten ist 

Grundsätzlich ist beim Strauchschnitt darauf zu achten, dass der grundsätzliche Wuchscharakter der jeweiligen Pflanze erhalten bleibt. Wachsen Gehölze beispielsweise von Natur aus aufrecht, schmal oder weit verzweigt, so sollten sie auch nach dem Schnitt noch ihre natürliche Form aufweisen.

Advertisement

Wer aus jedem Strauch eine Kugel macht oder einfach nur von oben kürzt, der macht seine Pflanzen damit nicht nur weniger ansehnlich, sondern er verhindert damit im schlimmsten Falle auch den gewünschten Verjüngungseffekt. Die meisten Sträucher reagieren nämlich auf starken Rückschnitt mit starkem Wachstum. Das kann jedoch dazu führen, dass zu viele neue Triebe nachwachsen und man auf die Dauer sehr viel mehr Aufwand hat als nötig.

Schonend schneiden - sonst folgt mehr Arbeit

„Arbeit zieht Arbeit nach sich“ – diesen Spruch sollte man beim Strauchschnitt stets im Hinterkopf behalten. Denn je stärker ein Strauch beschnitten wird, desto stärker reagiert die Pflanze mit erneutem Austrieb. Um dies zu verhindern, können die Haupttriebe bei vielen Arten auf vorhandene Zweige am selben Ast abgeleitet werden.

Dazu schneidet man an einer Astgabel nur den älteren Trieb ab und lässt den jüngeren Trieb stehen. „Bei dieser sanften Art zu schneiden kann die Pflanze ihre Kraft in den verbleibenden Zweig stecken“, so Gartenakademie-Leiterin Brunken. Auf diesem Weg ist es möglich unkontrolliertes Wachstum zu verhindern.

Pflegeleichte Solitärgehölze brauchen nur selten Schnitt 

blooming magnolia flowers on sunny day
Sträucher wie Magnolie benötigen nur alle paar Jahre einen Schnitt.
(GettyImages)

Übrigens: Sträucher wie beispielsweise Magnolie, Flieder oder Zaubernuss, die im Einzelstand wachsen, benötigen, wenn überhaupt, nur alle paar Jahre einen äußerst zurückhaltenden Schnitt. Denn aufgrund ihres freien Standes fällt das Sonnenlicht von allen Seiten auf diese sogenannten Solitärgehölze, wodurch sie ihren charakteristischen Wuchs und damit ihre spezielle Schönheit voll entfalten können. „Geben Sie den Gehölzen ausreichend Platz und wählen Sie auch Arten und Sorten mit schwächerem Wachstum. Besonders im pflegeleichten Garten und im Alter ist das sehr praktisch", so Gartenexpertin Erika Brunken.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hilfreiche Tricks! So schützen Sie Ihre Beete vor gefräßigen Nacktschnecken

Richtigen Zeitpunkt wählen: Einige Fehler sollten Sie beim Baumschnitt vermeiden

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols