Bayern plant Hitzeschutz mit Trinkbrunnen und Aktionsplänen | Weather.com

Hitzeaktionsplan: So wollen Städte ihre Bürger vor Hitze schützen

Trinkbrunnen, mehr Grün, kühle Orte - viele Städte in Bayern rüsten sich mit Aktionsplänen gegen Hitzewellen und Trockenheit. Reicht das aus?

ARCHIV - 12.08.2019, Berlin: An einem Wasserspender der Berliner Wasserbetriebe füllt sich ein Passant seine Trinkflasche mit Wasser auf. (zu «Dienstag Wasserbetriebe: Trinkwasserversorgung auch bei Trockenheit gesichert») Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Öffentliche Trinkbrunnen gehören zu den Maßnahmen, die Städte und Kommunen in ganz Deutschland ergreifen, um ihre Bürger vor der immer heftiger werdenden Sommerhitze zu schützen
(dpa)

Wie bereitet sich Bayern auf die Sommerhitze vor?

Bayern plant Hitzeschutz mit Trinkbrunnen und Aktionsplänen: Viele Kommunen im Freistaat setzen auf konkrete Maßnahmen gegen die drohende Sommerhitze. Städte wie Straubing, Nürnberg, Bayreuth und München haben bereits Hitzeaktionspläne entwickelt oder umgesetzt, teilte der Bayerische Städtetag mit.

Versiegelte Flächen und dichter Verkehr führen in Städten zu starker Aufheizung, warnt Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Besonders ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Vorerkrankte seien gefährdet. Der Freistaat unterstütze Kommunen aktiv bei der Entwicklung individueller Maßnahmen.

Was fordern die Grünen im Landtag?

Dem Grünen-Abgeordneten Patrick Friedl reicht das nicht. Zwar nehme das Bewusstsein für Hitzegefahren in den Kommunen zu, doch die Staatsregierung bremse beim Klimaschutz. Das Förderprogramm Kommunaler Klimaschutz liege auf Eis, eine verlässliche Finanzierung fehle. Ohne Geld sei „ein erfolgreicher Hitzeschutz für die Menschen in Bayern nicht möglich“.

Welche Maßnahmen setzen die Städte um?

München: Die Stadt bietet interaktive Karten für Trinkbrunnen und kühle Orte an. 90 Brunnen sind bereits im Einsatz, bis Jahresende sollen es 100 sein. Auch Kirchen und Parks sind Teil des Konzepts.

Nürnberg: Hier gibt es ein Hitzetelefon für Senioren, erreichbar ab 30 Grad. Langfristig sollen auch Grünflächen, Frischluftschneisen und Gebäudebegrünungen gegen die Hitze helfen.

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Würzburg: Die unterfränkische Stadt zählt laut Hitzeaktionsplan zu den heißesten Orten Süddeutschlands. Stadtklimaführungen und Info-Angebote zu Trinkwasserstellen stoßen auf großes Interesse.

Ingolstadt: Der neue Plan vom April 2025 listet 24 Maßnahmen auf – von kurzfristigem Schutz für Risikogruppen bis zu langfristiger Stadtgestaltung mit barrierearmen Ansätzen.

Wie heiß wird es in Bayern in den nächsten Tagen?

In den kommenden Tagen könnten erstmals in diesem Jahr die Temperaturen über 30 Grad steigen – ein Vorgeschmack auf mögliche Hitzewellen, auf die sich die Kommunen jetzt vorbereiten.

Auch Erfurt in Thüringen besonders betroffen

Dabei ist der Hitzestress längst nicht nur ein Gefühl, sondern messbar gefährlich: Laut Umweltbundesamt sterben jährlich rund 3.000 Menschen in Deutschland an den Folgen extremer Hitze – Tendenz steigend. Gerade in stark versiegelten Städten wie Erfurt in Thüringen wird die Hitze zur Gesundheitsgefahr, besonders für ältere Menschen, Vorerkrankte und Kleinkinder.

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