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Chaos in Bosnien-Herzegowina: Suche nach Vermissten geht weiter

05.10.2024, Bosnien-Herzegowina, Donja Jablanica: Ein Luftbild zeigt das von einem Erdrutsch zerstörte Gebiet in Donja Jablanica. Foto: Armin Durgut/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Gebiet in Donja Jablanica wurde von einem Erdrutsch, der durch die starken Regenfälle entstand, zerstört.
(Armin Durgut/AP/dpa)

In Bosnien-Herzegowina suchen die Katastrophenschützer weiter nach möglichen Todesopfern der Überschwemmungen und Erdrutsche der vergangenen drei Tage. Etwa ein Dutzend Menschen galt weiterhin als vermisst.

Unterdessen trafen erste Rettungsteams aus den Nachbarländern ein, nachdem das Land über den Katastrophenschutzmechanismus der EU Hilfe erbeten hatte. Der Katastrophenschutz des Landes warnte vor weiteren möglichen Erdrutschen in der besonders betroffenen Region im Süden des Landes.

S​teinbruch fordert mindestens 12 Menschenleben

Am schwierigsten ist die Situation im Bergdorf Jablanica, etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt Mostar. Dort hatten heftiger Regen und Sturm dazu geführt, dass viel schweres Geröll Häuser unter sich begrub. Die Felsbrocken kamen mutmaßlich von einem oberhalb gelegenen Steinbruch. Allein hier starben mindestens zwölf Menschen. Landesweit wurden bisher 16 Todesopfer registriert.

Nun untersucht auch die Polizei, inwieweit der technische Zustand des Steinbruchs das Ausmaß des Unglücks in Jablanica mit verursacht hat. "Man braucht keinen speziellen Ermittler, um zu sehen, dass sie in dieser Siedlung Opfer des Einsturzes des gesamten Hügels waren", sagte Nermin Niksic, Regierungschef der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH), einer der zwei Entitäten des Gesamtstaats Bosnien-Herzegowina.

Internationale Hilfsteams eingetroffen

Viele Landstraßen in der Überschwemmungsregion sind weiter wegen des Schlamms und Gerölls unpassierbar. Zum Krisenort Jablanica sind zwei von drei Zufahrtsstraßen völlig blockiert, die dritte wurde nur für Baumaschinen und Rettungsfahrzeuge zugänglich gemacht. Der Katastrophenschutz riet den Bürgern davon ab, sich in diese Region zu begeben, da weitere Erdrutsche und Überschwemmungen drohten.

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Das Wasser spülte die Erde unter Eisenbahnschienen weg. In mehreren Orten brachten Katastrophenschützer Menschen mit Booten in Sicherheit.

Unterdessen trafen bereits Hilfsteams aus Kroatien, Serbien, Nordmazedonien und der Tschechischen Republik in der Unglücksregion ein. Weitere Helfer aus Montenegro, Slowenien, Polen und der Türkei wurden erwartet.

Kommunalwahl verschoben

Bewohner der zerstörten Gebiete, die kein Zuhause mehr hatten, wurden in Hotels und einem Altenheim in Jablanica untergebracht, während viele bei Verwandten und Freunden Zuflucht suchten.

Heute finden in Bosnien und Herzegowina landesweite Kommunalwahlen statt. In fünf von der Naturkatastrophe betroffenen Orten sei der Urnengang verschoben worden, teilte die Zentrale Wahlkommission in Sarajevo mit.

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