Geheimtipp: ungewöhnlichen Monumente in Deutschland | Weather.com
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Diese 7 ungewöhnlichen Monumente in Deutschland sollten Sie kennen

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An manchen von ihnen läuft man achtlos vorbei, andere ziehen Touristen aus aller Welt an. Wie immer man auch zu oder vor ihnen steht: Denkmäler sollen hierzulande in Gegenwart und Zukunft an die Vergangenheit erinnern. Zum diesjährigen «Tag des offenen Denkmals» am 8. September lohnt ein Blick auf sieben ungewöhnliche Orte.

1. Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation

Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Mitarbeiter der Stadtentwässerungbetriebes geht am 28.05.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen) durch den Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation. Zur Einweihung der Kanalisation 1890 wurde der Raum mit zwei Kronleuchtern ausgestattet, weil Kaiser Wilhelm II. eingeladen war. (Oliver Berg/dpa)
Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Mitarbeiter der Stadtentwässerungbetriebes geht am 28.05.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen) durch den Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation. Zur Einweihung der Kanalisation 1890 wurde der Raum mit zwei Kronleuchtern ausgestattet, weil Kaiser Wilhelm II. eingeladen war.
(Oliver Berg/dpa)

Wer denkt, Köln habe außer dem Dom keine weiteren Sehenswürdigkeiten zu bieten, sollte unter dem Theodor-Heuss-Park die Kanalisation besuchen. Im späten 19. Jahrhundert, als die Bevölkerung wuchs und ein größeres Kanalsystem hermusste, entstand das Klinkergewölbe, das Schmutz- und Regenwasser aufnahm.

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Doch warum die prunkvollen Leuchter? Bei der feierlichen Einweihung sollte Kaiser Wilhelm II. vorbeischauen - ein Anlass, das Gewölbe mit zwei Kronleuchtern auszustatten. Die Kopie eines der Leuchter hängt bis heute im sogenannten Kronleuchtersaal, der noch immer funktionierender Bestandteil des Abwassersystems ist. Regelmäßig finden dort Führungen statt, manchmal auch Konzerte.

2. Hamburgs Marktfrau "Zitronenjette"

30.08.2024, Hamburg: Blick auf die Skulptur "Zitronenjette" an der Ludwig-Erhard-Straße. Henriette Johanne Marie Müller, bekannt als "Zitronenjette", lebte im 19. Jahrhundert und erlangte in Hamburg Bekanntheit, weil sie dort jahrzehntelang tagsüber Zitronen in den Straßen, Kneipen und Bars verkaufte. (Georg Wendt/dpa)
30.08.2024, Hamburg: Blick auf die Skulptur "Zitronenjette" an der Ludwig-Erhard-Straße. Henriette Johanne Marie Müller, bekannt als "Zitronenjette", lebte im 19. Jahrhundert und erlangte in Hamburg Bekanntheit, weil sie dort jahrzehntelang tagsüber Zitronen in den Straßen, Kneipen und Bars verkaufte.
(Georg Wendt/dpa)

"Zitroon, Zitroon, frische Zitroon!" Mit diesem Ruf verkaufte die "Zitronenjette" von 1854 bis 1894 ganze 40 Jahre lang tagsüber ihre Zitronen auf den Straßen Hamburgs, nachts zog sie mit ihrem Korb durch Kneipen und Bars. Die nur 1,30 Meter große Frau, die mit bürgerlichem Namen Johanne Henriette Marie Müller hieß, wurde zu einem stadtbekannten Original.

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Manche machten sich einen Spaß daraus, der alten Dame einen Schnaps auszugeben. Den Spott hinter den vermeintlich netten Gesten bemerkte sie nicht. Tragisch: Im Alter verfiel Zitronenjette dem Alkohol und wurde wegen Trunkenheit und geistiger Verwirrung in eine Anstalt eingewiesen.

Heute erinnert eine Bronzeskulptur im Stadtteil St. Pauli an ihr schweres Leben – natürlich mit einem Korb voll ihrer geliebten Südfrüchte.

3. "Unterm Schwanz" treffen in Hannover

09.03.2023, Niedersachsen, Hannover: Schnee bedeckt am Morgen das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof. (Moritz Frankenberg/dpa)
09.03.2023, Niedersachsen, Hannover: Schnee bedeckt am Morgen das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof.
(Moritz Frankenberg/dpa)

Wer sich am Hauptbahnhof von Hannover verabredet, trifft sich oft "unterm Schwanz". Damit ist der Schweif eines Reiterdenkmals gemeint, zu Ehren des Landesherren des ehemaligen Königreichs Hannover, König Ernst August. Das Denkmal hat sich zu einem der zentralen Treffpunkte in Hannover etabliert – und stand sogar schon im Mittelpunkt eines Strafprozesses.

2023 wurde eine Aktivistin der Gruppe Letzte Generation wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung verurteilt, weil sie das Denkmal mit Farbe beschädigt haben soll. Berichten zufolge kletterte sie auf die Statue, bemalte den Schweif des Pferdes orange und kippte dann Farbe über den vorderen linken Sockel des Denkmals.

4. Trümmer des World Trade Centers in Bayern

07.09.2011, Bayern, Vilseck: Eine US-Fahne liegt auf einem original Stahlträger-Element des World Trade Center (WTC), das bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstört wurde, liegt am Donnerstag (08.09.2011) auf dem US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Vilseck (Oberpfalz). Der Stahlträger wird Teil des "9-11 WTC Memorial" in der Gemeinde Oberviechtach. Nach Angaben der Initiatoren erhält die Kleinstadt im Landkreis Schwandorf als einziger Ort in Deutschland ein Stück der zerstörten Zwillingstürme. (Daniel Karmann/dpa)
07.09.2011, Bayern, Vilseck: Eine US-Fahne liegt auf einem original Stahlträger-Element des World Trade Center (WTC), das bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstört wurde, liegt am Donnerstag (08.09.2011) auf dem US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Vilseck (Oberpfalz). Der Stahlträger wird Teil des "9-11 WTC Memorial" in der Gemeinde Oberviechtach. Nach Angaben der Initiatoren erhält die Kleinstadt im Landkreis Schwandorf als einziger Ort in Deutschland ein Stück der zerstörten Zwillingstürme.
(Daniel Karmann/dpa)

In Oberviechtach, einer kleinen Stadt in der Oberpfalz, wurde zum zehnten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 ein Mahnmal errichtet. Mit dabei: Ein 160 Zentimeter langes Stück vom Original-Stahlträger aus den Trümmern des zerstörten World Trade Centers in New York. Damit ist die Kleinstadt der einzige Ort in Deutschland, der ein Stück der zerstörten Zwillingstürme besitzt.

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Doch wie hat es das Stahlstück dorthin geschafft? Martin Zimmermann, damaliger Vorsitzender des Vereins deutsch-amerikanischer Feuerwehrleute und Freunde, hatte sich um ein Trümmerteil des World Trade Centers beworben und den Zuschlag erhalten.

5. Meerschweinchen-Denkmal auf der Versuchs-Insel Riems

29.08.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Greifswald: Das sogenannte Meerschweinchen-Denkmal steht im Stadtteil Riems von Greifswald. (Stefan Sauer/dpa)
29.08.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Greifswald: Das sogenannte Meerschweinchen-Denkmal steht im Stadtteil Riems von Greifswald.
(Stefan Sauer/dpa)

Putzig und tragisch zugleich: An der Ostseeküste nahe der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) stehen drei steinerne Meerschweinchen. Auf der Insel liegt das virologische Forschungszentrum des Friedrich-Loeffler-Instituts. Was auf den ersten Blick niedlich erscheint, soll an die Tausende von Meerschweinchen erinnern, die ab 1920 im Namen der Wissenschaft jährlich als Versuchstiere für die Impfstoffentwicklung der Maul-und-Klauenseuche starben.

Nachdem Forscher entdeckt hatten, dass Meerschweinchen für das Tiervirus empfänglich sind, konnte ein Teil der zuvor mit Rindern durchgeführten Studien mit den günstigeren und einfacher zu haltenden Nagern durchgeführt werden. Heute stellt sich die Frage, ob moderne Technologien den Einsatz von Tieren in der Forschung reduzieren können.

6. Schwerbelastungskörper in Berlin

28.08.2024, Berlin: Der Schwerbelastungskörper, ein massiver Betonzylinder, im Nordwesten des Berliner Ortsteils Tempelhof. Er wurde 1941 aus unbewehrtem Beton und Stahlbeton errichtet, um die Belastung des Untergrundes durch einen von den Nationalsozialisten geplanten gigantischen Triumphbogen zu simulieren. Der ·Informationsort Schwer­belastungs­körper· wurde 2009 als ein Teilprojekt des Bund-Länder-Programms Stadt­umbau-West der Öffentlichkeit übergeben. (Jens Kalaene/dpa)
28.08.2024, Berlin: Der Schwerbelastungskörper, ein massiver Betonzylinder, im Nordwesten des Berliner Ortsteils Tempelhof. Er wurde 1941 aus unbewehrtem Beton und Stahlbeton errichtet, um die Belastung des Untergrundes durch einen von den Nationalsozialisten geplanten gigantischen Triumphbogen zu simulieren. Der ·Informationsort Schwer­belastungs­körper· wurde 2009 als ein Teilprojekt des Bund-Länder-Programms Stadt­umbau-West der Öffentlichkeit übergeben.
(Jens Kalaene/dpa)

Überbleibsel des Größenwahns: Am südlichen Rand der Berliner Innenstadt steht ein riesiger, massiver Betonzylinder unter Denkmalschutz. Der sogenannte Schwerbelastungskörper wurde in den 1940er Jahren als Testobjekt für Hitlers geplanten Triumphbogen errichtet, der Teil der "Welthauptstadt Germania" sein sollte.

Der nie gebaute gigantische Protzbau hätte Schätzungen zufolge 50 Mal so viel Raum wie der Pariser Arc de Triomphe eingenommen. Mit einem Gewicht von etwa 12.650 Tonnen diente die Versuchsarchitektur dazu, die Tragfähigkeit des sandigen Berliner Bodens zu prüfen.

Heute gilt das Baudenkmal als Zeugnis der nationalsozialistischen Stadtplanung für Berlin. Besucher können vom Aussichtsturm aus die Dimensionen der Nazi-Fantasien aus nächster Nähe erleben.

7. Der "Taucherhelm": Buswartehäuschen in Buschvitz

Mecklenburg-Vorpommern, Buschvitz: Eine von Schalenbeton-Baumeister Ulrich Müther konstruierte Bushaltestelle auf der Insel Rügen. Das Wartehäuschen aus dem Jahr 1973 wird im Volksmund auch "Taucherhelm" genannt. (Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa)
Mecklenburg-Vorpommern, Buschvitz: Eine von Schalenbeton-Baumeister Ulrich Müther konstruierte Bushaltestelle auf der Insel Rügen. Das Wartehäuschen aus dem Jahr 1973 wird im Volksmund auch "Taucherhelm" genannt.
(Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa)

Das Buswartehäuschen in der Gemeinde Buschvitz auf der Insel Rügen ist ein eher ungewöhnliches Denkmal – und ein Beispiel für DDR-Architektur. Als 1973 ein Sturm sämtliche Wartehäuschen auf der Insel zerstörte, war eine Lösung für den Schulbusverkehr nötig. Daraufhin entwickelten die damalige Bürgermeisterin Eva Preuhs und der mit ihr befreundete DDR-Pionier Ulrich Müther die Idee für das Wartehäuschen.

Nachdem das Projekt zunächst abgelehnt wurde, war der Bau im Frühjahr 1974 abgeschlossen. Wegen seiner Schalenbauweise und seinen seitlichen Bullaugen wird das windsichere Häuschen im Volksmund auch "Taucherhelm" genannt.

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