Wird es doch mild? Mächtiger Sturm könnte uns weiße Weihnachten kosten | Weather.com

Wird es doch mild? Mächtiger Sturm könnte uns weiße Weihnachten kosten

Selten war die Wetterprognose vor Weihnachten so spannend wie dieses Jahr. Wir berichten von den neuesten Entwicklungen, denn das Wetter und insbesondere die Schneevorhersage ändert sich momentan schnell. Für Meteorologen ist das, was sich gerade abspielt, ein Wechselbad der Gefühle: Gestern noch kündigten sich für Deutschland Temperaturen von bis zu -20 Grad für Weihnachten an – heute wird ein mächtiger Sturm simuliert, der das Azorenhoch pulverisieren soll und damit mildes Wetter an Weihnachten bringen könnte. Was kann man davon halten?

Dauerfrost von Montag bis Donnerstag

Fangen wir mal mit dem sicheren Teil der Prognose an. Ab Montag wird es kalt und Dauerfrost zieht in den allermeisten Regionen ein. Nachts fallen die Werte auf bis zu -10 Grad, wobei es im Westen milder ist als im Süden und Osten.

So richtig viel Schnee ist auch noch nicht dabei. Im Norden und Osten kommt es ab Montag immer wieder zu leichtem Schneefall. Aber der Schnee hat eine gute Chance liegenzubleiben.

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Bisher sind wir davon ausgegangen, dass am 23. Dezember von Südwesten eine Warmfront mit viel Schneefall aufzieht. Jetzt sieht es zwar zunächst auch nach Schneefall aus, aber der Südwestwind ist stärker und damit soll sich die Warmluft durchsetzen. Die Folge wäre ein Strom milder Luft.

Wenn man sich nur die einfachen Wettermodelle anschauen würde, dann könnte man jetzt den Kopf in den Sand stecken und sagen, dass weiße Weihnachten damit ja wohl ausfallen. Aber so einfach ist es nicht.

Die große Macht des Butterfly-Effekt

In den meisten Wetter-Apps ist ein mehr oder weniger einfaches Wettermodell verbaut, dass immer einen Wert für jeden Tag oder auch jede Stunde liefert. Aber es gibt ja erstens nicht nur ein Wettermodell, sondern viele und es gibt von jedem Modell auch viele weitere Berechnungen. Wenn man wissen will, wie sich das Wetter entwickeln wird und die Unsicherheit groß ist, weil die Prognosen von Tag zu Tag sich verändern, dann nutzt man die Ensemble-Vorhersagen.

Das Wetter ist grundsätzlich ein chaotisches System. Und da können kleinste Änderungen zum Beispiel in den Anfangswerten einer Rechnung massive Auswirkungen am Ende haben. Dieses Phänomen ist auch als Schmetterlingseffekt bekannt: Es äußert sich dadurch, dass schon die kleinste Veränderung in einem dynamischen System eine unvorhersehbare, langfristige Entwicklung nach sich ziehen kann. Der Namensgeber dieses Phänomens, der verstorbene Meteorologe und Mathematiker Edward N. Lorenz, veranschaulichte das anhand des Beispiels eines Schmetterlings: „Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“ Lorenz' Gedankenspiele über kleine Ursachen, die große Wirkungen nach sich ziehen, gelten als Wegbereiter der Chaostheorie.

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Weil das Wetter eben ein chaotisches System ist, wird jedes Wettermodell 30, 40 oder 50 Mal gerechnet. Jeweils mit kleinen Änderungen der Ausgangslage. Dann bekommt man ein umfassenderes Bild über die möglichen Wetterentwicklungen.

Wetter-Zweiteilung ist wahrscheinlich

Wertet man die verschiedenen Modellrechnungen aus, zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es über Weihnachten kalt bleibt im Norden weiter bei fast 100 Prozent liegt. Im Südwesten hingegen sinkt die Wahrscheinlichkeit auf unter 30 Prozent. Es sieht also alles danach aus, als ob sich eine Zweiteilung Deutschlands ergeben wird. Ein kalter Norden und ein weniger kalter Südwesten.

Allerdings darf man das starke Azorenhoch, das gerade über den Britischen Inseln liegt, nicht außer Acht lassen. Denn es kommt oft vor, dass sich Hochdruck länger hält als die Wettermodelle das berechnen. Daher ist noch gar nicht so sicher, dass sich das blockierende Hoch tatsächlich abbauen wird.

Aber auch das werden wir erst nach dem Wochenende wissen. Doch was können wir jetzt für Weihnachten mitnehmen und was ist mit Schnee?

Gefahr von heftigem Schneefall an Weihnachten bleibt

Das große Problem der aktuellen Prognosen ist die Zweiteilung in kalt und mild. Denn genau solche Wetterlagen bringen immer sehr viel Schnee. es auch schon Wettermodelle, die eine ähnlich starke Schneelage wie im Februar 2021 simuliert hatten. Mit 30 oder 40 Zentimeter Schnee von Belgien bis Sachsen. Aber auch diese Modellberechnung konnte sich nicht durchsetzen. Zwar lässt sich aus heutiger Sicht keine zuverlässige Prognose über Schneefall über die Feiertage erstellen, doch die Chance auf weiße Weihnachten mit starkem Schneefall besteht.

Ob sich nun ein Winterwonderland oder aber ein milder Wettertrend an den Feiertagen durchsetzt, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Eine zuverlässige Vorhersage über die genauen Wetterablauf an Weihnachten lässt sich erst ab kommenden Montag erstellen.

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