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Die Sonnenwenden im Verlauf eines Jahres | Weather.com
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Wetterlexikon

Die Sonnenwenden im Verlauf eines Jahres

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Während die Tage zum Sommer hin immer länger werden und zur Sommersonnenwende schließlich ihren Höhepunkt erreichen, werden sie zum Winter hin wieder kürzer. Aber woran liegt das? Die folgende Übersicht zeigt einen genaueren Blick auf die Sonnenwenden.

Warum haben wir eigentlich Sonnenwenden? „Grund für die Wenden ist, dass die Erdachse gegen die Senkrechte der Bahnebene, in der die Erde die Sonne umkreist, um gut 23,5 geneigt ist“, erklärt Diplom-Physiker Rahlf Hansen vom Planetarium Hamburg. „Eigentlich sind es eher 23,4, aber mit 23,5 lässt sich leichter rechnen.“ Die schrägstehende Erdachse sorge dafür, dass sich die Nordhalbkugel zur Sonne neige. Deswegen haben wir auf der Nordhalbkugel zu dieser Zeit Sommer.

Ekliptik und Polarstern

Die Ebene, in der die Erde und alle anderen Planeten die Sonne umkreist, ist am Himmel die Ekliptik. „Auf ihr läuft die Sonne scheinbar in einem Jahr durch den Tierkreis“, so Hansen. Um den 21. Juni stehe sie zwischen dem Stier und den Zwillingen. „Damit sind aber nicht die astrologischen Sternzeichen gemeint.“

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Die tägliche Erddrehung spiegelt sich am himmlischen Nordpol wider. Dort steht der Polarstern. „Wie auf der Erde gibt es auch einen Äquator am Himmel“, erklärt Hansen. Diesen Himmelsäquator könne man sich vorstellen als den Erdäquator, der an den Himmel verlängert sei. Und genau gegen diesen Himmelsäquator ist die Ekliptik um 23,5 Grad im Sommer geneigt.

Nach diesem längsten Tag des Jahres, wird die Mittagshöhe der Sonne wieder sukzessive abnehmen – bis wir schließlich im Winter den kürzesten Tag des Jahres erreichen.

1. Sommersonnenwende

Die Sommersonnenwende fiel in der Mitteleuropäischen Zeitzone in diesem Jahr auf den 21. Juni. In den Schaltjahren fällt sie auf den 20. Juni. Das wird 2024 der Fall sein. In Skandinavien wird an diesem Tag Mittsommer gefeiert. Aber was genau passiert dann? Und warum?

Unsere Sonne durchschreitet ihren nördlichsten Punkt im Himmel, den sogenannten Sommerpunkt: Vom Nordosten über den Süden zum Nordwesten. Um die Mittagszeit steht die Sonne dann so hoch wie nie über dem Horizont. Konkret bedeutet das: „Die Sonne steht dann 23,5 Grad nördlich des Himmelsäquators. Damit steht sie im Sommer zur Mittagszeit um 47 Grad höher als im Winter“, erklärt Hansen. „Wir haben den längsten Tag des Jahres und die Sonne geht am weitesten nördlich auf und wieder unter.“

2. Herbstanfang

Doch vorher fallen erst einmal die Blätter: Um den 23. September herum ist der astronomische Herbstanfang. Wie zum Frühlingsanfang geht die Sonne um 6 Uhr im Osten auf und um 18 Uhr Uhr im Westen unter. Nur an diesem Tag (und zum Frühlingsanfang) geht die Sonne wirklich im Osten auf und im Westen unter. Dazwischen vergehen zwölf Stunden. Daher kommt der Name Tagundnachtgleiche: Dieser Tag ist gleich lang.

„Im Herbst schneidet die Ekliptik den Himmelsäquator, den Herbstpunkt“, erklärt Physiker Hansen. Die Sonne wechselt auf die südliche Seite des Himmelsäquators. „Sie steht also unter dem Äquator, bis die Sonne im Südosten- und Westen den Horizont überschreitet – wir haben Winter.“

3. Wintersonnenwende

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Während auf der Südhalbkugel Sommer ist (zum Beispiel in Australien), müssen wir uns ab jetzt mit Pullover und Mantel wärmen. Denn im deutschen Winter ist die Nordhalbkugel der Erde von der Sonne abgewandt.

Am 21. oder 22. Dezember erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt: die Wintersonnenwende. „Dann erleben wir den kürzesten Tag. Die Sonne steht 23,5 Grad südlich des Himmelsäquators im Winterpunkt“, sagt Physiker Rahlf Hansen. Wie auch zur Sommersonnenwende ändert die Sonne ihre Mittagshöhe über einige Tage nur sehr wenig. „Daher lassen sich kaum Änderungen an der Tageslänge oder dem Auf- und Untergangspunkt feststellen.“

4. Frühlingsanfang

Nach der Wintersonnenwende werden die Tage allmählich wieder länger und der Frühling naht. Der astronomische Frühlingsbeginn ist um den 21. März jeden Jahres. Die Sonne steht dann im Frühlingspunkt. „Wie im Herbst schneidet die Ekliptik auch im Frühling den Himmelsäquator“, so Hansen.

Wir haben wieder die Tagundnachtgleiche. Ab jetzt werden die Tage wieder länger als die Nächte, weil sich die Nordhalbkugel der Erde immer weiter zur Sonne neigt. Die Sommersonnenwende rückt näher.

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