Nach Hurrikan: Falschmeldungen bereiten US-Regierung Sorge | Weather.com

Nach Hurrikan: Falschmeldungen und Drohungen gegen Rettungskräfte

HANDOUT - 10.10.2024, USA, Tampa: Dieses von Kairat Kassymbekov zur Verfügung gestellte Drohnenbild zeigt Überschwemmungen durch den Hurrikan «Milton». Foto: Uncredited/Kairat Kassymbekov/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 24.10.2024 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Drohne machte dieses Bild von den durch Hurrikan Milton ausgelösten Überschwemmungen in Tampa
( Uncredited/Kairat Kassymbekov/AP/dpa  )

Nachdem Hurrikan "Milton" über den US-Bundesstaat Florida hinweggezogen ist, laufen die Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten. Gleichzeitig warnt die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern. Nach Angaben von Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas gibt es Berichte über mindestens zehn Todesopfer in Verbindung mit dem Sturm in Florida. 

Zusätzlich 2​7 Tornados

"Milton" war am späten Mittwochabend (Ortszeit) etwa 100 Kilometer südlich von Tampa, in Siesta Key, als Hurrikan der Stufe 3 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen. In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das Meer. Mayorkas bestätigte mindestens 27 Tornados in Zusammenhang mit "Milton". 

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Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, "Milton" habe zwar großen Schaden angerichtet, das "schlimmste Szenario" sei aber ausgeblieben. Die Evakuierungsanordnungen hätten Leben gerettet, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. 

Falschmeldungen und Drohungen beunruhigen die US-Regierung

Nur wenige Tage vor "Milton" war Sturm "Helene" über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren Bundesstaaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit mehr als 200 Menschen infolge von "Helene" ihr Leben. 

Die Unwetter fallen mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. US-Vizepräsidentin Kamala Harris will den Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump in das Weiße Haus verhindern. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. 

Mayorkas äußerte sich besorgt über "absichtlich verbreitete Falschinformationen", die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, "dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden", sagte er. "Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (...) weil sie Angst haben."

"Schreckliche Hassrede aller Art"

Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. "Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird", sagte Mayorkas. 

Auch Biden zeigte sich besorgt. Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von "rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen", die weiterhin verbreitet würden. 

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Seit Tagen warnen er und seine Stellvertreterin Harris vor Falschmeldungen. Sie warfen auch dem Republikaner Trump vor, gezielt Falschinformationen zu verbreiten. 

Trump verspricht nach Hurrikan "Hilfe wie nie zuvor"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf der Plattform X ein Video und stellte "Hilfe wie nie zuvor" in Aussicht. "Hoffentlich wird am 20. Januar jemand im Amt sein, der wirklich helfen wird", sagte Trump mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Die Amtseinführung findet am 20. Januar statt.

Trump kündigte auch an, erneut in das Katastrophengebiet zu reisen. "Ich werde sehr bald dort sein", sagte er bei einer Rede in Detroit. Bereits nach Sturm "Helene" war Trump zweimal in betroffene Gebiete gereist. Auch Biden und Harris besuchten Orte im Katastrophengebiet. Trump wirft ihnen allerdings vor, nicht angemessen auf den Sturm reagiert zu haben.

Millionen Menschen weiter ohne Strom

In der Nacht zu Freitag waren immer noch rund 2,6 Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen, wie aus Daten der US-Website PowerOutage hervorging. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit "Milton" stieg derweil nach Zählungen des US-Senders CBS auf mindestens 16. Knapp 1000 Menschen hätten die Einsatzkräfte bislang im Sturmgebiet gerettet, zitierte der Sender CNN Floridas Gouverneur Ron DeSantis. 

Flut an Rückkehrern

Eine regelrechte Flut an Rückkehrern und Hilfskräften war am Donnerstagabend (Ortszeit) auf der wichtigsten Autobahn durch das Zentrum des Staates unterwegs in Richtung Süden. Teils wurde auf der Interstate 75 wegen des dichten Verkehrs der linke Seitenstreifen genutzt. Autos, Hubarbeitsbühnen und Tanklastwagen strömten vorbei, zusammen mit Toilettenwagen und einem Konvoi von Einsatzfahrzeugen.

Für die Rückkehrer ging es darum, festzustellen, ob ihre Häuser von dem Hurrikan, der inzwischen zum post-tropischen Zyklon herabgestuft war, zerstört oder verschont wurden. Treibstoff zu finden war eine Herausforderung.

Vergnügungsparks und Flughafen öffnen schon wieder

Während die Aufräumarbeiten weitergingen, kehrte die Tourismusbranche in Florida bereits wieder zur Normalität zurück. Vergnügungsparks wie Walt Disney World, Universal Orlando und Seaworld wollten am Freitag wieder ihre Pforten für Besucher öffnen - nach einer Bewertung der Sturmschäden.

Auch der internationale Flughafen in Orlando, der verkehrsreichste in Florida, teilte mit, dass wieder Flieger starten sollten. Für Ankünfte von Inlandsflügen war der Airport bereits am Donnerstagabend wieder geöffnet worden. Die Schäden am Flughafen waren überschaubar, darunter ein paar Lecks und umgestürzte Bäume.

Auch der internationale Flughafen in Orlando, der verkehrsreichste in Florida, teilte mit, dass wieder Flieger starten sollten. Für Ankünfte von Inlandsflügen war der Airport bereits am Donnerstagabend wieder geöffnet worden. Die Schäden am Flughafen waren überschaubar, darunter ein paar Lecks und umgestürzte Bäume.

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