Erneutes schweres Erdbeben erschüttert den Westen Afghanistans | Weather.com
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Erneutes schweres Erdbeben erschüttert den Westen Afghanistans

09.10.2023, Afghanistan, Zenda Jan: Afghanische Männer suchen nach einem Erdbeben im Bezirk Zenda Jan in der Provinz Herat im Westen Afghanistans nach Opfern. Bei dem tödlichen Erdbeben vom Samstag wurden Tausende von Menschen getötet und verletzt, als es in der Provinz Herat eine ungezählte Zahl von Häusern zerstörte.
(Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa)

Im Westen Afghanistans spitzt sich die katastrophale Lage zu: Die Region ist am Mittwochmorgen erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Es hatte die Stärke 6,3 und ereignete sich etwa 28 Kilometer außerhalb der Provinzhauptstadt Herat, wie die US-Erdbebenwarte USGS bekanntgab.

Der Erdbebenherd lag zehn Kilometer tief. Bereits am Samstag hatte ein von mehreren Nachbeben gefolgter Erdstoß der Stärke 6,3 die Provinz Herat erschüttert, mehr als 2000 Menschen waren ums Leben gekommen.

E​s wurden mindestens 80 Menschen verletzt

Am Mittwoch wurden mindestens 80 Menschen verletzt, wie der Sprecher des afghanischen Informationsministeriums, Abdul Wahid Rajan, mitteilte.

Eine Hauptverkehrsstraße sei wegen eines Erdrutsches unpassierbar. Im Dorf Chahak, das von den Beben am Samstag verschont geblieben war, wurden alle 700 Häuser zerstört.

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Aus Chahak gab es jedoch keine Berichte über Todesfälle. Die Menschen dort hatten aus Angst vor weiteren Beben wohlweislich in Zelten Zuflucht gesucht.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, im Krankenhaus in Herat seien 117 Verletzte angekommen. Dort würden vier weitere Behandlungszelte aufgestellt. Zusätzliche medizinische Hilfsgüter seien unterwegs.

V​on vielen Dörfern sind nur Trümmer übrig geblieben

Bereits nach dem ersten schweren Beben war von vielen Dörfern in den staubigen Hügeln der Region bis auf Trümmer nicht viel übrig geblieben.

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Naib Rafi etwa, ein Ort mit ehemals etwa 2500 Einwohnern, ist nach Angaben der wenigen verbliebenen Bewohner fast ausgestorben. Die Katastrophe am Samstag hätten nur Männer überlebt, die zum Zeitpunkt des Bebens im Freien arbeiteten. Bagger hoben in den vergangenen Tagen lange Grabreihen aus, in denen die Toten bestattet werden sollten.

Nach Angaben der Taliban wurden am Samstag fast 2000 Häuser in 20 Dörfern zerstört.

In dem von den Beben betroffenen Gebiet gibt es nur ein von der Regierung betriebenes Krankenhaus.

Die Vereinten Nationen teilten am Dienstag mit, die am schlimmsten betroffene Region sei der Bezirk Sinda Dschan gewesen, wo mehr als 1300 Menschen starben und fast 500 Menschen noch vermisst werden. Vor allem Kinder hätten schwere psychische Schäden erlitten.

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