Unwetter von München bis Dresden mit Regen und Schnee | Weather.com

Unwetter von München bis Dresden mit Dauerregen, Schnee und Hochwassergefahr

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Hochwasser-Vorhersagen von Freitagnachmittag:

Schon am Freitag und Samstag steigen die Pegel in Tschechien, aber die große Welle baut sich erst am Sonntag auf. Die höchste Warnstufe wird an den Oberläufen der Flüsse am Samstag erwartet.

Prag wird von einer Hochwasserwelle am Sonntag erfasst. Die Pegel steigen hier dann rasant an. Der Scheitel wird vielleicht sogar erst in der Nacht zu Montag erreicht.

Elbe-Hochwasser unausweichlich

Die ersten Pegel-Vorhersagen gehen in den roten Bereich. Ab Montagnacht ist mit einem großen Hochwasser an der Elbe zwischen Dresden und Schöna an der Grenze zu rechnen. „Ab Montag haben wir Hochwasser-Alarm.“, sagt Meteorologe Jan Schenk. Das Hochwasser könnte tagelang anhalten auf seinem Weg flussabwärts.

Oder-Hochwasser ab Montag

Der Regen in Polen ist derart heftig, dass man schnell alle verfügbaren Sandsäcke hervorholen sollte. Der Regen in Sachsen sorgt schon jetzt für steigende Pegel an Oder und Neiße. Aber dann kommt die Welle aus Polen noch obendrauf.

„Es wird etwas dauern, aber wir müssen uns auf etwas Extremes einstellen“, sagt Schenk. Regenmengen von bis zu 500 Liter pro Quadratmeter gibt es eigentlich nur bei einem Hurrikan. Ein Oder-Hochwasser wird ab Montag bei uns einlaufen.

Ein Oder-Hochwasser kommt ab Montag auf Deutschland zu.
In Polen kommen bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter runter. Und das wird schließlich auch zu einem Hochwasser an der Oder sorgen.
(TWC)

Erstmeldung von Freitagvormittag:

Die Unwetter sind bereits gestartet und halten noch bis Dienstag an. Die Unwetterzone zieht sich ungefähr von München bis hinauf nach Dresden. Allerdings gibt es Unterschiede.

Unwetter mit Dauerregen in Bayern und Sachsen

Am Freitag zieht der Dauerregen in Sachsen und Bayern auf und es regnet zunächst bis Samstagvormittag. Dann wird es in Sachsen weniger, während es an den Alpen bis Sonntagmorgen noch weiter regnet und auch schneit.

Am Sonntag könnte man sich schon wieder in Sicherheit wiegen, denn es bleibt weitestgehend trocken. Aber dann kommt erneut Dauerregen auf und zu. Der Regen hält im Osten bis Montag an und im Süden bis Dienstagmorgen.

Betroffen sind vor allem Sachsen und Bayern. In Sachsen ist es eher der Osten, also Dresden und Görlitz, sowie die Region südlich bis zum Erzgebirge.

Fast 100 Liter Regen in München

In Bayern zieht sich die Unwetterzone von Füssen über Weilheim, München, Landshut, Rosenheim und Passau bis in den Bayerischen Wald. In Berchtesgaden und Bad Reichenhall kann extrem viel Regen und auch Schnee zusammenkommen.

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In München regnet es bis zu 90 Liter pro Quadratmeter bis Dienstag. Der Regen in Dresden bringt über 50 Liter pro Quadratmeter und in Bad Reichenhall sind es über 130 Liter. Im Erzgebirge sind sicher mehr als 100 Liter zu erwarten und in den Alpen mehr als 150 Liter pro Quadratmeter.

Doch in den Alpen gibt es eine Besonderheit.

Mehr als ein Meter Neuschnee erwartet

Wanderer sollten die Berge längst verlassen haben, denn es wird nicht nur kalt, sondern es schneit auch extrem. Selbst in den bayerischen Alpen müssen wir in Hochlagen mit mehr als einem Meter Neuschnee rechnen. Die Schneefallgrenze kann zeitweise bis auf 1000 Meter absinken - vor allem in der Nacht. Unterhalb von 1500 Metern bleibt aber nichts liegen, denn der Boden ist noch zu warm und der Schnee wird schnell wieder schmelzen. Auf der Zugspitze hat geschneit in der Nacht zum Donnerstag:

Auf der Zugspitze ist in der Nacht einiges an Neuschnee zusammengekommen.
Foto: Peter Kneffel/dpa
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Neuschnee auf der Zugspitze

Auf der Zugspitze ist in der Nacht einiges an Neuschnee zusammengekommen. Foto: Peter Kneffel/dpa

Doch in den Hochlagen wird es extrem. Doch das ist für Deutschland ein deutlich geringeres Problem als für Österreich.

Hochwassergefahr schon ab Samstag

An kleinen und mittleren Flüssen im Süden und Osten, wie beispielsweise an der Tiroler Ache, wird es schon am Samstag zu Hochwasser kommen.

Doch die großen Hochwasserwellen werden aus Polen und Tschechien nach Sachsen und Brandenburg hineinströmen. Das ist aber nicht vor Sonntag oder Montag zu erwarten.

In unseren Nachbarländern sind Rekordhochwasser nicht ausgeschlossen. Es bleibt noch abzuwarten, wie stark auch Deutschland getroffen wird. Aber klar ist: Das Wasser fließt nach Deutschland ab und muss irgendwo hin.

Wir müssen uns auf eine große Hochwasserlage in Sachsen und Brandenburg - an Elbe und Oder - gefasst machen. In Bayern können die Pegel an kleinen und mittleren Flüssen auch stark ansteigen.

Die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes beschränken sich auf wenige Gebiete (Stand: Freitagvormittag). Doch in den eingezeichneten Regionen kommt richtig viel Regen runter.
(TWC/DWD)

Und damit ist auch klar, dass ein Blick auf die relativ unspektakuläre Wetterwarnkarte an diesem Wochenende nicht ausreicht, um das Ausmaß der Unwetter zu erfassen.

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