Seltenes Spektakel: Sonneneruption ermöglicht Polarlichter sogar in Norddeutschland | The Weather Channel

Seltenes Spektakel: Sonneneruption ermöglicht Polarlichter sogar in Norddeutschland

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Auf der Sonne hat es eine starke Eruption gegeben, die auch Auswirkungen für die Erde hat. Denn es bewegt sich ein Sonnensturm auf unsere Atmosphäre zu. Was zunächst beunruhigend klingt, könnte allerdings ein seltenes Naturspektakel auslösen.

Am Donnerstag, den 10. März, kam es gegen 20:30 Uhr MEZ zu einer deutlich messbaren Sonneneruption. Der Nasa-Satellit „Soho“ hat einen großen sogenannten koronalen Massenauswurf (CME) aufgenommen. Solche CMEs entstehen, wenn sich große Plasmablasen über die Sonnenoberfläche erheben. Bögen aus verdrehten Magnetfeldern, die ihren Ursprung tief im Sonneninnern haben, halten das heiße Gas zusammen. Sie können jedoch reißen, dann verbinden sich die Feldlinien neu. Dabei wird das Plasma wie mit einem Peitschenschlag ins All geschleudert.

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Diese geladenen Plasmateilchen, die von der Sonne ausgestoßen werden und als Sonnensturm durchs Weltall rasen, sind nun auf dem Weg zur Erde. Trifft der Sonnensturm das Erdmagnetfeld, dringen die Plasmateilchen entlang der Magnetfeldlinien tiefer in die Erdatmosphäre ein. Es entsteht ein geomagnetischer Sturm, also eine Störung des Erdmagnetfeldes. Die  Auswirkung eines solchen geomagnetischen Sturms sind Polarlichter, die in diesem Fall auch in niedrigen Breiten zu sehen sind.

Raumfahrtagenturen wie die europäische Esa oder die amerikanische Nasa beobachten die Sonnenstürme genau und erstellen auch Vorhersagen dafür. Denn diese Sonnenstürme sind nicht nur für die spektakulären Polarlichter verantwortlich. Sie können auch unerwünschte Folgen haben. Wenn die hochenergetischen Teilchen in die Erdatmosphäre dringen, führen sie zu Schwankungen oder Störungen des Erdmagnetfelds. Besonders in Richtung der magnetischen Pole kann es dann zu Störungen im Funkverkehr kommen und auch Stromnetze können überlastet werden. Insbesondere die satellitengestützte Navigation via GPS, die jeder auf dem Handy hat, kann durch geomagnetische Stürme gestört werden oder gar zeitweise ausfallen. Das passiert zwar selten, ist aber möglich.

Freie Sicht auf den Himmel

Noch ist nicht sicher, wie stark der koronale Massenauswurf war, aber man kann jetzt schon sagen, dass in Norddeutschland eine erhöhte Chance auf Polarlichter besteht.

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Der Sonnensturm trifft zwischen 12.03. und 15.03. auf die Erde. Da das Wetter bei uns mitspielt und keine Wolke am Himmel sein wird, könnte es sein, dass Polarlichter auch in Norddeutschland sichtbar werden. So etwas passiert nur selten, da Polarlichter in der Regel am Polarkreis auftauchen. Damit sich das Himmelsspektakel so weit südlich zeigt, muss der Sonnensturm stark genug sein. Zudem braucht man einen klaren Himmel. Beides triff am Wochenende zusammen. Je weiter nördlich man wohnt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man tatsächlich Polarlichter zu sehen bekommt.

Sahara-Staub von Mallorca bis Köln

Süddeutschland wird davon nichts mitbekommen, selbst beim besten Wetter. Doch dafür kann man im Süden und Westen etwas anderes am Himmel beobachten. Im Süden und Westen kommt besonders am Dienstag ein Schwall Sahara-Staub an. Ein Tiefdruckgebiet über Spanien saugt Sahara-Luft und damit auch Sahara-Staub an. Der meiste Staub trifft dann auch Spanien und insbesondere die Balearen und damit Mallorca, aber eine nicht unwesentliche Wolke erreicht auch Frankreich und Deutschland. Und da wir weiterhin mit Hochdruck rechnen, ist es wahrscheinlich, dass der Sahara-Staub auch sichtbar wird. Das äußert sich meistens mit intensivem Morgen- und Abendrot, aber manchmal wird der Himmel auch milchig bis gelb.

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