Bazaar
Waldbrände im Osten dauern an – Feuerwehren kämpfen gegen Ausbreitung der Flammen | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Aktuelles

Waldbrände im Osten dauern an – Feuerwehren kämpfen gegen Ausbreitung der Flammen

04.06.2023, Brandenburg, Jüterbog: Flammen lodernden bei einem Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog. Bei dem seit Tagen lodernden Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog hat sich am Samstag die Lage verschärft. Ein rasches Ende des Löscheinsatzes ist nicht absehbar. Die von den Flammen betroffene Fläche ist deutlich größer geworden. Es seien jetzt über 150 Hektar, sagte eine Sprecherin der Stadt Jüterbog am Samstagabend. Foto: Cevin Dettlaff/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Flammen lodernden bei einem Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog.Ein rasches Ende des Löscheinsatzes ist nicht absehbar.
(dpa)

Auf einen Blick

  • Im Wald bei Jüterbog brennt es seit Tagen. Die Feuerwehr kommt wegen der alten Munition im Boden nicht nah genug an das Feuer heran.
  • Auch im Harz kämpfen Einsatzkräfte gegen Flammen an.
  • In Sachsen spitzt sich die Waldbrandgefahr weiter zu.

Im Waldbrand-Gebiet bei Jüterbog (Teltow-Fläming) will die Feuerwehr ihren Einsatz am Montag fortsetzen. Sie kommt weiterhin nicht direkt an die Brandstellen heran, weil das Gelände mit Munition belastet ist. Man könne nur präventiv vorgehen, sagte Einsatzleiter Rico Walentin. Am Wochenende hielten die Feuerwehrkräfte etwa Brandschutzstreifen nass, um ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebiete zu verhindern. Nach Angaben vom Wochenende war auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog laut Feuerwehr eine Fläche von etwa 150 Hektar betroffen. Der Brand war am vergangenen Mittwoch ausgebrochen. Löschflugzeuge oder Hubschrauber waren am Wochenende anders als zwei Tage zuvor nicht mehr im Einsatz. Drohnen flogen zur Erkundung über das Gelände. Hoffnung auf ein paar Regentropfen gibt es frühestens Dienstag.

Klimawandel befeuert Waldbrandrisiko

Stadtbrandmeister Walentin blickt derweil mit Sorge auf die bevorstehenden Monate: „Der Sommer geht erst richtig los. Erschreckend, wenn man überlegt, was da noch kommen könnte.“ Der Waldexperte und Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Pierre Ibisch, geht davon aus, dass mit dem Klimawandel das Brandrisiko steigt. Im vergangenen Jahr hatte es mehr als 500 Brände in Brandenburg gegeben - so viele wie seit Jahren nicht.

Kein anderes Bundesland ist so stark mit Kampfmitteln belastet wie Brandenburg. Die Altlasten verrotten seit Jahrzehnten im Boden, bleiben aber gefährlich. Phosphormunition etwa gilt als leicht entflammbar. Zudem gilt das Bundesland wegen sandiger Böden mit viel Kiefernwald, der schnell austrocknet, als besonders anfällig für Brände.

Hohe Waldbrandgefahr auch in Sachsen

Auch in Sachsen spitzt sich die Waldbrandgefahr zu. In den nördlichen Teilen der Landkreise Görlitz, Bautzen und Meißen sowie in Dresden, im Kreis Nordsachsen und in der Leipziger Region galt am Montag die zweithöchste Warnstufe 4. Der Deutsche Wetterdienst sagte allerdings für Dienstag Regen und damit vorübergehend eine Entspannung der Lage voraus.

In Sachsen gibt es fünf Waldbrandgefahrenstufen. Die Stufe 1 steht für eine sehr geringe Gefahr, die 5 für eine sehr hohe Gefahr. Sie werden vom Deutschen Wetterdienst berechnet. Bei den Stufen 4 und 5 wird empfohlen, die betroffenen Waldgebiete zu meiden. Wer dennoch in den Wäldern unterwegs ist, darf die Hauptwege nicht verlassen.

Feuer am Brocken weitestgehend unter Kontrolle

Advertisement

In Sachsen-Anhalt gehen indes die Löscharbeiten bei dem Waldbrand unweit des Brockens im Harz am Montag weiter. Das Feuer sei unter Kontrolle, teilte die Stadt Wernigerode mit. Die Feuerwehr sei mit noch 80 Kräften im Einsatz. Zuvor hatte es in der Nacht eine Brandwache gegeben. Zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber hätten nach Ausbruch des Feuers rund 35 000 Liter Löschwasser aus der Luft abgeworfen. Dadurch sei der Brand unter Kontrolle gebracht worden.

Das Feuer war am Sonntagnachmittag am Königsberg bei Schierke ausgebrochen. Durch wechselnde Winde hätten sich die Flammen schnell verbreitet, so dass am Sonntagabend nach Angaben der Einsatzleitung rund zwei Hektar brannten. Etwa 100 Menschen mussten vom höchsten norddeutschen Berg, dem Brocken, geholt werden. In Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung wurden mehrere Wanderwege gesperrt.

D​as könnte Sie auch interessieren:

Hitze und Blitze! Deutschland kommt bei 34 Grad ins Schwitzen

Was tun, wenn es brennt? So verhalten Sie sich bei einem Waldbrand richtig

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols