300 Liter Regen! Hurrikan Milton zieht über Florida hinweg | Weather.com

300 Liter Regen! Hurrikan Milton zieht über Florida hinweg

Jahrhundertsturm Milton ist wieder aufs offene Meer gezogen. Er hat immer noch Hurrikanstärke

Hurrikan Milton befindet sich nach seinem Zug quer durch den US-Bundesstaat Florida wieder über dem Meer. Der Sturm befinde sich am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) etwa 15 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Dennoch brachten seine Ausläufer noch immer Windböen in Hurrikan-Stärke und starke Regenfälle im Osten Floridas.

Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von etwa 140 Kilometern pro Stunde war Milton noch immer ein Hurrikan der Stufe 1 von 5. Im weiteren Tagesverlauf wird er sich allmählich abschwächen und Richtung Nordosten bewegen. Den aktuellen Prognose zufolge wird er nördlich an den Bahamas vorbeiziehen.

Starke Winde verhindern Rettungseinsätze

In Florida hinterließ der Hurrikan eine Spur der Verwüstung. Entlang der Westküste Florida brachte der Jahrhundertsturm sintflutartigen Regen. Mehr als 300 Liter Regen sind in kurzer Zeit gefallen. Millionen Menschen sind ohne Strom, Straßen sind überflutet und es liegen Trümmer von zerstörten Gebäuden herum. Das ganze Ausmaß ist aber noch unklar. Zu Beginn wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde gemessen. Inzwischen hat sich der Sturm aber auf die niedrigste Stufe 1 abgeschwächt. Die Behörden warnen aber weiter vor Starkregen, heftigen Winden und Sturzflutgefahr.

Der Hurrikan hatte am Mittwochabend (Ortszeit) die Küste in der Kategorie 3 von 5 erreicht. Am frühen Morgen befand sich das Auge des Sturms nahe der Stadt Orlando in Zentralflorida. Feuerwehr und Polizei mussten aufgrund starker Winde zeitweise in Gebäuden Schutz suchen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch Anwohner wurden angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Selbst US-Präsident Joe Biden hatte mit eindringlichen Worten vor dem Hurrikan gewarnt und deswegen seine geplante Deutschlandreise abgesagt. Bewohner betroffener Gebiete sollten sich in Sicherheit bringen.

Erste bestätigte Todesfälle

Inzwischen gibt es Medienberichten zufolge erste bestätigte Todesfälle. Ein Tornado, der bereits vor der Ankunft des Sturms im St. Lucie County an der Ostküste Floridas wütete, tötete demnach mehrere Menschen. In einer Wohnwagensiedlung für Senioren kamen nach Angaben eines örtlichen Sheriffs mehrere Menschen ums Leben. Nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis wurden am Mittwoch mindestens 19 bestätigte Tornados gezählt. Es seien auch Schäden gemeldet worden.

Besonders betroffen war ersten Berichten zufolge die Region südlich der Stadt Tampa an der Westküste, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. In der Stadt St. Petersburg stellte die Stadt nach einem Wasserrohrbruch das Trinkwasser ab. Die Reparaturen sollten beginnen, sobald dies für die Arbeiter sicher sei. In St. Petersburg leben etwa 260.000 Menschen.

Millionen Menschen ohne Strom

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Medien berichteten zudem über entwurzelte Bäume, umgestürzte Strommasten und Überschwemmungen in mehreren Städten Floridas. Mehr als drei Millionen Haushalte in dem Bundesstaat waren ohne Strom, wie aus Daten der Seite poweroutage.us hervorging. Ebenfalls in St. Petersburg sei ein Kran auf einer Baustelle umgestürzt, meldeten die Behörden. Auch das Dach des Baseballstadions Tropicana Field sei beschädigt worden.

Der letzte Sturm ist erst zwei Wochen her

Bereits vor zwei Wochen hatte Sturm Helene schwere Schäden in Florida und mehreren anderen Bundesstaaten verursacht. Dabei kamen weit über 200 Menschen zu Tode. Vielen Betroffenen in Florida blieb angesichts der Ankunft von Milton keine Zeit, sich von den Zerstörungen zu erholen.

Indes wies der Klimaforscher Mojib Latif auf die Zunahme heftiger Hurrikans im vergangenen Jahrzehnt hin. „Insgesamt hat die Zerstörungskraft von Hurrikans zugenommen“, sagte der Meteorologe am Morgen im Deutschlandfunk. „Das hat ganz eindeutig mit der Erwärmung der Weltmeere zu tun.“ Sie seien in den vergangenen Jahren sehr, sehr warm geworden. „Das hat gedauert, auf den Landregionen ging das schneller, jetzt sehen wir die Auswirkungen überall auf der Welt, auch bei uns in Europa.“

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis Ende November.

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