Umweltgefahr! Vorsicht vor rosa Eiern im Garten | Weather.com
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Gefahr für die Umwelt! Wer rosa Eier im Garten findet, muss schnell handeln

Eggs in the pond snail
Die Apfelschnecke legt charakteristische rosa bis pinkfarbene Eier ab
(GettyImages)

Wer rosafarbene Eier im Garten entdeckt, könnte ein Problem haben. Denn sie sind ein Anzeichen für die gefährliche Apfelschnecke, einen invasiven Schädling. Das Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, warnt besonders vor der Gattung Pomacea, die in Europa auf dem Vormarsch ist. Die gefräßigen Apfelschnecken haben bereits in anderen Teilen der Welt massive Ernteverluste und ökologische Schäden verursacht.

Die Süßwasserschnecken stammen ursprünglich aus Südamerika und haben sich mittlerweile in Nordamerika, Asien und Teilen Europas verbreitet. Sie wurden erstmals 2009 in den spanischen Reisanbaugebieten Kataloniens gesichtet und seitdem auch in der Schweiz und Frankreich entdeckt. In der EU sind die Schnecken seit 2019 als Schädling eingestuft, was bedeutet, dass sie bekämpft werden müssen, um weitere Schäden zu verhindern. Während derzeit erwartet wird, dass sich die Süßwasserschnecken in Süd- und Südosteuropa ansiedeln, könnten sie durch den Klimawandel bald auch in deutschen Gärten ein Problem darstellen.

G​efährliche Überlebenskünstler

Apfelschnecken spielen in ihren natürlichen Lebensräumen in den Tropen eine wichtige ökologische Rolle. Als Allesfresser helfen sie dabei, die Algenpopulationen zu kontrollieren und organische Abfälle abzubauen. Allerdings können sie in Gebieten, in denen sie eingeschleppt werden und keine natürlichen Fressfeinde haben, zu üblen Schädlingen werden. Trotz ihres harmlos klingenden Namens sind Apfelschnecken ein ernstzunehmendes Risiko für die Biodiversität und Landwirtschaft.

Die Süßwasserschnecken zeigen sich als wahre Überlebenskünstler, denn sie können sowohl im Wasser als auch an der Luft atmen. Ihre Anpassungsfähigkeit erlaubt es ihnen, sich auch in trockenen Umgebungen zu vermehren. Sie überleben bei Temperaturen ab 18 Grad Celsius und legen ihre auffällig pinkfarbenen Eier an Pflanzen oder anderen Flächen oberhalb des Wasserspiegels ab. Dem JKI zufolge benötigen die Tiere eine Jahresmitteltemperatur von mindestens 10 Grad und etwa 600 Millimeter Jahresniederschlag.

Apple snail at water surface in pond.
Apfelschnecken können sowohl im Wasser als auch an der Luft atmen
(GettyImages)

Zwar ist es aufgrund der niedrigen Wintertemperaturen noch unwahrscheinlich, dass Apfelschnecken in Deutschland überleben, doch dies könnte sich durch den Klimawandel ändern. In den vergangenen Jahren ist es dem JKI zufolge in Deutschland warm genug, damit sich die Schädlinge auch hierzulande wohl fühlen.

Wie kommen die Schnecken nach Deutschland?

Von den 175 Apfelschnecken-Arten gilt das Einfuhrverbot und die Züchtung in der EU für die Gattung Pomacea. Dennoch findet die Schnecke ihren Weg durch illegalen Handel oder auch als blinder Passagier auf Aquarienpflanzenlieferungen ihren Weg nach Deutschland.

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Wer die charakteristischen rosafarbenen Eier im eigenen Garten, sollte es umgehend dem Pflanzenschutzdienst melden, um eine mögliche Invasion frühzeitig zu erkennen. Durch molekularbiologische Untersuchungen kann sichergestellt werden, dass es sich tatsächlich um Eier der invasiven Apfelschnecke handelt und nicht um harmlose heimische Arten.

Hier finden Sie eine Übersicht über alle Pflanzenschutzdienste in Deutschland

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