179 km/h: Tornado verwüstet Stadt in Chile | Weather.com

179 km/h: Tornado verwüstet Stadt in Chile

Ein ungewöhnlich starker Tornado hat in einer bei Touristen beliebten Stadt in Südchile schwere Schäden angerichtet. Mehrere Gebäude wurden zerstört. Es gab mehrere Verletzte.

Ein Tornado hat in der bei Touristen beliebten Stadt Puerto Varas schwere Schäden angerichtet. Sonntag, May 25, 2025. (Nicolas Klein/ATON via AP)
Ein Tornado hat in der bei Touristen beliebten Stadt Puerto Varas schwere Schäden angerichtet.
(Nicolas Klein/ATON via AP)

Am Sonntag fegte ein Tornado mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 179 km/h durch die Stadt Puerto Varas und richtete erhebliche Schäden an. Medienberichten zufolge wurden mindestens acht Personen verletzt und zahlreiche Gebäude zerstört. Der Tornado traf die Stadt gegen 15:30 Uhr Ortszeit. Dächer wurden beschädigt, Autos umgeworfen und Fenster und Türen von Häusern herausgerissen.

Berichten zufolge wurden 250 Gebäude beschädigt. Rund 10.000 Haushalte hatten keinen Strom. Die nationale Wetterbehörde, MeteoChile, hatte zuvor eine Wetterwarnung ausgerufen und riet den Menschen in betroffenen Gebieten, unnötige Risiken zu vermeiden.

25.05.2025, Chile, Puerto Varas: Bewohner stehen in einem Haus, das nach einem Tornado in Puerto Varas, Chile, beschädigt wurde. Foto: Nicolas Klein/ATON via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bewohner stehen in einem Haus, das nach einem Tornado in Puerto Varas, Chile, beschädigt wurde.
( Nicolas Klein/ATON via AP/dpa)

Videoaufnahmen zeigen, wie Trümmer vom Wind umhergewirbelt werden und Stromleitungen hin- und hergeschleudert werden. Fotos zeigen schwer beschädigte öffentliche Gebäude, darunter zerstörte Tankstellen und beschädigte Wohnungen. Der Wirbelsturm erreichte die Stärke 1 auf der Tornadoskala.

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Puerto Varas ist ein beliebtes Touristenziel. Sie wird auch die "Stadt der Rosen" genannt und ist für ihre deutschen Traditionen bekannt. Die Stadt wurde in den 1850er-Jahren von deutschen Einwanderern gegründet, die sich im Rahmen eines staatlichen Kolonisierungsprojekts an den Ufern des Llanquihue-Sees ansiedelten.

Höhepunkt der Tornadosaison im Herbst

Im Südsommer (Dezember bis März) entstehen kaum Tornados in den zentral-südlichen Landesteilen von Chile. Die meisten Wirbelstürme entstehen dort im Südherbst (März bis Juni). Der Höhepunkt der Tornadosaison konzentriert sich auf die zweite Maihälfte und die erste Junihälfte. 40 Prozent der gesichteten Tornados treten in dieser Zeit auf.  Quelle: V. Caballero-Morán, R. Rondanelli
Die Grafik zeigt die monatliche und zweiwöchentliche Verteilung (blaue und orangefarbene Balken) der Tornado- und Wasserhosenaufzeichnungen in Chile.
(V. Caballero-Morán, R. Rondanelli)

In einer Studie, die im Januar dieses Jahres in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht wurde, fand das Forscherteam Victoria Caballero Morán und Roberto Rondanelli von der Universität von Chile in Santiago heraus, dass Tornados in den zentral-südlichen Landesteilen zu einer bestimmten Jahreszeit gehäuft auftreten. Wie das Forscherteam feststellte, bilden sich im Südsommer (Dezember bis März) kaum Tornados in der Region. Die meisten Wirbelstürme entstehen dort im Südherbst (März bis Juni). Der Höhepunkt der Tornadosaison konzentriert sich auf die zweite Maihälfte und die erste Junihälfte. 40 Prozent der gesichteten Tornados treten demnach in dieser Zeit auf.

Der Studie zufolge begünstigt im späten Südherbst das gehäufte Auftreten von hohen Windscherungen in tiefen und höheren Luftschichten die Entstehung von Tornados und Wasserhosen. Eine hohe Windscherung, d. h. eine Veränderung der Windrichtung und -geschwindigkeit mit der Höhe, ist entscheidend für die Bildung von Wirbelstürmen. Sie kann dazu führen, dass sich in einer Gewitterwolke eine drehende Luftsäule bildet, die dann zu einem Tornado wird.

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