Indonesien: Vulkan Semeru auf Java bricht aus – 170 Bergsteiger gerettet

Was ist am Vulkan Semeru passiert?

Der Semeru ist erneut ausgebrochen: Der 3.676 Meter hohe Vulkan im Osten der indonesischen Insel Java hat am Dienstag eine massive Eruption ausgelöst. Heißes Gestein, Lava und Gas schossen in Form pyroklastischer Ströme mit hoher Geschwindigkeit die Hänge hinab. Die Geologiebehörde meldete, dass mehrere dieser glühendheißen Lawinen aus Asche und Gestein bis zu sieben Kilometer weit reichten. Über dem Krater stieg eine rund 2.000 Meter hohe Aschesäule in den Himmel.

Wie heftig war der Ausbruch des Vulkans?

Die Eruption begann laut Vulkanologie-Behörde am Nachmittag (Ortszeit) und hielt über den gesamten Dienstag an. Sie bedeckte umliegende Dörfer mit einer dichten Schicht Vulkanasche. Die Behörden riefen daraufhin die höchste Warnstufe aus und dehnten die Gefahrenzone auf einen Radius von acht Kilometern aus. Mehr als 300 Menschen aus drei betroffenen Dörfern wurden evakuiert und in Notunterkünfte gebracht. Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet, jedoch berichteten lokale Medien von zwei Motorradfahrern, die sich durch heiße Asche schwere Verbrennungen zuzogen.

Wie gefährlich sind pyroklastische Ströme?

Pyroklastische Ströme – auch pyroklastische Wolken genannt – gehören zu den tödlichsten Phänomenen bei einem Vulkanausbruch. Es handelt sich um glühend heiße Gemische aus Asche, Gasen und Gestein, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde talwärts rasen. Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius machen diese Ströme extrem zerstörerisch. Videos in sozialen Medien zeigten, wie eine dichte, graue Wand aus Asche und Gas durch ein bewaldetes Tal zu einem Fluss unter einer Brücke fegte.

Wie verlief die Rettung der Bergsteiger?

Warum bleibt der Semeru so gefährlich?

Der Semeru – auch Mahameru genannt – ist mit knapp 3.700 Metern der höchste Berg auf Java und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru, einem beliebten Ziel für Vulkanwanderer. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens und ist Teil des Pazifischen Feuerrings – einer geologisch hochaktiven Zone mit zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Beim letzten schweren Ausbruch Ende 2022 kamen 51 Menschen ums Leben. Damals wurden über 10.000 Menschen evakuiert und fast 3.000 Häuser mussten dauerhaft verlassen werden.

Wie ist die aktuelle Lage?

Die seismische Aktivität bleibt laut Geologiebehörde auf hohem Niveau. Neue pyroklastische Ströme können jederzeit auftreten. Der Zugang zur Sperrzone ist streng untersagt. Die Bevölkerung wird weiterhin aufgefordert, sich von Flusstälern in der Nähe des Vulkans fernzuhalten, da dort besonders große Gefahr durch herabstürzende Aschewolken besteht.