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Astronomie

Amaterasu - eines der größten Geheimnisse des Weltalls

Die Illustration eines ultrahochenergetischen Teilchens, das auf die Erde trifft.
(Osaka Metropolitan University / Kyoto University / Tyuunosuke Takeshige)

Forschende aus den USA und Japan maßen ein ultrahochenergetisches Teilchen - das eigentlich nicht existieren dürfte. Ein großes Rätsel rankt sich um die Existenz von "Amaterasu".

"​Oh-My-God"-Teilchen traf vor 32 Jahern auf der Erde ein

Im Jahr 1991 machte das Fly's Eye-Experiment der University of Utah eine bahnbrechende Entdeckung: Es registrierte das bislang energiereichste kosmische Teilchen, das jemals beobachtet wurde.

Der Name dieses "Oh-My-God-Teilchens" trifft den Nagel auf den Kopf: Die Energie, die es besaß, übertrifft alles, das in unserer Galaxie erzeugt werden kann. Selbst bei extremen Phänomenen wie einer Supernova – der Explosion eines Sterns – sollte es laut physikalischen Gesetzen nicht möglich sein, ein Teilchen mit dieser Energie hervorzubringen.

F​orschende registrieren "Amaterasu"

Woher das Oh-My-God-Teilchen stammte, ist bis heute unbekannt. In den 30 Jahren nach dieser Entdeckung konnte nie wieder ein derartiges energetisches Niveau von einem kosmischen Teilchens erreicht werden – bis zum 27. Mai 2021.

An diesem Tag registrierte das Teleskop-Array-Experiment, das von der University of Utah und der University of Tokyo geleitet wird, das zweithöchste extrem energiereiche kosmische Teilchen. Durch komplizierte Berechnungen konnte festgestellt werden, aus welcher Richtung des Weltalls das Teilchen stammte – und der Ursprung scheint im sogenannt „local void“ zu liegen. Dabei handelt es sich um einen Bereich des Universums, der beinahe leer ist und an die Milchstraße grenzt. Besonders interessant an der Entdeckung: Das „Oh-My-God-Teilchen“ stammt aus einem anderen Teil des Weltalls, wie eine Pressemitteilung der "University of Utah" berichtet.

Existenz von Phänomen bestätigt

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Die Forscher, die ihre Erkenntnisse am 23. November 2023 im Journal Science veröffentlichten, benannten das ultrahochenergetische kosmische Teilchen nach der Sonnengöttin "Amaterasu" der japanischen Mythologie. Sowohl das Oh-My-God- als auch das Amaterasu-Teilchen wurden mit unterschiedlichen Beobachtungstechniken entdeckt. Das bestätigt, dass diese Ereignisse zwar selten, aber real sind.

U​nbekannte Teilchenphysik könnte Grund sein

Die Physiker stehen vor einem Rätsel, da die extrem hohen Energien dieser Teilchen mit keinen bekannten Quellen in Verbindung gebracht werden können. Weder die herkömmlichen Erklärungen noch unorthodoxe Theorien wie Raumzeitdefekte scheinen die Existenz zu erklären. In ihrer Studie schlagen die Forscher vor, dass diese seltenen Phänomene möglicherweise Teilchenphysik betreffen, die bisher unbekannt ist.

Das Teleskop-Array, eine große Fläche an Detektoren und Teleskopen, soll nun auf 2900 Quadratkilometer erweitert werden. Auf diese Weise soll es noch mehr ähnliche Ereignisse erfassen können, um das Rätsel dieser unerklärlichen Phänomene zu lösen.

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