Krasser Wetterumschwung: Regenalarm und Tempolimit in der Wüste | Weather.com

Krasser Wetterumschwung: Regenalarm und Tempolimit in der Wüste

Zwischen sengender Hitze und Schwüle: Teile der Vereinigten Arabischen Emirate haben am Freitag eine kurzzeitige Abkühlung erlebt.

Vereinigte Arabische Emirate, Fujairah: Menschen reagieren während eines Regenschauers. Foto: Fatima Shbair/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Es kommt nicht oft vor, dass Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Regenjacke brauchen. Umso mehr genießen sie es, wenn mal Regen kommt, wie man an diesem Bild erkennt: Zwei Männer in Fujairah begrüßen den Sommerregen.
(Fatima Shbair/AP/dpa)

Während einige Regionen bei Temperaturen von 44 Grad schwitzen, bescherte das Wetter den Landesteilen im Osten der Vereinigten Arabischen Emiraten eine Abkühlung. So erlebten am Freitag unter anderem die Städte Fujairah und Ras Al Khaimah mal wieder einen Sommerregen.

Verantwortlich für den kräftigen Regen war ein Tiefdruckgebiet, das feuchte Meeresluft vom Arabischen Meer brachte. Gebietsweise rief der nationale Wetterdienst eine Regenwarnung aus, die bis zum Freitagabend gültig war. Autofahrer in der Region Al Ain, die in der Nähe von Dubai liegt, waren aufgrund der eingeschränkten Sicht angehalten, mit Abblendlicht zu fahren. In der Hauptstadt Abu Dhabi wurde Berichten zufolge das Tempolimit wegen der starken Regenfälle auf 80 km/h gesenkt.

Neuer Regen am Wochenende

Am Wochenende kündigen sich neue Schauer im Osten des Landes an. Besonders in küstennahen Gebieten sowie den westlichen Inseln ziehen erneut Regenwolken auf.

Auch wenn die Temperaruten mancherorts durch den Regen etwas zurückgehen, so bleibt es dennoch drückend schwül. Die relative Luftfeuchtigkeit erhöht sich dem nationalen Wetterdienst zufolge am Wochenende vor allem entlang der Küstenregionen auf bis zu 90 Prozent.

Hoffnung für die trockenen Wüstengebiete

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Die Wüsten der Vereinigten Arabischen Emirate sind bekannt für ihre extreme Trockenheit, doch die gelegentlichen Regenfälle erwecken in der Region sowohl Hoffnung als auch Herausforderung.

Einerseits ist der Regen für die Wüstenbewohner ein Segen. Wenn die ersten Tropfen fallen, verändert sich die Landschaft dramatisch. Die oft unerbittliche Wüste verwandelt sich vorübergehend zu einem fruchtbaren Boden, der neues Leben hervorbringt. Doch diese Übergangszeit bringt auch Unsicherheiten mit sich.

Extrem-Regen legt öffentliches Leben lahm

Plötzlicher Regen stellt die Infrastruktur vor Herausforderungen, da die Wasserabflüsse und Straßen von den Wassermassen schnell überfordert werden. Die Sturzfluten, die auftreten können, verursachen erhebliche Schäden. Das zeigt sich besonders am Beispiel des Starkregenereignisses im April 2024, als die Vereinigten Arabischen Emirate die stärksten Niederschläge in 75 Jahren erlebten. Binnen 24 Stunden fielen mehr als 250 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Fluten legten die gesamte Infrastruktur lahm. Es kam zu einem Verkehrsinfarkt, der das öffentliche Leben stilllegte.

Dieses Phänomen macht deutlich, wie wichtig eine robuste Infrastruktur ist, um den Wasserfluss effektiv zu managen und Schäden zu minimieren.

Die Faszination für Regen in der sonst trockenen Wüstenlandschaft der Vereinigten Arabischen Emirate verdeutlicht die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur in extremen Klimazonen. Der Regen bietet die Möglichkeit, die Natur aufblühen zu sehen, bringt jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit mit sich, sich auf die gelegentlichen Wassermassen vorzubereiten.

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