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Diese Frühlingsboten kann man bereits entdecken

ARCHIV - 16.02.2020, Nordrhein-Westfalen, Kˆln: Schneeglˆckchen bl¸hen in einem Garten in Kˆln. (Zu dpa: ´Fr¸hlingsboten: Krˆten wandern, Kraniche fliegenª) Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schneeglöckchen sind in jedem Jahr eine der ersten Frühlingsboten.
(Federico Gambarini/dpa)

D​ieses Wochenende ist das Wetter trist und kalt. In den vergangenen Wochen waren die Temperaturen aber bereits milder und die Natur erwachte langsam aus ihrem Winterschlaf. Deshalb sind bereits die ersten Frühlingsboten bemerkbar.

"Grundsätzlich ist aber noch alles recht ruhig in der Natur", sagt Janice Pahl, Referentin für Natur- und Umweltinformation beim Naturschutzbund (NABU) Deutschland. Das könnte sich angesichts der Aussichten auf warme Tage bald ändern.

Was blüht schon?

Nicht viel, sagt NABU-Expertin Sabrina Essel. "Die Pflanzenvielfalt hält sich noch sehr bedeckt." Fleißig blühen teilweise schon Gänseblümchen und Schneeglöckchen, die mit dem Frost gut zurechtkommen.

Erste Krokusse stehen bereits in Gärten, auch einzelne März-Veilchen sind zu sehen, während etwa in manchen Gegenden die stinkende Nieswurz ihren "Duft" verteilt, um Hummeln anzulocken.

Hazel Catkins On Spring Morning
Die Haselblüte hat in teilen Deutschlands schon im Januar begonnen.
(GettyImages)

Auch ein heimischer Wildstrauch steht schon in voller Blüte. "Die Hasel bringt zwar viele Menschen mit Pollenallergie zum Niesen, doch ist sie gerade für viele Schmetterlingsraupen wie die des 'Grünen Blattes' unverzichtbar", erläutert Essel.

W​ährend die Haselblüte in den Ebenen bereits im Januar begann, setzt sie in höheren Lagen erst jetzt langsam ein.

F​rühblüher blühen immer früher

Langfristige Beobachtungen zeigen jedoch einen klaren Trend, wie Miriam Plappert, Naturschutzreferentin des BUND, sagt. "Frühblüher beginnen heutzutage deutlich früher zu blühen als noch in den 1990er-Jahren."

Und der jüngste Schnee? Macht den Frühblühern nichts aus, wie Plappert sagt. "Sie sind darauf eingestellt und haben pflanzeneigene Frostschutzmechanismen."

Was singt schon?

Vor den Nistkasten balzen die Stare, die Kohlmeisen rufen ebenso lautstark wie die Rotkehlchen und der Waldkauz, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch.

Die kahlen Äste machen vor allem das Erspähen des einen oder anderen Vogels in dieser Jahreszeit einfacher. Unter anderem lassen sich Spechte leichter beobachten, da die Bäume noch nicht belaubt sind, wie die Artenschutz-Expertin des NABU im Südwesten, Alexandra Ickes, sagt.

"Das macht den Einstieg in die Welt der Vogelstimmen wesentlich einfacher." Wer Hilfe, Tipps oder einen Merkspruch benötigt, findet das Wichtigste auch online.

Was sieht man bei den Tieren?

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Erste Vorboten gibt es zwar, hier erwacht mal ein Igel aus dem Winterschlaf, wenn es kurz wärmer wird, dort fliegen vielleicht Insekten. "Ansonsten ist es jetzt grad noch so kalt, dass wir da wenig Aktivität haben", sagt NABU-Referentin Pahl.

Die meisten Zugvögel, Schwalben etwa, kämen erst ab März zurück, weil dann die Brutzeit beginnt. Die Flugzeit erster größerer Gruppen von Wild- und Honigbienen steht noch bevor.

ARCHIV - 21.08.2024, Baden-Württemberg, Donaueschingen: Ein Storch steht auf einer gemähten Wiese. Störchen ist es im deutschen Winter mittlerweile oft warm genug. (zu dpa: «Zahl der Störche in Deutschland steigt») Foto: Silas Stein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch Störche sind teilweise schon aus Spanien oder Marokko nach Deutschland zurückgekehrt.

Auf den Feldern mancher Gebiete Deutschlands sind bereits seit Ende Januar die ersten Störche zu sehen, die auf den Müllkippen in Spanien oder in Marokko überwintert haben. In diesem Jahr waren sie besonders früh dran: "Die Störche haben die warme Westströmung genutzt, um in ihr Brutgebiet zu fliegen", sagt der Nabu-Fachbeauftragte Stefan Eisenbarth.

"Teilweise waren die Störche dieses Jahr acht bis zehn Tage früher an ihrem Horst anzutreffen." Unter anderem in Freiburg beziehen sie schon ihre Nester.

Manche hätten sich aber auch gar nicht erst auf den Weg in den wärmeren Süden gemacht, wie Plappert sagt."«Das ist ein zunehmendes Phänomen." Es sind aber bei weitem noch nicht alle zurückgekehrt: Die sogenannte Hauptzugzeit geht bis Mitte März.

Erste Straßen wegen Krötenwanderungen gesperrt

Die ersten Straßen werden gesperrt, weil einige Kröten, aber auch Frösche, Molche und andere Amphibien wie Salamander ihre Winterstarre beendet und mit dem nächtlichen Wandern zu den Laichgewässern begonnen haben. Ihre Wege führen sie oft über Straßen, die schnell zu einer Todesfalle werden können. Jährlich sterben Tausende Amphibien auf den Straßen.

Nach Angaben des BUND hat die Amphibienwanderung aber bisher nicht richtig begonnen. "Die Temperaturen sind aktuell noch zu niedrig und viele Gewässer sind zumindest nachts noch gefroren", sagt Plappert. Es sei normal und auch gut, dass die Tiere noch nicht wanderten. Durch den jüngsten Schnee und Frost wären wandernde Tiere nicht mehr so mobil und leichte Beute für Fressfeinde.

"Meistens geht es so Ende Februar, Anfang März los", sagt Plappert. Aus der Winterstarre erwachten die Tiere, wenn die Temperaturen auch nachts wieder einige Zeit lang über fünf Grad lägen.

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