Temperaturumkehr: Wetterphänomen greift Polarwirbel an | Weather.com
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Plötzliche Temperaturumkehr: Wetterphänomen greift Polarwirbel an

Eine plötzliche Stratosphären-Erwärmung droht den ohnehin schon geschwächten Polarwirbel weiter in Bedrängnis zu bringen. Und das hat Folgen für unser Wetter.

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Der Polarwirbel ist derzeit geschwächt und wir bekommen das durch den Wintereinbruch und die klirrende Kälte zu spüren, die seit Beginn der Woche weite Landesteile erfasst hat. Es sieht aktuell danach aus, dass sich der Polarwirbel auch nicht so schnell erholen wird. Grund dafür ist ein atmosphärisches Phänomen, das ihm überraschend zu schaffen machen kann.

Warum wir der Polarwirbel erneut gestört?

In der kommenden Woche kündigt sich eine plötzliche Stratosphären-Erwärmung an, ein sogenanntes Sudden Stratospheric Warming Event (SSW). Und das bringt den Polarwirbel weiter in Bedrängnis. Er wird dann bis nach Sibirien zurückgedrängt. Das wird auch unser Wetter wesentlich bestimmen.

Polarwirbel weht gerade in unsere Richtung

Im Winter sprechen wir immer von zwei Polarwirbeln. Es gibt einmal den Polarwirbel, der weit oben in der Stratosphäre weht, also weit über Troposphäre, der wetterbestimmenden Atmosphärenschicht.

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Wenn im Winter die Sonnenstrahlung in der Arktis fehlt, dann baut sich auch die Grenzschicht zwischen Stratosphäre und Troposphäre, die Tropopause, ab. Im Übrigen auch das Ozon. Und dann kann der Polarwirbel sich mit dem Polarjet verbinden. Dieses Einklinken nennt man auch Downward- oder Upward-Coupling). Und genau das ist vergangene Woche passiert: Beide Polarwirbel wehen gerade in unsere Richtung und deshalb ist es kalt geworden.

In der kommenden Woche könnten sich beide Wirbel wieder koppeln und wieder Kaltluft bringen. Allerdings ist das noch nicht sicher.

Phänomen SSW: Warum eine wärmere Atmosphäre Kaltlufteinbrüche auslöst

Nicht immer sind die Folgen von solchen Kopplungsvorgängen direkt spürbar. Es kann auch mittelfristige Effekte nach sich ziehen wie zum Beispiel bei der plötzlichen stratosphärischen Erwärmung (SSW). Bei diesem Phänomen kann es ebenfalls einen Kopplungseffekt nach unten geben. Doch es dauert 20 bis 60 Tage, ehe man die Folgen spürt.

Die Luft steigt langsam und großräumig ab. Es bilden sich neue Drucksysteme am Boden, der Polarjet wird gestört und mäandriert stark. Dann kommt es verstärkt zu Kaltluftausbrüchen. Ob das auch diesmal passiert ist aber noch nicht sicher.

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