Weihnachtsmärkte starten: Über 3000 Märkte bundesweit | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Weihnachtsmärkte starten bundesweit – Glanz, Glühwein und große Tradition

An diesem Wochenende öffnen vielerorts die Weihnachtsmärkte. In Nürnberg sorgt das Christkind für einen stimmungsvollen Auftakt.

Die Glühweintassen darf man trotz Pfand nicht einfach mitnehmen
Die Wurzeln der deutschen Weihnachtsmärkte reichen bis ins Spätmittelalter zurück. Ursprünglich als Wintermärkte gedacht, boten sie der Bevölkerung damals Gelegenheit, sich vor Weihnachten mit Lebensmitteln und Alltagswaren einzudecken. Heute wird am liebsten mit Glühwein angestoßen.
(dpa)

Mit dem feierlichen Prolog des Christkinds hat am Freitag der Nürnberger Christkindlesmarkt seine Tore geöffnet – eine Art Startschuss für die Adventszeit in ganz Deutschland. Tausende Besucher lauschten auf dem Nürnberger Hauptmarkt, wie das Christkind in goldenem Gewand von der Empore der Frauenkirche sein mehrstrophiges Eröffnungs-Gedicht sprach. Die traditionsreiche Zeremonie zieht jedes Jahr Menschen aus dem In- und Ausland an – und ist für viele der Inbegriff der Vorweihnachtszeit.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den ältesten und berühmtesten Weihnachtsmärkten des Landes. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1628 zurück, vermutlich sogar noch weiter. Rund 160 liebevoll geschmückte Buden mit rot-weißen Dächern bieten dort Glühwein, Nürnberger Lebkuchen, handgemachten Baumschmuck und Krippenfiguren. Kinder und Erwachsene können dem Christkind regelmäßig bei Rundgängen durch die Altstadt begegnen. Doch nicht nur in Nürnberg beginnt nun die Hochsaison für den Weihnachtszauber.

Über 3.000 Weihnachtsmärkte bundesweit

Laut dem Deutschen Schaustellerbund (DSB) gibt es in Deutschland in diesem Jahr rund 3.250 Weihnachtsmärkte – von den großen Klassikern bis zu kleinen Dorfmärkten. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, steigender Kosten und höherer Sicherheitsanforderungen sei die Zahl stabil geblieben. Der Trend zeigt: Die Sehnsucht nach festlicher Stimmung, Lichterglanz und Gemeinschaft ist ungebrochen.

Rund 170 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Märkte im ganzen Land. Gerade nach Jahren mit Pandemie-Einschränkungen ist der Wunsch nach stimmungsvollen Erlebnissen unter freiem Himmel groß. Viele Städte setzen dabei auf ein bewährtes Konzept aus Tradition und regionalem Handwerk – verbunden mit dem Angebot, innezuhalten, zu genießen und Geschenke mit Sinn zu entdecken.

Diese Märkte zählen zu den Klassikern

Neben Nürnberg gehören auch der Dresdner Striezelmarkt, der Frankfurter Weihnachtsmarkt, der Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz oder die Märkte in Leipzig, Stuttgart und Köln zu den beliebtesten Zielen. Sie bieten nicht nur festliche Kulisse und Lichterzauber, sondern auch kunsthandwerkliche Produkte, historische Karussells und musikalisches Rahmenprogramm.

Advertisement

Berlin ist mit über 60 verschiedenen Märkten besonders vielfältig aufgestellt: Vom traditionellen Markt am Gendarmenmarkt über den skandinavisch angehauchten Lucia-Weihnachtsmarkt bis hin zum nachhaltigen Adventsmarkt mit Bio-Glühwein – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Was auffällt: Regionalität und Qualität sind gefragt

Immer mehr Märkte setzen gezielt auf nachhaltige Konzepte, regionale Produkte und handgefertigtes Kunsthandwerk statt Massenware. Auch bei Speisen und Getränken zeigt sich ein Wandel: Neben Bratwurst und Glühwein finden sich vegane Angebote, Craft-Glühweine und kreative Leckereien wie Bratapfelpunsch oder gebrannte Mandeln mit Chai-Gewürzen.

Zugleich wird vielerorts das Sicherheitskonzept weiterentwickelt. Mehr Präsenz von Polizei, kontrollierte Zugänge und gesperrte Zufahrten gehören inzwischen zum Standard.

Tipps für den Besuch

Wer einen Weihnachtsmarkt-Besuch plant, sollte Öffnungszeiten und Erreichbarkeit im Blick behalten. Viele Städte haben den öffentlichen Nahverkehr in der Adventszeit ausgeweitet, um Besucherströme zu lenken – so auch in Nürnberg, wo doppelt so viele U-Bahnen im Einsatz sind. Wer große Menschenmengen meiden will, besucht den Markt am besten unter der Woche oder früh am Tag.

Ob traditionell, alternativ oder regional – die Weihnachtsmärkte in Deutschland sind mehr als nur Verkaufsstände: Sie sind Orte der Begegnung, der Vorfreude auf Weihnachten und des Lichterzaubers in einer dunklen Jahreszeit. Und für viele ein unverzichtbarer Teil des Winters.

Advertisement