Unwetter: Regenmassen fluten Spanien und Sizilien | Weather.com

„Jeder Tropfen bedeutet Angst“: Regenmassen fluten Spanien und Sizilien

dpatopbilder - 13.11.2024, Spanien, Malaga: Fluten nach starken Niederschlägen. Nur zwei Wochen nach der sogenannten Jahrhundert-Flut in Spanien mit mehr als 220 Toten wird das Land von neuen heftigen Unwettern heimgesucht. Am schlimmsten betroffen war diesmal die andalusische Provinz Málaga. Foto: Álex Zea/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Neue Unwetter haben Spanien erneut Hochwasser beschert. Diesmal traf es Málaga.
(: Álex Zea/EUROPA PRESS/dpa)

Nur zwei Wochen nach der sogenannten Jahrhundert-Flut in Spanien mit mehr als 220 Toten wird das Land von neuen heftigen Unwettern heimgesucht. Am schlimmsten betroffen war diesmal die andalusische Provinz Málaga. Die starken Niederschläge setzen dort zahlreiche Straßen unter anderem auch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt unter Wasser. Der Bahn-, Auto- und Busverkehr wurden nachmittags erheblich beeinträchtigt, wie der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete.

Die höchste Warnstufe Rot galt bis Mittwochabend für Teile von Andalusien im Süden sowie auch für einige Gebiete der Region Katalonien im Nordosten des Landes. In Valencia wurden fast 80 Gemeinden schwer zerstört und mindestens 215 Todesopfer registriert. 17 Menschen gelten dort noch als vermisst. Insgesamt forderte die Tragödie nach der vorläufigen amtlichen Bilanz 223 Menschenleben.

Bahn- und Busverkehr beeinträchtigt

In Málaga wurden vorerst am Mittwoch keine Todesopfer oder Verletzte gemeldet. Die Stürme verursachten aber in dieser und auch in der benachbarten Provinz Granada nach Medienberichten große Probleme. Einige Bus- und U-Bahnlinien wurden unterbrochen. Teile des Bahnverkehrs wurden vorläufig eingestellt, darunter die für Spanien wichtige Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Málaga und der Hauptstadt Madrid.

Der Regen und die starken Winde brachten auch das Programm der Weltspitze im Frauentennis durcheinander: Um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, verschoben die Organisatoren des Billie Jean King Cups die Auftaktpartie zwischen Gastgeber Spanien und Polen auf Freitag. Auch Deutschland ist dort mit von der Partie. In Málaga waren bereits vor dem Unwetter rund 3.000 Menschen in einem von Überschwemmungen bedrohten Flussgebiet vorsorglich evakuiert worden. An Dutzenden von Schulen fiel der Unterricht aus, auch einige Gerichte und Ämter blieben geschlossen.

Anwohnerin: „Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst“

Das Tiefdruckgebiet basiert auf demselben und für den Mittelmeerraum typischen Phänomen „Kalter Tropfen“ wie jenes vom 29. Oktober. Vor gut zwei Wochen fiel stellenweise binnen acht Stunden so viel Wasser wie sonst in einem ganzen Jahr - örtlich bis zu 490 Liter pro Quadratmeter, wie Aemet mitteilte.

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Dieses Mal erwarteten Meteorologen aber keine so großen Regenmengen. Dennoch sind viele Menschen nach dem sogenannten Jahrhundertwetter vor zwei Wochen in großer Sorge. „Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst“, sagte eine Frau dem staatlichen Sender RTVE.

Unwetter in Sizilien: Autos ins Meer gespült

Auch die italienische Mittelmeerinsel Sizilien wurde von schweren Unwettern heimgesucht. In Folge von heftigen Regenfällen wurden mehrere Autos ins Meer gerissen. Die Fahrzeuge wurden in der Nähe der Gemeinde Riposto an der Ostküste von den Wassermassen weggespült, wie die Feuerwehr mitteilte. Menschen kamen nach ersten Angaben nicht zu Schaden: Die Autos waren auf der Straße abgestellt. Sizilien leidet bereits seit mehreren Tagen unter anhaltendem Regen, bis hin zu schweren Wolkenbrüchen.

Italien, Catania: Auf diesem von der italienischen Feuerwehr veröffentlichten Foto überflutet Wasser ein Gebäude in der Nähe von Catania, Sizilien, nachdem sintflutartige Regenfälle einen Fluss zum Überlaufen gebracht haben. Foto: -/Vigili Del Fuoco/dpa
Auf diesem von der italienischen Feuerwehr veröffentlichten Foto überflutet Wasser ein Gebäude in der Nähe von Catania, Sizilien, nachdem sintflutartige Regenfälle einen Fluss zum Überlaufen gebracht haben.
(Vigili Del Fuoco/dpa )

Die Feuerwehr musste mehrfach ausrücken, um Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit zu bringen. In einem Ortsteil von Riposto gelang es ihr gerade noch rechtzeitig, vier Bewohner aus einer Wohnung im Erdgeschoss zu holen, in der bereits das Wasser stand. Mehrfach befreiten die Einsatzkräfte Autofahrer, die ohne fremde Hilfe nicht mehr aus ihren Fahrzeugen kamen. Auf Amateur-Videos war auch zu sehen, wie Fahrzeuge nahezu vollständig im Schlamm versackten.

Auf der Insel mit annähernd fünf Millionen Bewohnern sind inzwischen auch zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Vielerorts schoss das Wasser in hoher Geschwindigkeit durch die Straßen. In Italien kam es in den vergangenen Monaten schon mehrfach zu Unwettern, vor allem in nördlichen Regionen wie der Emilia-Romagna und der Lombardei. Der Süden des Festlandes und auch Sizilien litten im Sommer dagegen unter großer Hitze.

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