Wettrennen auf den Roten Planeten: China, USA und VAE starten größte Mars-Mission | Weather.com
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Wettrennen auf den Roten Planeten: China, USA und VAE starten größte Mars-Mission

This June 1, 2020, rendering provided by Mohammed Bin Rashid Space Centre shows the Hope probe. The U.S., China and the United Arab Emirates are sending spacecraft to Mars in quick succession beginning this week.(MBRSC via AP)
Die große Mars-Offensive: Mehrere Staaten schicken in den kommenden Wochen Sonden zum Mars. Ziel ist es, das Terrain für die ersten bemannten Raumflüge abzustecken. (Rendering)
(MBRSC via AP)

In diesen Wochen startet die bisher größte Erkundung des Mars. Mit den Vereinigten Arabischen Staaten am Mittwoch, China um den 23. Juli und den USA am 30. Juli schicken gleich drei Staaten unbemannte Sonden zum Roten Planeten. Ziel ist es, nach weiteren Anzeichen für früheres mikroskopisches Leben auf dem Mars zu suchen und das Terrain für mögliche bemannte Raumflüge abzustecken.

Mars-Flüge dauern ein halbes Jahr lang

Die drei Sonden müssen fast 500 Millionen Kilometer fliegen, bis sie im Februar 2021 schließlich den Mars erreichen. Der Grund, warum alle drei nahezu zeitgleich starten, ist ein günstiges Zeitfenster, das nur alle 26 Monate entsteht, wenn Erde und Mars sich in idealer Weise auf der gleichen Seite der Sonne annähern. Dadurch verkürzt sich nicht nur die Zeitspanne für eine Reise zum Mars, auch die Kosten für den Treibstoff sind deutlich geringer.

Mehr als Hälfte der Mars-Missionen gescheitert

Seit langem ist der Mars Sehnsuchtsobjekt für die Raumfahrt. US-Milliardär Elon Musk träumt sogar schon von einer menschlichen Kolonie auf dem Roten Planeten. Mehr als die Hälfte der Mars-Missionen scheiterten allerdings bisher, Raumfahrzeuge explodierten, verbrannten oder stürzten ab.

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Chinas letzter Anlauf, gemeinsam mit Russland im Jahr 2011, war ebenfalls ein Fehlschlag. Tatsächlich gelang es bisher nur der US-Weltraumbehörde Nasa, Raumsonden auf dem Mars zu landen, und zwar acht Mal. Die ersten waren 1976 die beiden "Viking"-Sonden.

Etliche Sonden erforschen derzeit den Mars

"InSight" und "Curiosity" sind derzeit auf dem Mars aktiv, drei US-Sonden sowie zwei europäische und eine indische Sonde erforschen den Mars zudem von einer Umlaufbahn aus.

Erste arabische Sonde startet am Mittwoch

Die arabische Sonde "Amal" (Hoffnung») soll ebenfalls aus dem Marsorbit Wetterdaten senden. Es ist die erste derartige Mission eines arabischen Landes. Starten soll sie am Mittwoch von Japan aus. "Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen eine sehr starke Botschaft an die arabische Jugend senden", sagte Projektmanager Omran Scharaf.

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"Die Botschaft ist die: Wenn wir den Mars in weniger als 50 Jahren erreichen können, könnt ihr noch viel mehr erreichen." Die Emirate feiern 2021 ihr 50-jähriges Bestehen. Kontrolliert wird "Amal" von Dubai aus und soll von einem besonders hohen Marsorbit aus die obere Schicht der Atmosphäre und den Klimawandel untersuchen.

Chinesen: kleines Landefahrzeug

Nach der arabischen Mission startet die chinesische mit dem Namen "Tianwen" (Fragen für den Himmel). Zusätzlich zu einer Sonde im Orbit soll diese auch eine Landefahrzeug auf die Marsoberfläche bringen. Mit weiteren Details der Mission ist China zurückhaltend.

USA: autogroßes Fahrzeug und Drohne

Die USA senden einen Rover mit sechs Rädern auf den Mars, der in etwa so groß ist wie ein Auto, deutlicher größer als der chinesische. "Perseverance" (Beharrlichkeit) soll Gesteinsproben vom Marsboden einsammeln, die dann in etwa zehn Jahren auf die Erde zurückgebracht werden sollen.

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Die Wissenschaftler wollen wissen, wie der Mars vor Milliarden von Jahren ausgesehen hat, als es dort noch Flüsse, Seen und Ozeane gab, die möglicherweise Lebensraum für winzige Organismen geboten haben. "Der Versuch, die Existenz von Leben auf einen anderen Planeten zu bestätigen, ist eine enorme Aufgabe", sagt Ken Farley von der Caltech-Universität, der die Mission als Wissenschaftler begleitet. Man müsse sehr eindeutige Beweise sammeln, bevor man soweit sei.

Schwierigster Teil: trübrote Atmosphäre durchqueren

Um die Marsoberfläche zu erreichen, müssen sowohl die US-Mission als auch die chinesische erst einmal durch die trübrote Atmosphäre. Experten sprechen von den "sieben Minuten des Terrors", dem schwierigsten Teil einer jeden Marslandung. Zusätzlich ist der Jezero-Krater, in dem "Perseverance" landen soll, auch noch ein heikler Landeplatz mit vielen Felsen und Klippen. Die Nasa suchte ihn aber aus 60 möglichen Kandidaten aus, weil dort besonders große Chancen vermutet werden, um Spuren von Leben zu finden.

Neben der Suche an der Oberfläche wollen Amerikaner und Chinesen beide auch mit Georadar unter der Erdoberfläche nach möglichen Wasserreservoirs forschen. "Perseverance" hat außerdem eine 1,8 Kilogramm große Drohne an Bord. Sie wird das erste Flugobjekt dieser Art, das je auf einem fremden Planeten geflogen ist.

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