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Unwetter in Europa stellen neue Regenrekorde auf | Weather.com
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Wetter im Ausland

Unwetter in Europa stellen neue Regenrekorde auf

Extrem feuchte Luftmassen legten sich am Wochenende über Europa. Auf der Karte ist zu sehen, wie sich die subtropische Luft am Samstag verteilt hat. Zur Einordnung: Ab 30 Liter Wassergehalt in der Luft. können Unwetter entstehen.

Auf einen Blick

  • Europa hat in den letzten Tagen eine Unwetterserie erlebt
  • Es kam stellenweise zu neuen Regenrekorden
  • In Wien beispielsweise fielen mehr als 110 Liter Regen pro Quadratmeter

Der Regen kam plötzlich und mit einer Wucht, wie man sie selten erlebt. Mehrere Länder in Europa wurden in den vergangenen Tagen von einer schweren Unwetterserie getroffen und teils schwer verwüstet. Los ging es mit den Unwettern bereits am vergangenen Mittwoch, 15. August, auf den Balearen. Auf Mallorca fielen dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge binnen einer Stunde 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch auf der Nachbarinsel Menorca intensivierte sich der Regen dann. Binnen vier Stunden kamen dort 190 l/qm zusammen.

Stärkster Regen seit 152 Jahren in Wien

Nach den Verwüstungen auf den Balearen bahnten sich die Unwetter ihren Weg weiter nach Nordosten, wo sie am Wochenende neue Verwüstungen im Alpenraum anrichteten. Besonders schwer betroffen war Wien. Die österreichische Hauptstadt erlebte ein Jahrhundertwetter. So viel geregnet hat es dort nicht seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 152 Jahren. Der Wetterdienst verzeichnete mehr als 110 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Regenmassen fluteten Straßen, Keller und Unterführungen. Eine Frau wurde von den Wassermassen erfasst und unter einen Bus gedrückt.

Verantwortlich für die Unwetterserie waren ungewöhnlich feuchte subtropische Luftmassen, die dem DWD zufolge von Nordflorida beziehungsweise Marokko nach Europa kamen. Da der Nordatlantik und das westliche Mittelmeer derzeit sehr warm sind, seien sie „gute Feuchtelieferanten“.

Unwetter erfassen auch Deutschland

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Allein feuchte Luftmassen lösen nicht immer einen sintflutartigen Regen aus. Es bedarf ausreichend Hebung (Konvektion), damit sich Wolken bilden können. Und am vergangenen Sonntag waren alle Zutaten dafür gegeben. Wie der DWD erklärt, führte das Zusammenspiel eines Trogs in der Höhe und mehrerer Tiefs am Boden zu den Unwettern, die dann schließlich auch Deutschland trafen.

Der stärkste Regen fiel im Südosten Deutschlands. In Geretsried, einer Stadt südlich von München, fielen 106,7 l/qm. Auch Sachsen erlebte heftige Unwetter: In Dippoldiswalde-Reinberg, südlich von Dresden fielen binnen 3 Stunden ebenfalls gut 106 Liter Regen. Ein Großteil dieser Mengen fiel binnen weniger als 3 Stunden. Den meisten Regen pro Stunde bekam Dresden Pilnitz mit etwa 71 l/qm ab, der dem DWD zufolge zwischen 15 und 16 Uhr fiel. Die einstündigen Niederschlagsmengen ähnelten damit denen in Wien oder auf Menorca, was ein Hinweis darauf sei, dass die Luftmasse hier wie dort sehr ähnlich war.

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