Wintersonnenwende steht bevor: Wer hierzulande den kürzesten Tag des Jahres erlebt | Weather.com

Wintersonnenwende steht bevor: Wer hierzulande den kürzesten Tag des Jahres erlebt

Von der Dunkelheit geplagte Menschen können aufatmen. Am 22. Dezember läutet die Wintersonnenwende um 4:27 Uhr nicht nur den Winter ein. Auch die Tage werden endlich wieder länger.

So dauert der Tag in Oberstdorf knapp achteinhalb Stunden: In der südlichsten Stadt Deutschlands geht am 22. Dezember die Sonne um 8:04 Uhr auf und um 16:31 Uhr unter. In Norddeutschland hingegen geht die Sonne früher unter. 976 Kilometer von Oberstdorf entfernt, befindet sich Glücksburg, die nördlichste Stadt Deutschlands. Dort geht am 22. Dezember die Sonne nicht nur später auf (8.44 Uhr), sie geht auch früher unter (15:56 Uhr). In Glücksburg ist der Tag mehr als eine Stunde kürzer als in Oberstdorf.

S​onne erreicht ihren tiefsten Punkt

Zwar werden die Tage nach der Wintersonnenwende wieder länger, doch es wird nicht sofort wieder heller. Denn die Sache mit den Tageszeiten ist etwas komplizierter. Bei der Wintersonnenwende am 22. Dezember erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt. „Dann erleben wir den kürzesten Tag. Die Sonne steht 23,5 Grad südlich des Himmelsäquators im Winterpunkt“, sagt Physiker Rahlf Hansen. Wie auch zur Sommersonnenwende ändert die Sonne ihre Mittagshöhe über einige Tage nur sehr wenig. „Daher lassen sich kaum Änderungen an der Tageslänge oder dem Auf- und Untergangspunkt feststellen.“

Wir denken meist, dass die Sonne mittags am höchsten steht und die beiden Tageshälften ungefähr gleich lang sein sollten. Doch das ist nicht der Fall. Denn aufgrund der astronomischen Gegebenheiten ist die wahre Ortszeit nicht konstant, also die Zeit, die eine Sonnenuhr anzeigt. Die wahre Ortszeit, auch Sonnenzeit genannt, ist an jedem Ort der Erde unterschiedlich.

Die Erde ist kein idealer Körper

Für diese Verzerrung der Lichtverhältnisse auf der Erde sind zwei Effekte verantwortlich. Zum einen liegt es an der Achsneigung der Erde. Die Achse behält ihre Lage im Raum bei. Aus diesem Grund ändert sich die Position der Sonne am Firmament. Da es sich hier um einen fortlaufenden Prozess handelt, ändert sich die Tageslänge jeden Tag. Die beiden Effekte überlagern sich und können mit der Zeitgleichung ausgedrückt werden.

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Auch spielt die Umlaufbahn der Erde um die Sonne eine Rolle: Die Erde dreht sich nicht in einer exakt kreisrunden Bahn um die Sonne, sondern ellipsenförmig. Entfernt sich die Erde von der Sonne, dann muss sie sich immer ein kleines Stück weiterdrehen, damit die Sonne an einem bestimmten Punkt ihren Höchststand erreicht. Nähert sich die Erde der Sonne wieder an, dann muss sich die Erde dafür jeweils jeden Tag ein kleines Stückchen weniger drehen. Das Kuriose ist, dass die Erde auf ihrer Umlaufbahn im Winter der Sonne am nächsten ist. Im Sommer, wenn es auf der Nordhalbkugel am wärmsten ist, ist die Erde am weitesten von der Sonne entfernt.

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