Besuch am Rande des Sonnensystems: Sonde lüftet erste Geheimnisse von Ultima Thule | Weather.com

Besuch am Rande des Sonnensystems: Sonde lüftet erste Geheimnisse von Ultima Thule

At left is a composite of two images taken by New Horizons' high-resolution Long-Range Reconnaissance Imager (LORRI), which provides the best indication of Ultima Thule's size and shape so far. Preliminary measurements of this Kuiper Belt object suggest it is approximately 20 miles long by 10 miles wide (32 kilometers by 16 kilometers). An artist's impression at right illustrates one possible appearance of Ultima Thule, based on the actual image at left. The direction of Ultima's spin axis is indicated by the arrows. Caption: NASA/JHUAPL/SwRI; sketch courtesy of James Tuttle Keane
Links ist eine Komposition von zwei Bildern von Ultima Thule zu sehen. Das Bild rechts zeigt, in welche Richtung sich der Himmelskörper dreht.
(NASA/JHUAPL/SwRI; Zeichnung von James Tuttle Keane (r.))

Eine Raumsonde der Nasa ist so weit geflogen wie keine andere und hat in mehr als sechs Milliarden Kilometern Entfernung einen Himmelskörper inspiziert. Die Sonde New Horizons war am Dienstag vermutlich 3500 Kilometer weit von Ultima Thule entfernt. Rund zehn Stunden später bekam die US-Raumfahrtbehörde das Signal, dass der Vorbeiflug mit rund 51.500 Stundenkilometern erfolgreich absolviert wurde.

Über Ultima Thule ist bislang extrem wenig bekannt. „Die Daten, die wir haben, sehen fantastisch aus, und wir lernen jetzt schon viel von dem Vorbeiflug“, sagte Missionschef Alan Stern. „Von jetzt an werden die Daten immer nur besser werden.“

Erste Bilder von Ultima Thule - bessere sollen folgen

Ersten Bildern zufolge, die New Horizons zur Erde gefunkt hat, scheint der Himmelskörper die Form einer Erdnussschale oder eines Kegels zu haben und etwa 32 mal 16 Kilometer groß zu sein. Wissenschaftlern zufolge könnte es sich allerdings auch um zwei Objekte handeln, die nah beieinander sind. Bessere Bilder werden für Mittwoch und in den kommenden Wochen erwartet.Mehr Bilder gibt es hier auf der Nasa-Seite

Ultima Thule ist mehr als eine Milliarde Kilometer weiter von der Erde entfernt als Pluto und befindet sich im sogenannten Kuipergürtel, der noch jenseits des Neptungürtels ringförmig um die Sonne verläuft, nach heutigen Erkenntnissen sozusagen am Rande unseres Planetensystems.

New Horizons funkt zwei Jahre lang

Am Bodenkontrollzentrum an der Johns-Hopkins-Universität in den USA brach Jubel aus, als vermeldet wurde, dass New Horizons die Begegnung wohlbehalten überstanden hat. Die Sonde setzte ihren Flug in die Tiefen des Weltalls fort. Es werde fast zwei Jahre dauern, bis New Horizons alle Informationen über Ultima Thule zur Erde gefunkt hat, sagten Wissenschaftler.

Gesteinsbrocken wohl wenig verändert

Der Gesteinsbrocken ist seit der Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren „kalt“, was in diesem Fall bedeutet, dass er weitgehend ungestört um die Sonne kreiste und sich entsprechend mutmaßlich wenig verändert hat. Wissenschaftler hoffen, mit den Beobachtungen von New Horizons am Rande des Sonnensystems mehr über die Entstehung zu erfahren.

New Horizons untersuchte schon Pluto

Die rund 700 Millionen Euro teure New-Horizons-Mission hat schon einiges hinter sich: Im Januar 2006 war die Sonde vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet, danach an zahlreichen Planeten vorbeigekommen. 2015 passierte sie als erster Flugkörper Pluto.

Sonde kommt Bennu nahe - er zählt zu gefährlichsten Asteroiden

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Hoffnung der Nasa: Sonde Osiris Rex soll Material von Bennu einsaugen
( NASA GODDARD SPACE FLIGHT CENTER)

Einen weiteren Rekord stellte die Sonde Osiris Rex auf, die in eine extrem nahe Umlaufbahn um den Asteroiden Bennu einschwenkte. Sie kreist seit Montagabend in 1,75 Kilometer Entfernung vom Asteroidenkern um Bennu. So dicht habe sich nie zuvor ein Raumfahrzeug seinem Untersuchungsobjekt angenähert, teilte die Amerikanische Astronomische Gesellschaft mit.

Seit Anfang Dezember bei Asteroid

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Zudem sei Bennu mit einem Durchmesser von 500 Metern das kleinste Objekt im All, das je von einer Sonde umkreist wurde. Osiris Rex soll den Angaben zufolge Bennu bis Mitte Februar einmal in 62 Stunden umkreisen. Die Forscher hoffen, mehr über Bennu zu erfahren. Nach rund zwei Jahren und mehr als 650 Millionen zurückgelegten Kilometern war Osiris Rex Anfang Dezember bei dem Asteroiden angekommen.

Hoffnung auf Gesteinsproben

Wenn alles nach Plan läuft, wird sich die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere Sonde im Jahr 2020 Bennu so weit nähern, dass sie eine Probe von 60 bis 2000 Gramm aufsaugen kann. 2023 soll eine Kapsel mit der Probe zur Erde zurückkehren. Von der rund eine Milliarde Dollar teuren Mission erhoffen sich die Wissenschaftler der Nasa Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems.

Bennu könnte Erde sehr nahe kommen

Der tiefschwarze Bennu könnte der Erde in mehr als 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden.

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